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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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seine Hilfe nicht wolle?
    Sie presste die Lippen zusammen und schenkte sich noch eine Tasse Tee ein. Kein einziges Mal hatte er zu erkennen gegeben, dass er mehr als Clares Schwager war. Nicht einmal, als sie ihn Mr  Lindsay genannt hatte. Sie seufzte.
    Und er war sehr attraktiv, musste sie widerwillig einräumen. Darum war sie so überrascht gewesen, als sie merkte, dass er sie anschaute. Normalerweise schauten Männer wie er eine Frau wie sie nicht an. Ihre Gesichtszüge waren zwar hübsch, überlegte sie, aber als Schönheit konnte man sie nicht bezeichnen. Ihr Gesicht war rund und gewöhnlich, mit großen, haselnussbraunen Augen, ziemlich gerader Nase und einem großen Mund. Nein, schön war sie wirklich nicht, und obwohl Edward sie stets „sehr fraulich“ genannt hatte, wusste Isabel, dass er damit ihre Häuslichkeit gemeint hatte.
    Sie wusste auch, dass sie nie so elegant wie Clare sein würde. Sie war nicht dick, aber auch nicht schlank, und nur ihre Größe glich ihre geschwungenen Hüften und die vollen Brüste aus, die immer eine Quelle des Ärgers für sie gewesen waren.
    Schön war nur ihr Haar, dachte sie. Und obwohl Edward wie seine Mutter es lieber gesehen hätten, wenn sie es abgeschnitten hätte, hatte Isabel es weiter lang getragen. Ihr Vater hatte es so gemocht. Wenn sie es nicht als Zopf geflochten trug, fiel es wie Seide fast bis auf ihre Hüften. Das Waschen und Trocknen war zuweilen etwas mühsam, aber diesen Luxus gönnte sie sich.
    Sie warf jetzt den Zopf über ihre Schulter und spielte mit dem Gummiband, das ihn hielt. Gestern Abend hatte sie den Zopf nicht wie sonst gelöst, und jetzt sah er ungepflegt aus. Sie musste duschen, dachte sie. Oder ein Bad nehmen, da es keine Dusche zu geben schien. Zweifellos hatte Miss McLeavy eine Dusche im Bad für eine moderne Extravaganz gehalten. Aber vielleicht ließ sich ja eine einbauen. Sie musste nur herausbekommen, wie die Heizung funktionierte.
    Als sie die Feuertür geöffnet hatte und überlegte, wie sie den Ofen anzünden sollte, klopfte jemand an die Hintertür. Es war nicht einmal halb acht. Viel zu früh für einen Besucher. Sie schaute etwas angewidert auf ihre schmutzigen Finger, als der Kopf eines Mannes vor dem Küchenfenster auftauchte.
    Es war Brian Lindsay. Nein , der Earl of Invercaldy, korrigierte sie sich rasch, während sie ihn anstarrte, als sei er ein Geist.
    Er hielt einen bunten Beutel hoch, den Isabel sofort als Corys erkannte.
    Isabel griff zum nächstbesten Tuch, reinigte ihre Hände und öffnete die Tür.
    Der Kater, der sich vor dem Heizkörper die Pfoten geleckt hatte, buckelte an den Beinen des Neuankömmlings.
    „He, Bothie, du hast dir ja schnell ein neues Frauchen gesucht“, bemerkte er trocken und kraulte den Kater hinter den Ohren. Dann richtete er sich auf und sah Isabel an. „Mögen Sie Katzen? Er gehörte Miss McLeavy, aber sie konnte ihn nicht mitnehmen. Ihre Schwester wohnt in einem Haus, in dem Tierhaltung nicht gestattet ist.“
    „Oh ja.“ Isabel wusste, dass sich das steif anhörte, aber das konnte sie nicht ändern. Es war schon gestern Nachmittag schwer gewesen, dem Blick seiner forschenden dunklen Augen Stand zu halten. Es war jetzt unendlich schwerer, wo sie im Morgenmantel, ungewaschen und mit wirrem Haar vor ihm stand.
    Brian Lindsay hingegen trug die ganze Selbstsicherheit seiner Vorfahren zur Schau. Selbst in Jeans und Gummistiefeln und mit seinem schulterlangen Haar und unrasiert, strahlte er jene Eleganz aus, die nur angeboren sein konnte. Natürlich war sein Hemd wahrscheinlich maßgeschneidert und seine Lederweste sehr teuer, doch seine Sicherheit war so natürlich wie das träge Lächeln, das er ihr jetzt schenkte.
    „Gut“, sagte er, und ihr fiel für einen Moment nicht ein, worüber sie gesprochen hatten. „Für Bothie – Bothwell! “, fügte er hinzu, während er sich an die Wand neben der Tür lehnte. Sein Blick verweilte kurz auf ihren Händen. „Haben Sie Probleme?“
    „Ich … warum … nein.“ Sie warf das Tuch beiseite und deutete auf den Beutel, den er noch hielt. „Danke, dass Sie ihn gebracht haben.“ Sie vermochte es nicht, ihn mit „Mylord“ anzureden, obwohl er das wahrscheinlich erwartete. „Er gehört Cory.“
    „Das dachte ich mir.“ Aber er reichte ihr den Beutel nicht. „Sie frieren. Darf ich eintreten?“
    „Eintreten?“, wiederholte Isabel, als ob sie die Worte nicht recht verstanden hätte. Dann fiel ihr ein, dass dies ja sein Besitz war,
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