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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne
Autoren: David M Pierce
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sagen.
    Die Hängematte wurde von den beiden Kids, Martin und Martine, begeistert in Empfang genommen. Sie wollten, daß ich sie sofort aufhänge. Ich sagte, nichts da, dieses Vergnügen bleibe natürlich meinem Bruder vorbehalten. Also mußten sie warten, bis Daddy nach Hause kam. Wenn man ihren Daddy so gut kannte wie ich und wenn man wußte, in welcher Laune er normalerweise nach einem liebreizenden Arbeitstag im L. A. Police Department nach Hause kam, konnte man durchaus annehmen, daß er sich nicht gerade zu Tode freuen würde über diese Aufgabe. Seine Frau Gaye jedenfalls schien nicht sehr begeistert von meiner großherzigen Geste zu sein.
    Mum ging es nicht gut; ich brauchte nur ein paar Tage weg zu sein, und schon konnte ich sehen — oder bildete es mir zumindest ein —, wie sich ihr Zustand verschlechterte. Sie schien länger zu brauchen, um irgend etwas zu tun oder zu sagen. Als ich mich zu ihr hinunterbeugte, um ihr einen Kuß zu geben, grapschte sie sich meine Hand und hielt sie fest umklammert, bis sie zwanzig Minuten später endlich eingedöst war. Das hatte sie noch nie gemacht. Tony war noch nicht zurück, also nutzte ich die Gunst der Stunde, verabreichte Gaye so etwas wie eine hastige Umarmung und machte mich auf die Suche nach freundlicherer Gesellschaft. Zum Beispiel einer großen Schüssel des unnachahmlichen Chili con carne in Dave’s Corner Bar. Weil seine Barfrau gerade abgehauen war, hatte Dave so eine Wut, daß ich ihn zweimal um Cracker bitten mußte.

    Dienstag vormittag wurde ich verhaftet, was sowieso schon ziemlich peinlich ist, aber mich immer wieder ganz besonders nervt.
    Das kam so:
    Es gibt Geräte, mit denen man herausfinden kann, ob ein Raum abgehört wird. Sie sehen aus wie ein tragbarer Radiorecorder mit einem externen Mikrofon. Sie sehen auch aus wie Geigerzähler, ganz wie Sie mögen. Wenn Sie jemals auf einem Konzert waren, während die Roadies noch aufbauten, was ich eine Zeitlang dauernd gemacht habe, als ich Freund/Chauffeur/Saufkumpan/Bodyguard/Helfershelfer/Mädchen für alles eines kommenden Rockstars im Osten war, dann wissen Sie, was passiert, wenn ein angeschlossenes Mikro zu nah an einen angeschlossenen Lautsprecher kommt — man erzeugt einen lauten, schrecklichen Quietschton, den man Feedback oder Rückkopplung nennt. Tja, diese Wanzensuchgeräte funktionieren ungefähr genauso, obwohl wir — ganz unter uns — die Geschichte Spektral-Analyse nennen.
    Ich hatte keines dieser wunderbaren Dinger, aber ich wußte, wer eins hatte. Also fuhr ich nach dem Frühstück, Muffins mit Cream Cheese in Fred’s Deli an der Ventura, nach Glendale und lieh mir das Ding bei J&M’s Home Security Ltd. in einem kleinen Gäßchen in der Nähe des Brand Boulevard. Nebenan war immer ein Laden für Scherz- und Zauberartikel gewesen, wo man Stinkbomben (Achtung! Nicht in geschlossenen Räumen anwenden!) und Nägel-durch-den-Finger- und Abgehackter-Finger-Schachteln kaufen konnte — kleinen Pappschachteln, in denen ein abgehackter Finger lag, der sich bewegen konnte, weil es der eigene Finger war, den man durch ein Loch im Boden gesteckt hatte. Der Laden hatte dichtgemacht; im Fenster hing ein handgeschriebenes Schild: »Martha’s Woll-Lust — bald ist es soweit«.
    Phil der Freak stand wie immer hinter seinem J&M-Tresen und verkaufte irgend wem irgendwas. Als er fertig war, lieh er mir natürlich gerne den Wanzendetektor aus, für schlappe 30 Einer plus 100 Dollar Pfand. Er gab mir eine Quittung, zeigte mir ein paar seiner Neuerwerbungen, darunter einen ziemlich fiesen Sender, den man an die Stromleitungen anderer Leute anklemmte, deren Strom er dann verwandte, um irgendwohin zu senden. Außerdem drückte er mir seinen aktuellen Katalog in die Hand und ließ mich endlich gehen. Ich war natürlich auf dem Weg zu Mrs. Sylvia Summers’ Apartment, bloß hatte ich über all den Dingen, die ich hatte wissen wollen, vergessen, sie nach ihrer Adresse zu fragen. Na ja, ich könnte Ihnen ein paar kleine Schnitzer Mahatma Gandhis erzählen, da würden Sie aber die Ohren anlegen!
    Also machte ich halt bei Moe’s Hotdog- und Hamburger-Hütte, die sowieso beinahe auf meinem Weg gelegen hatte, und überredete Moes Sohn nicht zum ersten Mal dazu, mich sein Telefon benutzen zu lassen. Mrs. Summers stand natürlich nicht im Telefonbuch, welche Schauspielerin täte das auch; nicht mal die für ihr Lebenswerk bereits mehrfach geehrten Greisinnen würden ihren Namen ins Telefonbuch schreiben
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