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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert
Autoren: HEIDI BETTS
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bedruckt. Offenbar ein Junge, dachte Trevor. Für ein Mädchen hätte sie sicher ein T-Shirt mit bunten Schmetterlingen ausgesucht.
    Als bemerke es Trevors Interesse, lächelte das Baby ihn an und strampelte mit den Beinen. Das war erstaunlich, aber Trevor konzentrierte sich lieber wieder auf die junge Frau, der es irgendwie die Sprache verschlagen hatte. Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Und Sie sind …?“
    Schnell sprang sie auf und hob sich das Baby auf die Hüfte. Trevor betrachtete sie verblüfft. Wie machten die Frauen das? Wieso wussten sie instinktiv, wie man mit einem Säugling umging? Und wie konnten sie unterscheiden, aus welchen Gründen das Kind schrie? Er hatte fünf Geschwister, und nur Melissa und Erica waren jünger als er. Das bedeutete, dass er nicht viel Erfahrung mit Babys hatte. Er fühlte sich nicht wohl in der Gegenwart von Säuglingen, auch wenn die Mutter dabei war und sich bestimmt um alles kümmern würde.
    Abwartend blieb er stehen. Schließlich hatte die Fremde ihm noch nicht ihren Namen genannt und auch nicht gesagt, weshalb sie gekommen war.
    „Ich heiße Haylie Smith.“
    „Und …?“
    Leicht irritiert sah sie ihn an, als habe sie eine andere Reaktion erwartet. „Haylie Smith“, wiederholte sie mit Nachdruck. „Aus Denver.“
    „Das habe ich verstanden, Miss Smith.“ Er hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. Es passierte nicht oft, dass ihn jemand wie einen dummen Schuljungen behandelte. Denn obwohl er dafür bekannt war, dass er alles etwas gelassener sah, und einen Ruf als Frauenheld hatte, der sich gern amüsierte, so war er doch immer noch ein Jarrod. Einer der Erben von Donald Jarrod und selbst erfolgreicher Unternehmer. Er war reich und mächtig, und so schnell würde keiner es wagen, sich mit ihm anzulegen.
    Dass diese Frau von alldem offenbar völlig unbeeindruckt war, war nicht nur ungewöhnlich, sondern auch irgendwie erregend. Er musterte sie genauer. Sie war ungefähr einen Meter fünfundsechzig groß und damit etwa zwanzig Zentimeter kleiner als er, nicht gerade dünn, aber keinesfalls dick. Sie hatte eine gut proportionierte Figur, das war deutlich zu sehen, und sofort musste er daran denken, wie warm und weich es sich anfühlen würde, sie in den Armen zu halten. Schnell verwarf er diesen Gedanken und betrachtete jetzt ihr Gesicht etwas genauer. Das glatte hellblonde Haar bot einen reizvollen Kontrast zu den klaren blauen Augen und dem Mund mit den vollen rosa Lippen. Irgendwie wirkte sie unschuldig und sinnlich zugleich, eine sehr reizvolle Mischung. Und in der Art und Weise, wie sie das Baby hielt, strahlte sie Selbstvertrauen, ja, ein starkes Selbstbewusstsein aus.
    All das sollte keine besondere Wirkung auf ihn haben, denn er war schöne Frauen gewohnt und sollte diese Miss Smith möglichst schnell loswerden. Und dennoch spürte er, wie sein Herz schneller schlug und sein Verlangen erwachte.
    Leider aber oder vielleicht auch glücklicherweise schien sie auf ihn nicht so zu reagieren wie er auf sie. „Seit zwei Monaten versuche ich, Sie telefonisch zu erreichen“, sagte sie verärgert. „Aber offenbar darf ein Trevor Jarrod nicht mit solchen Lappalien belästigt werden.“
    Er wies mit einer Kopfbewegung auf einen der Besucherstühle und nahm hinter dem Schreibtisch Platz. „Meine Sekretärin hat so etwas erwähnt. Allerdings weiß ich nicht, was so wichtig sein kann, dass Sie keine Nachricht hinterlassen wollten. Warum Sie unbedingt mit mir persönlich sprechen wollten.“
    Zu seiner Überraschung hatte sie sich nicht gesetzt, sondern war direkt vor dem Schreibtisch stehen geblieben und wiegte sich sanft in den Hüften. Wahrscheinlich um das Baby zu beruhigen … „Manches sollte man lieber persönlich erledigen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es Ihnen recht wäre, wenn Ihre Sekretärin zu genau über Ihr Privatleben Bescheid weiß.“
    Jetzt endlich hob er den Blick und sah ihr in die Augen. „Tut mir leid, aber ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich kenne Sie nicht. Was haben Sie mit meinem Privatleben zu tun?“ Was wollte diese junge Frau von ihm? Bildete sie sich etwa ein, eine bislang verschollene Jarrod-Erbin zu sein? Oder wollte sie ihm am Ende weismachen, mal was mit ihm gehabt zu haben?
    Trevor war kurz davor, den Sicherheitsdienst zu rufen, als sie das Kind auf die andere Hüfte setzte und mit langsamen Schritten um den Schreibtisch herum auf ihn zukam. „Stimmt, Sie kennen mich nicht. Wir sind uns nie begegnet.
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