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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)
Autoren: Lauren Child
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ist, die neugierigste Göre weit und breit!«
    Ruby brauchte sich gar nicht erst umzudrehen. Sie hatte Babyface Marshalls Säuselstimme sofort erkannt.
    »Shit aber auch! Nicht Sie schon wieder!«

    Hitch stand zu diesem Zeitpunkt vor der Tür zum Untergeschoss des Museums. Er drückte auf den Transmitterknopf seiner Uhr. »Blacker, hören Sie? Blacker, können Sie mich hören?«
    Nichts. Bei den anderen Agenten hatte er auch kein Glück. Okay, noch ein letzter Versuch – hoffentlich sind wenigstens Sie da, LB.
    Fünf Sekunden später hatte er sie in der Leitung. »Reden Sie!«
    »Die Explosion in der Bank war ein Bluff, ein Ablenkungsmanöver. Sie haben es auf den Jadebuddha abgesehen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Graf dahintersteckt. Alles spricht dafür. Er ist irgendwie an den Schlüssel gekommen. Und er hat auch Ruby entführt, jede Wette!«
    »Wo ist sie jetzt?«, fragte LB.
    Hitch musste zuerst schlucken. »Ich fürchte, die Kleine ist …« Er stockte. »Sie hatte keine Chance gegen ihn.«
    LB saugte die Luft ein, sagte aber nichts.
    »Hören Sie, ich bin ihm auf den Fersen. Schicken Sie mir Verstärkung!« Der Funkkontakt brach ab.

    Clancy hatte sich inzwischen rettungslos verlaufen. Gänge führten in alle möglichen Richtungen, und nur mit dem mickrigen Flämmchen von Hitchs Feuerzeug konnte er nicht sehen, wo der nächste Ausgang war. Jede Tür schien nur zur nächsten zu führen. Womöglich lief er sogar im Kreis – und würde nie den Weg ins Freie finden, wie eine Fliege, die in einem Konservenglas eingesperrt war.

    Hitch knipste seine spezielle Geheimagenten-Taschenlampe an. Dank ihres starken Richtstrahls konnte er die Wände des Hauptgangs anstrahlen: Gänge, die quasi im Zickzack hierhin und dorthin verliefen.
    Er hatte den Grundrissplan des Museums eingehend studiert und erkannte die verschiedenen Gänge wieder. Es war also kein Problem für ihn, sich hier zurechtzufinden, er war darauf trainiert, sich auch unter den unmöglichsten Bedingungen zu orientieren. Das Vertrackte war nur, vorherzusehen, ob ihn unterwegs irgendwelche Überraschungen erwarteten. In dem Labyrinth der Gänge war es tödlich ruhig, doch als er sich den Tresorräumen näherte, glaubte er plötzlich eine Stimme zu hören – oder besser gesagt: Stimmen.
    Genau zwei Stimmen.

    Clancy knipste das Feuerzeug wieder an. Da stand es:

    AUSGANG ZUM MUSEUMSGARTEN
    Na endlich, murmelte er vor sich hin, drückte die Tür auf und stolperte hinaus in die warme Nachtluft. Er war auf der Rückseite des Gebäudes gelandet. Mist, jetzt musste er um die ganze Nordseite herumrennen, um zum Twinford Square zu kommen. Er hielt das Feuerzeug hoch und suchte nach einem Weg. Da sah er etwas glänzen. Etwas Rotes, Glitzerndes. Neugierig ging er darauf zu. Es war ein roter Schuh, ein sehr kleiner roter Schuh. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
    Ruby, ich habe das komische Gefühl, dass du nicht tot bist. Und ich würde fast wetten, dass ich genau weiß, wo ich dich finde.

    Behutsam schloss der Graf den Glaskasten wieder ab und ließ den Schlüssel in seiner Brusttasche verschwinden. Dann kam er langsam auf Ruby zu. »Miss Redfort, Sie überraschen mich. Ich weiß nicht, ob ich mich freue oder enttäuscht bin, dass Ihnen die Flucht aus dem Turm gelungen ist. Werde ich langsam nachlässig, oder sind Sie ein Genie?«
    »Hmm, schwer zu sagen. Doch da ich Ihre Gefühle nicht verletzen möchte, würde ich vorschlagen, wir einigen uns darauf, dass ich ein Genie bin.«
    Der Graf nickte. »Sie sind erstaunlich mutig für jemanden, der so klein und schutzlos ist – höchst bemerkenswert.«
    Ruby starrte auf die Brusttasche des Grafen.
    »Ich finde Sie auch höchst bemerkenswert, wissen Sie.«
    Der Graf lachte. Dieses mutige Schulmädchen aus Twinford imponierte ihm wirklich – jammerschade, so ein Talent verschwendet zu sehen. »Und was kann ich für Sie tun?«
    »Vorhin im Turm hatte ich das Gefühl, dass wir beide uns wirklich prächtig verstehen – Sie sind ein interessanter Gesprächspartner«, sagte Ruby und gab dem Grafen einen freundschaftlichen Rippenstoß.
    »Das ist verständlich, würde ich sagen«, erwiderte der Graf. »Ein so aufgewecktes Mädchen wie Sie! Es muss eine ziemliche Last für Sie sein, derart dämliche Eltern zu haben, nicht wahr?«
    Rubys Finger schlossen sich um den kleinen gläsernen Gegenstand. »Apropos dämlich … Sie sollten etwas besser auf Ihre Wertgegenstände aufpassen. So was gerät schnell in
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