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Rosas Vermaechtnis

Rosas Vermaechtnis

Titel: Rosas Vermaechtnis
Autoren: Christa Leinweber
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fest, wegen des Verdachtes des Hausfriedensbruchs und des Vandalismus. Sie haben das Recht zu schweigen und das Recht auf einen Anwalt.«
    In der Küche brach die Hölle los. Alle, bis auf Giovanni Battner, schrien durcheinander. Elias drehte sich mit einem Ruck zu Jan um, ein großes Fleischmesser drohend auf ihn gerichtet. »Das könnte euch so passen! Na los, trau dich!«
    »Herr Battner, machen Sie kein Theater. Lassen Sie das Messer fallen!« Sebastian hatte seine Waffe gezückt und richtete sie auf Elias, der wirr um sich blickend versuchte, die Situation einzuschätzen. Schließlich senkte er den Kopf und ließ das Messer fallen. Sein Vater hatte währenddessen hilflos und totenbleich, wie versteinert, dabeigestanden. Jetzt ging ein Ruck durch seinen Körper und er bewegte sich langsam auf seinen Sohn zu.
    »Elias, sag, dass das nicht stimmt! So etwas tust du doch nicht! Und überhaupt, was heißt hier Vandalismus? Worum geht es denn eigentlich?« Tränen stiegen ihm in die Augen und er umarmte seinen Sohn, als wollte er ihn nie wieder loslassen.
    »Herr Battner, wir haben stichhaltige Beweise dafür, dass Ihr Sohn das Geschäft und die Wohnungen von Alexandra Lindner und Marie Sander verwüstet hat. Sonst stünden wir jetzt nicht hier. Außerdem durchsuchen die Kollegen im Moment gerade die Wohnung Ihres Sohnes.«
    »Elias«, die Stimme des Vaters klang gequält, »ich kann das nicht glauben. Du kennst Marie doch. Ich verstehe überhaupt nichts mehr.« Seine Arme sackten nach unten und er drohte zu fallen. Jan sprang hinzu, um Battner zu stützen, und führte ihn zu einem Stuhl, damit er sich setzen konnte. Jemand brachte ihm ein Glas Wasser, dass er unberührt in der Hand behielt.
    »Papa, es tut mir alles so leid, verzeih mir.«
    Sebastian hatte Elias inzwischen Handschellen angelegt, und er wurde von den beiden Beamten abgeführt.
    Nachdem er als Untersuchungshäftling eingewiesen war, machten sich die beiden Kommissare auf den Weg zu Elias' Wohnung in der Kirchstraße. Die Kollegen der Spurensicherung waren so gut wie fertig und hatten bereits verdächtig scheinendes Material verpackt und Papiere gesichtet.
    »Danke, Leute, den Rest erledigen wir. Wir müssen uns sowieso noch genau umsehen. Lasst das Papier also ruhig hier, wir sichten das gleich an Ort und Stelle.«
    »Geht mal ins Schlafzimmer, wir haben alles extra so gelassen, damit ihr euch einen Eindruck verschaffen könnt. Also tschüss, bis später.«
    Bevor Jan genau nachfragen konnte, waren die Kollegen verschwunden. Jan und Sebastian blieben verwundert an der Schwelle des Schlafzimmers stehen. Über dem Bett, auf der Stirnseite des Raumes, hingen dicht an dicht aneinandergereiht Zeitungsartikel. Die ganze Wand war damit tapeziert. Am auffälligsten war jedoch, dass quer über jedes Blatt in Rot und Schwarz wüste Beschimpfungen und Morddrohungen mit drei Ausrufezeichen geschmiert waren. Das ganze Zimmer war derart mit negativer Energie angefüllt, dass es einen schauderte.
    »Also hier kann bestimmt keiner in Ruhe schlafen!« Sebastian trat ein und sah sich um. Jan ging an den Wänden entlang und las laut vor. Dann brach er ab.
    »Also doch! Er muss den Freund seines Vaters abgrundtief gehasst haben.« Er nahm ein Blatt von der Wand. Wie bei den anderen Seiten handelte es sich um Restaurantkritiken Balduin Hafners, die Elias über Jahre hinweg chronologisch geordnet, aufgehängt und dann beschmiert hatte.
    »Sag mal, ob der Vater seinen Sohn nie besucht hat? Das wäre ihm doch aufgefallen?«, fragte Sebastian verständnislos. Jan zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat Elias sein Schlafzimmer unter Verschluss gehalten. Ich kann mir vorstellen, dass er das geschickt angestellt hat. Diese Hassgeschichte geht ja schon über Jahre, der Vater ahnte nichts davon, und die Mutter erst recht nicht. Die ist ja auch unheimlich bemüht, mit dem Jungen alles richtig zu machen, gerade weil sie seine Stiefmutter ist.«
    »Und Giovanni Battner wollte nichts davon wissen und hat Augen und Ohren zugemacht.«
    »Jetzt brauchen wir nur noch Elias' Geständnis.«

 
     
     
    6.
     
    Drei Stunden später betraten die beiden Kommissare den Befragungsraum im Polizeipräsidium. Ihnen gegenüber saß ein verstockt wirkender Elias Battner, der sich offensichtlich vorgenommen hatte, zu schweigen, und stur durch die beiden Männer hindurchsah. Jan bemühte sich, die Situation etwas aufzulockern, und fragte ihn, ob er etwas zu trinken wolle oder ob er Hunger habe, was
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