Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
Vom Netzwerk:
Brust zusammen und ging zurück in ihr Zimmer. Eine Zeit lang saß sie auf dem Bett und versuchte, ihre starken Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Überall, wo Ron sie berührt hatte, glühte ihre Haut. Mit dem Finger fuhr sie sich über die geschwollenen Lippen. An ihrer Brust sah sie eine leichte Druckstelle, die von Rons festem Griff herrührte. Ein leichtes Beben überlief sie, dann traf sie eine Entscheidung. Sie packte ihren Koffer und zog sich an. Erst würde sie zur Ruine gehen, um sie sich anzusehen, und dann würde sie Schottland verlassen.

10. KAPITEL
    Schweren Herzens verließ Jamsey ihr Zimmer. An der Tür blieb sie stehen und sah sich noch einmal um. Ein Gefühl der Traurigkeit ergriff sie, und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie schluckte und schloss dann leise die Tür.
    Es war ganz still im Haus. Nur aus Sams Zimmer hörte sie leises Schnarchen. Die Treppenstufen knarrten, und Jamsey erschrak. Niemand sollte bemerken, dass sie ging. Erst als sie den Hof zu den Ställen überquerte, fühlte sie sich sicherer. Sie wollte ihr Gepäck dort lassen, auf Amber zur Ruine reiten und vor Morgengrauen zurück sein, um sich dann endgültig auf den Weg zu machen.
    Eigentlich wusste Jamsey nicht, warum sie zur Ruine ging. Es war, als würde etwas dort sie magisch anziehen. Auch wenn die Suche nach dem Geheimgang vergeblich sein sollte, wollte sie doch die Überreste des Heims ihrer Familie gesehen haben.
    Mit klammen Fingern sattelte sie eilig Amber. Das Pferd war ausgeruht und schien nichts gegen die frühe Störung zu haben. Jamseys Herz klopfte heftig, als Ambers Hufschlag auf dem Kopfsteinpflaster des Hofes die nächtliche Stille zerriss. Sie warf einen Blick zurück aufs Haus, doch alles war dunkel. Niemand hatte sie gehört. Nachdem sie die Taschenlampe und das Seil am Sattel befestigt hatte, saß sie auf. Die Luft war eiskalt. Tausende von Sternen glitzerten am klaren dunklen Himmel, hell schien der Vollmond.
    Um sich nicht zu verirren, blieb sie auf der Straße und wählte den Weg, den Ron mit dem Wagen gefahren war. Jamsey fürchtete sich. Die Stille der Nacht wurde immer wieder unterbrochen von den Rufen der Tiere, die jetzt auf der Jagd waren. Sie spornte das Pferd an und fragte sich, ob es klug war, was sie tat.
    Schließlich erreichte sie den Hügel, von dem aus sie mit Ron die Ruine betrachtet und die Treppe gesehen hatte. Mithilfe ihrer Taschenlampe suchte sie einen Weg nach unten und entdeckte die Stelle, an der die Mauer eingestürzt war. Vorsichtig führte sie Amber über die Steine.
    Sie konnte kaum etwas erkennen und verließ sich nun ganz auf den Instinkt des Pferdes. Amber enttäuschte sie nicht – innerhalb weniger Minuten hatte sie die Ruine erreicht. Sie tätschelte dankbar den Hals des Tiers und band es mit den Zügeln an einen Baum.
    Die Ruine war größer, als sie erwartet hatte. Sie empfand plötzlich großes Bedauern bei dem Gedanken, dass ein so großer Besitz zerstört worden war. Langsam leuchtete sie mit der Taschenlampe über die verfallenen Mauern. Alles war dicht mit Pflanzen überwuchert. Das Unkraut am Boden verdeckte lose Steine, und Jamsey stolperte immer wieder.
    Schließlich fand sie, wonach sie gesucht hatte – einige schmale Stufen, die mit Moos und Flechten bedeckt waren. Sie leuchtete mit der Taschenlampe nach unten. Dort schien ein Eingang zu sein. Doch Ziegel und Mauerstücke versperrten den Weg, und die Öffnung dahinter war für Jamsey fast zu klein, um durchschlüpfen zu können.
    Jamsey stieg vorsichtig hinunter und hielt sich dabei an den hohen Grasbüscheln fest. Die Treppen waren schlüpfrig, und sie verlor beinahe das Gleichgewicht. Unten angelangt, spähte sie in die dunkle Höhle, der ein modriger Geruch entströmte. Sie schauderte. Wollte sie wirklich dort hinein? Am liebsten wäre sie einfach gegangen – sie würde Ron nie wieder sehen, nie mehr seine Beleidigungen ertragen müssen. Doch das wäre feig. Sie wollte irgendetwas finden, um nachzuweisen, dass ihre Vorfahren keine Diebe waren. Den Beweis würde sie für Sam zurücklassen und dann abreisen. Damit würde sie es Ron Stewart zeigen.
    Die aufsteigende Wut gab ihr Kraft. Sie zerrte an den Steinen und rollte sie zur Seite, bis der Eingang groß genug für sie war. Dann befestigte sie das Seil an mehreren Felsbrocken und stieg beklommen über das Geröll in die Höhle.
    Erleichtert stellte Jamsey fest, dass sie darin aufrecht stehen konnte. Sie leuchtete mit der Taschenlampe umher. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher