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Rotes Leben (German Edition)

Rotes Leben (German Edition)

Titel: Rotes Leben (German Edition)
Autoren: Bonnyb
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dich ja doch, du gehörst zu mir!", vernahm ich die sinnliche Stimme an meinem Ohr, oder eher in meinen Verstand. Ich stieß mich mit den Händen von dem Stein ab und beschloss, mein Versteck zu verlassen.
Warum spielen, wenn es sowieso nur einen Gewinner geben konnte.

Gerade wollte ich mich zeigen, als Samael aus dem Nichts vor mir auftauchte. Nur zehn Zentimeter trennten unsere Körper. Ich konnte seine beruhigende Kälte spüren, so wie er meine pulsierende Hitze.
Seine Augen schienen rot zu glühen, hypnotisierten mich. Sanft glitt seine schlanke Hand in meinen Nacken und zog mich noch dichter heran.
Meine Knie wurden ganz weich. So wie er vor mir stand, war er, trotz seiner schmalen Statur, so beeindruckend, dass ich mich nicht zu wehren wusste.
Sein Mund näherte sich meinem und ich konnte seinen Atem spüren. Eine magische Kälte, die nicht unangenehm war. Sie mischte sich mit der Hitze meines Atmens, der hektisch meine Lungen verließ.
Zart wie der Flügelschlag eines Schmetterlings berührten seine Lippen die meinen. Dieser winzige Kontakt brachte meinen Körper komplett aus der Fassung. Die Arme hingen schlaff an meinem Körper herunter und mein Kopf fiel in den Nacken.
Der Einladung folgend wurde er mutiger und der Druck seines Mundes nahm zu. Schon spürte ich seine Zunge, wie sie Einlass forderte. Sanft und trotzdem bestimmend drängte sie sich zwischen meine leicht geöffneten Lippen.
Ich ergab mich, öffnete mich, empfing ihn. Hitze staute sich in meinen Lenden und ein Aufstöhnen war nicht zu verhindern.
Seine Zunge stupste meine an, umspielte sie und verlangte Erwiderung.
Ich nahm seinen leicht metallischen Geschmack auf, fühlte seine berauschende Kälte und gab ihm, was er wollte. Dabei gefangen in sehr widersprüchlichen Gefühlen. Angst, Leidenschaft, Hingabe, Misstrauen.

Ein erregendes Spiel entbrannte, peitschte mein Blut auf, ließ mich hart werden und auch er konnte seine Härte nicht vor mir verbergen. Sanft legte er seine andere Hand unter mein Kinn, hielt mich, hinderte mich am Zurückweichen.
Ich schloss die Augen, ließ mich auf den wunderbaren Kampf unsere Zungen ein. Plötzlich spürte ich, wie meine forschende Zunge auf etwas sehr Spitzes traf und sich daran verletzte.
Erschrocken riss ich die Augen auf und sah den gefährlichen Glanz, das rote Funkeln in Samaels Augen. Er saugte an meinen Lippen, leckte dann genüsslich mit der Zunge über die blutende Stelle, sog meine Zunge in seinen Mund. Schwäche erfasste mich, mehr denn je. Schwindel und Geilheit packten meinen Körper, als er begann, mein Blut zu trinken.
Er ritzte meine Lippe mit einem seiner Fangzähne, sodass noch mehr Blut floss. Wild und animalisch küsste er mich, trank dabei von mir, labte sich an dem roten Leben, das meinen Körper verließ.

Sein Griff war fest wie in einem Schraubstock, sein Stöhnen fuhr direkt in meinen Unterleib und der Blutverlust wirkte wie ein Aphrodisiakum.
Willenlos ließ ich alles geschehen, fühlte nur, gehörte ihm.
Als ich dachte meine Beine würden mich nicht mehr tragen, ließ er abrupt von mir ab. Heftig keuchend, Blut verschmierte seinen Mund, wie bei einem Kleinkind Schokolade. Mein Blut!
"Du schmeckst so gut, Julian!", seufzte er und hielt mich jetzt sanft an sich gedrückt. Stützte mich leicht und sah mich zärtlich an.
Ich war zu keiner Antwort fähig, Schwindel packte mich und dann wurde es schwarz um mich herum ...

Traum oder Realität ...

Als ich wieder zu mir kam, lag ich in meinem Bett. Es war dunkel, nur im Kamin brannte noch ein kleines Feuer. Ich wusste erst gar nicht richtig, wo ich mich befand oder wie ich hierher gekommen war. Bruchstückhaft kehrte meine Erinnerung zurück. Das Bild. Richtig. Und dann Samael, der mich hineingezogen hatte.
Der Kuss. Ja, er hatte von mir getrunken. Samael war ein Vampir.
Naja ein aufregender Traum war es schon. Dachte ich an den Kuss und daran, wie er von mir getrunken hatte, wurde mir schlagartig heiß. Das Gefühl war unbeschreiblich gewesen, kaum zu erklären.
Ausgeliefert hatte ich mich gefühlt, Angst war aufgekeimt und dann schlagartig verschwunden. Geblieben waren Leichtigkeit, fast wie schweben hatte es sich angefühlt.
Die wahnsinnige Erregung, die hinzugekommen war, hatte mir den Atem geraubt. Je mehr er getrunken hatte, desto heftiger war sie geworden. So schön konnte Sterben sich anfühlen. Mein Herz hatte angstvoll in der Brust geschlagen, hatte gespürt, dass das rote Leben aus meinem Körper verschwand. Aber mein
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