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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz
Autoren: Nora Roberts
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wiederzusehen, Mrs. Grant.«
    »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise.«
    »Ohne Zwischenfälle, was dasselbe ist.« Da Konversation nicht unbedingt zu seinen Stärken gehörte, wandte er sich jetzt Travis zu und begrüßte ihn mit einer knappen Verbeugung: »Mr. Grant.«
    »Brian. Ich habe gehofft, dass Sie es heute Abend noch schaffen. Brendon haben Sie ja bereits kennen gelernt.«
    »Ja. Haben Sie auf das Fohlen gesetzt, von dem ich Ihnen erzählt habe?«
    »Sicher. Und da es fünf zu eins war, schulde ich Ihnen zumindest einen Drink. Was möchten Sie?«
    »Ich nehme noch ein Bier, danke.«
    »Aus welchem Teil Irlands kommen Sie denn?«, fragte Sarah. Sie hatte die Augen von ihrer Mutter. Ein warmes Grün und neugierig dreinblickend.
    »Aus Kerry. Und Sie sind Sarah, richtig?«
    »Richtig.« Sie strahlte ihn an. »Und das ist mein Bruder Patrick und das meine Schwester Keeley. Brady ist schon wieder an der Uni, deshalb sind wir heute Abend nicht ganz vollzählig.«
    »Nett, Sie kennenzulernen, Patrick.« Mit einer wohlerwogenen Kopfbewegung wandte er sich Keeley zu. »Miss Grant.«
    Sie hob – nicht weniger wohlerwogen – eine dünne Augenbraue. »Mr. Donnelly. Oh, vielen Dank, Chad.« Sie nahm das Champagnerglas entgegen, wobei sie mit der Hand ganz kurz den Arm des Mannes streifte, der es ihr gebracht hatte. »Chad Stuart, Brian Donnelly aus Kerry. Das ist in Irland«, fügte sie trocken hinzu.
    »Oh. Sind Sie mit Mrs. Grant verwandt?«
    »Nein, diese Ehre habe ich leider nicht. Es gibt immer noch einige, die nicht mit ihr verwandt sind.«
    Patrick lachte schallend, was ihm einen tadelnden Blick seiner Mutter eintrug. »Oje, wir stehen wie üblich wieder mal mitten im Weg herum! Wir sollten diese Herde an unseren Tisch treiben. Ich hoffe, Sie leisten uns Gesellschaft, Brian«, sagte Mrs. Grant.
    »Möchtest du tanzen, Keeley?«, fragte Chad artig, der mit vorschriftsmäßig angewinkelten Ellbogen vor ihr stand.
    »Sehr gern«, sagte sie in Gedanken und trat einen Schritt vor. »Etwas später.«
    »Passen Sie gut auf, dass Sie nicht auf den Scherben des Herzens ausrutschen, das Sie eben zerbrochen haben«, sagte Brian, während sie zusammen an den Tisch der Grants gingen.
    Sie schaute zu Chad und wieder zurück. »Oh, ich stehe ziemlich fest auf meinen Füßen«, versicherte sie ihm, dann entschied sie sich, zwischen ihren beiden Brüdern Platz zu nehmen.
    Weil ihm ihr betörender Duft in die Nase gestiegen war, legte er Wert darauf, sich ihr gegenüber zu setzen. Er lächelte ihr kurz zu, dann begnügte er sich damit, Sarah zuzuhören, die ihn bereits in ein Gespräch über Pferde verwickelt hatte.
    Keeley, die an ihrem Champagner nippte, gelangte zu dem Schluss, dass sie sein Aussehen nicht mochte. Er hatte von allem ein bisschen zu viel. Seine Augen waren zu grün, noch grüner als die ihrer Mutter. Man konnte sich gut vorstellen, dass er einen Gegner mit einem einzigen scharfen Blick in die Knie zwingen konnte. Und es war ihm zuzutrauen, dass er sich auch noch daran ergötzte. Sein Haar war dunkelbraun, doch die vielen helleren Strähnen darin verhinderten, dass es ein ruhiger Ton war, außerdem war es so lang, dass es sich über dem Kragen und an den Schläfen kräuselte.
    Seine Gesichtszüge wirkten genauso scharf wie seine Augen, mit einer kleinen Einkerbung am Kinn und einem schön geformten Mund, der für ihren Geschmack ein bisschen zu viel Sinnlichkeit ausstrahlte.
    Sie fand, dass er eine Statur wie ein Cowboy hatte, langbeinig, hager und muskulös, und dass er für den Anzug und die Krawatte viel zu ungeschliffen wirkte.
    Es störte sie nicht, dass er sie ständig ansah. Und auch wenn er es nicht tat, fühlte es sich so an, als ob er es täte. Jetzt begegneten sich zufällig ihre Blicke. Sein Lächeln war so unverschämt, dass sie ihn am liebsten wütend angefaucht hätte.
    Weil sie ihm diese Genugtuung nicht geben wollte, stand Keeley auf und schlenderte in Richtung Damenlounge.
    Sie hatte die Tür noch nicht ganz geschlossen, als Sarah hinter ihr auftauchte. »Gott! Sieht er nicht umwerfend gut aus?«
    »Wer?«
    »Also wirklich, Keeley.« Sarah verdrehte die Augen und ließ sich auf einen der gepolsterten Hocker vor dem großen Schminkspiegel sinken. »Wer wohl? Brian natürlich. Ich meine, er sieht doch wirklich toll aus, oder? Diese Augen! Und dieser Mund …! Und dann hat er auch noch so einen knackigen Po! Ich bin nämlich extra hinter ihm hergegangen. Also los, sag schon, was meinst
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