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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie
Autoren: Cathy Marie Hake
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Humor.“
    Nur ein paar Minuten später saßen sie alle mit einer Schüssel Eintopf und einem Maisbrot in der Hand am Tisch. Ein alter Mann sprach ein Gebet und erwähnte auch Ma. Danach rückte er auf und setzte sich neben Todd. „Essen Sie nur und genießen Sie es. Eine bessere Heilerin können Sie hier weit und breit sowieso nicht auftreiben.“
    Bitte, Herr, lass das nicht nur eine der Geschichten sein, die sie hier erzählen . Von dem, was Todd bisher mitbekommen hatte, waren die Männer hier ehrlich und direkt. Er hatte gesehen, dass sie die junge Frau beschützen wollten, sich gern amüsierten und ganz offen ihre Neugier zeigten. Nicht ein einziges Mal hatte jemand gelogen oder sich verstellt. Kein Gekicher, kein Schnauben oder Räuspern war der Aussage gefolgt, dass Miss Rose genau wusste, wie man sich um kranke Menschen kümmert – und alle aßen mit großem Appetit.
    Dreizehn Männer saßen an den Tischen, und alle sahen erstaunlich gesund aus, wenn man ihr Alter bedachte. Vielleicht konnte Miss Rose doch mehr, als er dachte. Todd aß einen Bissen. Der unglaublich gute Geschmack des Eintopfs erfüllte seinen Mund. Wenn Miss Rose ihre Patienten nur halb so gut versorgte, wie sie kochte, dann könnte Ma spätestens beim Frühstück wieder tanzen.
    Er hatte keine Wahl. Miss Rose würde sich um Ma kümmern müssen. Wahrscheinlich würde er hier in der Gegend sowieso niemanden finden, der das besser konnte. Doch er musste seine Worte mit Bedacht wählen und darüber nachdenken, was er als Nächstes tun würde. Aber bevor er das tat, würde er sich dieses leckere Essen schmecken lassen. Der Geschmack erinnerte ihn an die Zeit, als er noch mit seinem Vater auf die Jagd gegangen war. Ma hatte immer einen solchen Eintopf gekocht, wenn sie zurückkamen. Nur war dieser hier anders gewürzt – besser, um ehrlich zu sein. Aber das würde er Ma niemals erzählen.
    „Hmm-mmm. Das Mädchen hat eine gute Hand, wenn es darum geht, kranke Menschen wieder auf die Beine zu bringen. Und wenn sie sie nicht mehr heilen kann, dann kriegen sie wenigstens ein gutes letztes Essen!“
    Todd verschluckte sich an seinem Bissen. Schließlich schaffte er es, krächzend hervorzubringen: „Das Essen ist gut.“
    „Ja. Unsere Maggie sagt immer, dass es egal ist, ob sie einen Topf mit zehn Litern oder mit einem Liter umrührt. Sie kocht alles – und es schmeckt immer gut.“
    Der Älteste – der, den sie Paw-Paw nannten – schlürfte den Eintopf von seinem Löffel. „Es gibt nichts, was ich für die Kleine nicht tun würde. Sie ist etwas ganz Besonderes.“
    Die anderen nickten oder sagten etwas Ähnliches. Mr Carver stellte eine Schüssel voll Eintopf für seine Nichte neben den Herd, bevor die Männer sich einen Nachschlag holten. Auch Todd sagte nicht Nein. Seine Kochkünste beschränkten sich auf Bohnen, Reis und ein Stück Fleisch von einem Wild, das er erlegt hatte. Oh – und er konnte auch Eier kochen. Aber das Eigelb war nach dem Kochen immer von einem kränklichen Grün. Diese Männer hier wussten gar nicht, wie viel Glück sie hatten!
    Nun, vielleicht wussten sie es doch. Als sie ihre Jacken anzogen und nach Hause gingen, legten zwei von den Männern etwas auf den Tisch. Kein Wunder, dass ihr Haus aussah wie das Nest einer Elster – vielleicht wollte Miss Rose kein Geld dafür, dass sie für die Männer kochte und sich um sie kümmerte, deshalb bezahlten sie sie mit Geschenken. Und wenn sie die Dinge nicht in ihrem Haus aufstellte, dann wären die Männer bestimmt beleidigt. Irgendwie schien plötzlich alles einen Sinn zu ergeben.
    Ma würde nur für ein paar Tage hierbleiben. Er würde mit ihr reden – vielleicht konnte sie das ganze Durcheinander hier einfach ignorieren.
    Ein paar Tage. Todd verzog das Gesicht. Zusammen mit der Zeit, die er schon von zu Hause weg war, erschien es ihm wie eine Ewigkeit. Ganz wenige Male nur hatte sein Vater die Farm in Virginia für drei Tage verlassen – und nicht einen Tag länger. Doch allein Ma aus Virginia abzuholen und mit nach Texas zu nehmen hatte ihn schon unglaubliche fünf Tage gekostet – dabei hatte er nur ganze fünf Stunden in Virginia verbracht. Diese Zeit nun auch noch auf eine ganze Woche auszudehnen, bedeutete, dass er tief in der Schuld seines Nachbarn John Toomel stand, der sich in seiner Abwesenheit um seine Tiere kümmerte. Außerdem brachte er damit auch seine Farm in Gefahr.
    „Ich hoffe, Sie können gut Geschirr abwaschen.“ Mit diesen Worten riss Mr Carver
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