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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)
Autoren: Lauren Child
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falsche Hände.« Triumphierend hielt sie ihm den Schlüssel vor die Nase.
    Einen Moment lang war der Graf perplex. »Wie zum Teufel …?« Dann machte er eine blitzschnelle Bewegung. Doch damit hatte Ruby gerechnet. Sie warf den gläsernen Schlüssel ebenso blitzschnell über ihre Schulter nach hinten. Mit einem leisen Klirren schlug er auf dem Boden auf, irgendwo in den dunklen Schatten des Tresorraums.
    Der Graf lachte. »Oh, meine liebe Miss Redfort – Sie dachten, der Schlüssel würde zerbrechen, da er aus Glas ist? Ich fürchte, da haben Sie sich getäuscht.«
    Damit hatte er leider recht. Ruby war tatsächlich davon ausgegangen, der gläserne Schlüssel würde beim Aufprall in hundert Splitter zerbersten.
    »Viel Spaß dabei, ihn zu finden, bevor es zwölf Uhr schlägt«, sagte sie und gab sich mutiger als sie sich fühlte.
    Babyface packte Ruby an ihren Haaren. »Was soll aus ihr jetzt werden?«
    Der Graf lächelte. »Du weißt schon – bring sie um!«

40. Kapitel
    Schau mir in die Augen
    Das Gemurmel wurde lauter: Hitch wusste, dass er der Sache näher kam. Er knipste die Taschenlampe aus und ließ sich von den Stimmen leiten. Waren es plötzlich drei? Ein dämmeriger grüner Lichtschein fiel durch einen Spalt unter einer Tür – die urplötzlich aufgestoßen wurde. Hitch fiel ein Stein vom Herzen, als er sah, wie Ruby mit Gewalt in den Gang gezerrt wurde … von niemand anderem als Babyface Marshall!
    Nicht tot, dachte Hitch erleichtert, nur stinksauer.
    Ruby fand es unerhört, dass jemand so grob mit ihr umsprang. »Hey, Mister, ich hasse es, wenn man mich an den Haaren zieht!«
    Jawohl, sag’s ihm, Kleine, zischte Hitch und griff nach seinem Revolver.

    Clancy blieb im Untergeschoss gleich an der Tür stehen. Im Gegensatz zu Hitch und Ruby hatte er keine Pläne studiert, und es war höchst unwahrscheinlich, dass er sich in diesem Labyrinth zurechtfinden würde. Was sollte er tun? Hinuntergehen oder Hilfe holen?
    Wie sich alsbald herausstellte, blieb ihm diese Entscheidung erspart. Eine elegante Hand griff um die Ecke und packte ihn am Kragen.
    »Na, Hotelpage, suchst du etwas?«

    Hitch richtete die Waffe auf Babyface und wartete nur darauf, dass dieser Ruby losließ. Nein, zu riskant. Er musste sich von hinten an den Kerl heranschleichen und einen Überraschungsangriff machen.
    Aber noch wiegte Babyface sich in Sicherheit.
    »Du hältst dich für ganz schön clever, hm? Clever genug, um mich auszutricksen? Dass ich nicht lache!«
    »Dich auszutricksen war ein Kinderspiel«, sagte Ruby. »Mal ehrlich, Babyface, du arbeitest zu schlampig. Du solltest dein Gegenüber besser überprüfen. Mich mit einem sehr nützlichen kleinen Gerät sitzen zu lassen, einem lebensrettenden Gerät, wie du siehst, war dumm. Man muss einen Gefangenen immer auf lebensrettende Geräte untersuchen! Haben sie dir auf der Verbrecherschule eigentlich nichts beigebracht?«
    Das hörte Babyface gar nicht gern, ganz und gar nicht gern. Er musste sich von einer kleinen Rotzgöre doch nicht sagen lassen, wie er seinen Job zu machen hatte! Er griff in seine Gesäßtasche, um sein Messer herauszuholen, aber genau in diesem Moment sprang Hitch aus der Dunkelheit. Ein gekonnter Karateschlag ins Genick – und Babyface Marshall sank bewusstlos zu Boden und war fürs Erste außer Gefecht.
    »Schön, dich zu sehen, Kleine.«
    »Wurde langsam Zeit, dass Sie auftauchen!«, sagte Ruby. »Dachte schon, Sie wollten sich den ganzen Abend nur mit belegten Schnittchen vollstopfen.«
    »Belegte Schnittchen? Nein danke, die liegen mir immer zu schwer im Magen.« Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Alles okay mit dir, Ruby?«
    »Klar doch, hab mich selten besser gefühlt«, antwortete Ruby und klopfte sich den Staub ab.
    Ein leises Summen war zu hören, der Strom kam zurück, und das Licht ging wieder an. Da sahen sie Valerie Capaldi in der Tür stehen, die einen diamantenbesetzten Revolver an die Schläfe von Clancy Crew hielt.
    »Oh oh, wenn das mal nicht der Meisterspion persönlich mit seinem kleinen Liebling ist!«, sagte sie höhnisch.
    »Hallo, Katze«, sagte Hitch. »Hätte Sie kaum wiedererkannt – irgendwas ist anders an Ihnen. Sie wirken so … distinguiert. Was kann es sein? Die roten Haare vielleicht oder eventuell die Narbe? Steht Ihnen echt gut – verleiht Ihrem Gesicht mehr Charakter.«
    Valerie Capaldi schnaubte verächtlich. »Sie werden es bald bereuen, dass Sie mich so entstellt haben. Zuerst bringe ich Sie um, dann den
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