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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild
Autoren: Jaye Wells
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fort.
    »Aha«, erwiderte ich desinteressiert und schaute an ihm vorbei. Mein Desinteresse brachte ihn noch mehr auf.
Offensichtlich musste dieser Kerl erst lernen, wie das hier lief. Wenn ich ihm jetzt gestattete, mit seinem öffentlichen Angriff auf mich ungeschoren davonzukommen, würde mich das in den Augen der anderen Vamps schwach aussehen lassen. Und das konnte ich mir nicht leisten. So etwas sprach sich schnell herum, und mein Ruf als herzlose Schlampe wäre ruiniert. Außerdem konnte eine Auftragskillerin, vor der sich niemand fürchtete, gleich einpacken.
    »Hör zu, Schlampe. Du wirst für das zahlen, was du getan hast.«
    Ich rollte mit den Augen. »Jetzt hörst du mir mal zu. Ich tue dir einen Gefallen und spare uns beiden Zeit. Also, wie hieß dein Bruder?«
    »Zeke Calebow.«
    Ich ließ ein verächtliches Schnauben hören. »Du meinst den Zeke Calebow, der gedroht hat, den Medien der Sterblichen von unserer Existenz zu erzählen, wenn die Dominae ihm nicht eine Milliarde Dollar zahlen?«
    Der Mann nickte.
    »Dieses Arschloch war doch viel zu bescheuert, um am Leben zu bleiben.«
    Zekes Bruder ballte die Faust und holte aus. Dirk, der in diesem Moment von hinten zu uns trat, packte ihn gerade noch rechtzeitig an der Hand. Man konnte deutlich das Knacken von Knochen hören, als er dem Kerl die Finger zusammenquetschte. Die beiden Muskelpakete wollten sich gerade ebenfalls in den Kampf stürzen, als sie das verräterische Ladegeräusch einer Pumpgun hörten.
    »Das solltet ihr lieber hübsch bleibenlassen«, erklärte Ivan. Er stand hinter der Bar und richtete die Waffe auf
die Männer. Selbst ohne Cidre-Patronen hätte ein Schuss aus dieser Pumpgun den beiden den Kopf weggeblasen und sie ziemlich tot zurückgelassen.
    »Hat eure Mutti euch denn nicht beigebracht, dass es verdammt unhöflich ist, eine Lady anzugreifen?«, wollte Dirk von Zekes Bruder wissen, den er inzwischen in den Schwitzkasten genommen hatte.
    »Verpiss dich«, knurrte der Mann und versuchte sich zu befreien.
    Ich lehnte mich lässig an die Theke und nippte an meinem Blutcocktail. Für den Moment war ich froh, dass sich die Clubangestellten um die Sache kümmerten. Wenn es mir allein überlassen geblieben wäre, mit den dreien fertigzuwerden, hätten jetzt wahrscheinlich bereits mehrere tote Vamps auf dem Boden gelegen.
    »Entschuldige dich gefälligst«, befahl Dirk dem Anführer der kleinen Gang. Er zwinkerte mir zu und ich hob mein Glas, um ihm zuzuprosten.
    Die beiden Muskelmänner und Ivan starrten sich währenddessen regungslos an. Die anderen Gäste hingegen hatten inzwischen wieder das Interesse an unserer kleinen Gruppe verloren. Keiner stand auf, um uns zu helfen oder auch nur um zu sehen, was da vor sich ging. Das Dasein als Vampir stumpfte einen nach einigen Jahrhunderten ziemlich ab, was derartige Auseinandersetzungen betraf.
    »Los. Entschuldige dich«, wiederholte Dirk und nahm den Kerl noch fester in den Schwitzkasten.
    »Das wird die Schlampe teuer zu stehen kommen, das verspreche ich dir.«
    Ich lachte auf. Nachdem ich zur Bezahlung einen Hunderter auf den Tresen geknallt hatte, wandte ich mich
Zekes Bruder zu. Er versuchte sich erneut aus Dirks Griff zu befreien, wobei er mir einen hasserfüllten Blick zuwarf und die Zähne fletschte.
    »Ist schon in Ordnung, Dirk. Ich wollte sowieso gerade gehen.« Ich hob das Kinn des gefangenen Vampirs mit meinem Zeigefinger an, beugte mich zu ihm herab und flüsterte höhnisch: »Dein Bruder hat gewimmert wie ein ängstliches Mädchen, als ich ihn gepfählt habe.«
    Mit diesen Worten drehte ich mich auf dem Absatz um und stolzierte davon. Ich konnte hören, wie der Kerl vor hilfloser Empörung mit den Zähnen knirschte. In diesem Augenblick kam Ewan wieder in die Bar geeilt. Mit einem Blick war ihm klar, was vor sich ging. Auf einmal rief er mir zu: »Pass auf, Sabina! Hinter dir!«
    Ich wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie Dirk von Zekes Bruder übermannt wurde und zu Boden ging. Dann stürzte der wütende Vampir auf mich zu. Er fauchte wie ein wildes Tier und zeigte dabei für eine Sekunde seine spitzen Eckzähne. Blitzschnell riss ich meine Pistole aus der Hosentasche, brachte mich hinter einer Couch in Deckung und feuerte ab. Der Kerl ging noch im Sprung in Flammen auf. Nur einen kurzen Moment loderte das Feuer, dann rieselte bereits seine Asche auf den Boden.
    Ohne zu zögern, richtete ich die Waffe auf seine Freunde. Sie rissen beide mit dumpfer Miene
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