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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie
Autoren: Cathy Marie Hake
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frühstückten sie ganz allein. Dann griff Todd nach der Bibel. „Sprüche dreizehn.“ Er kam zum siebten Vers. „‚Mancher stellt sich reich und hat nichts, und mancher stellt sich arm und hat großes Gut.‘ Das sind wir! Wir haben nichts und sind doch reich. Allerdings weiß ich nicht, was aus uns werden soll.“
    Maggie antwortete nicht. Sie lehnte sich an ihn und sie schwiegen gemeinsam.
    Es dauerte nicht lange, bis die erste Kutsche vorfuhr. Pastor und Mrs Bradle stiegen ab. Danach kamen noch andere. Niemand kam mit leeren Händen. Und sie kamen, um zu helfen. Sie fegten das Haus von innen und von außen. Dadurch wurde der Geruch nach Rauch deutlich weniger. Einige Männer schaufelten die Asche von der Veranda, andere befreiten Maggies Rosen davon. Eimer mit Wasser, Brotlaibe ... die alltäglichen Dinge waren jetzt gesegnete Geschenke. So machte man das in Gooding – man teilte die Sorgen genauso wie die Freuden.
    Einige Freunde standen gerade mit Todd und Maggie auf der Veranda, als der Bankier vorbeikam. Er stieg ab, ließ seinen Blick lange über die verkohlten Reste der Farm wandern und schüttelte dann bedauernd den Kopf.
    Todd zog Maggie an seine Seite und wartete.
    Der Bankier holte einen dünnen Papierstapel aus einer Tasche auf dem Wagen. Mit den Papieren in der Hand kam er auf Todd zu. „Es tut mir leid zu sehen, was hier passiert ist!“
    „Meine Frau und ich wissen, dass es im Leben manchmal Unannehmlichkeiten gibt. Das ist nichts Dauerhaftes.“
    „Er hat recht“, stimmte Jakob ihm zu.
    John stellte sich neben Todd. „Wir sitzen alle im selben Boot. Eine ... Unannehmlichkeit und die Folgen könnten dauerhaft sein.“ Er machte eine ausladende Geste mit dem Arm in Richtung der umliegenden Felder. „Und könnten sich weit erstrecken.“
    „Deshalb bin ich gekommen.“ Der Bankier kniff die Augen zusammen und sah hinüber zu den umliegenden Farmen. Nachdenklich fuhr er fort: „Hypotheken sind eine schwere Verantwortung. Eine rechtliche Verantwortung. Eine Bank kann es sich nicht leisten, dass die Schuldner pleitegehen.“ Er zog ein Blatt Papier heraus. „Es könnte eine große ... Unannehmlichkeit für eine Bank sein, wenn viele Farmer gleichzeitig durch ein Präriefeuer in finanzielle Bedrängnis geraten. Doch das haben Sie verhindert, Mr Valmer. In Anerkennung dieser Tatsache schlage ich vor, Ihre Kreditrate für ein Jahr auszusetzen.“
    „Dem Herrn sei Dank!“ Todd hob Maggie hoch und wirbelte sie herum.

Epilog
    Sechs Monate später
    „Maggie?“, rief Linette und umarmte sie kurz, als sie hereinkam. „Ich habe dir mein Rezept für die ‚Wünsche werden wahr‘- Kekse auf den Tisch gelegt, aber ich muss jetzt nach Hause. Ich leihe mir dein Hefebrotrezept, denn morgen hat John Geburtstag und er isst so gerne Hefezopf. Ich habe vor, ihn mit einem Picknick zu überraschen.“
    Maggie lächelte. „Bist du sicher, dass du nicht zum Kaffee bleiben willst?“ Sie deutete auf den großen Herd. Während Todd als Erntehelfer auf weiter entfernten Farmen so viel Geld wie möglich zu verdienen versuchte, hatten ihre Onkel sie mit dem zweiten Teil ihres Hochzeitsgeschenks überrascht: Sie hatten ihr eine „Küche“ für den Herd gebaut, die fast genauso aussah wie die in den Bergen. Danach hatten sie einfach noch weiter angebaut, bis das Haus ebenso groß war wie Maggies altes in Carvers Holler.
    „Ein andermal ...“ Linette nickte in Richtung Veranda und flüsterte: „Ma hat heute wirklich schlechte Laune.“
    Maggie warf ihr einen seltsamen Blick zu. „Und ich dachte, das wäre einer ihrer besseren Tage.“
    „Möge der Himmel dir helfen!“
    Eine große, neue Scheune stand auf ihrem Gelände. Dan Clark hatte ihnen das Holz zum Einkaufspreis überlassen und die Bank hatte die Summe auf ihren Kredit aufgeschlagen. Als die Ernte vorbei war, kamen die Leute aus der ganzen Gegend, um ihre Scheune zu bauen. Andere schickten großzügige Geschenke – Heu, Dünger, Saatgut, Hafer, Hühner und Essen ... Gott sorgte für alle ihre Bedürfnisse. Todd und John konnten sogar ein paar falsch gesägte Bretter dafür benutzen, um einen Hühnerstall zu bauen.
    Die Asche war gut für ihren Boden und selbst in der Dürre versorgte sie Gott immer wieder mit genügend Wasser für die Felder, den Garten und Maggies geliebte Rosen. Zange war wieder mit Zwillingsfohlen trächtig und trank gierig Wasser aus ihrem Eimer im Paddock. Eva war auch trächtig – aber es war noch früh genug, sodass man sie
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