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Rolf Torring 128 - Old Mutton

Rolf Torring 128 - Old Mutton

Titel: Rolf Torring 128 - Old Mutton
Autoren: Hans Warren
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ich mich freuen."  
      „Wir möchten ja auch wieder zu unseren Waffen und den Mustangs kommen," meinte ich.  
      „Die Upsarokas mit Häuptling Malhobo müssen bald hier eintreffen," erwähnte Rolf. „Sie wollen uns gegen die Dakotas helfen."  
      „Was?! Die Krähenindianer wollen uns helfen?" rief Old Mutton. „Sie waren es ja, die mich gefangen nahmen!"  
      „Stimmt!" lachte Old Fool. „Aber Malhobo, ihr Häuptling, ist auf die schönen Reden und die goldenen Versprechungen Dolbers hereingefallen. Nun hat er Zorn auf den Gauner und ihm Rache geschworen."  
      Old Mutton wurde ernst.  
      „Daß es ein Blutvergießen zwischen den beiden Stämmen gibt, müssen wir auf jeden Fall verhindern. Schuld hat im Grunde doch nur dieser Gauner, der Dolber. Ihm das Handwerk legen zu helfen, bin ich jederzeit gern bereit. Nicht aus persönlicher Rachsucht, sondern damit er nicht anderen nach mir schadet. Er ist unersättlich in seiner Besitzgier. Wenn er sich zur Befriedigung dieses unschönen Gefühls wenigstens ehrlicher Mittel bedienen würde! Aber auf ehrliche Art wird er wohl nicht schnell genug reich. Er ist skrupellos und setzt gern Hab und Gut und sogar das Leben anderer Menschen ein, nur um selber einen Vorteil zu haben."  
      Wir mußten fast bis zum Mittag des anbrechenden Tages warten, ehe Malhobo mit drei Kriegern eintraf. Als er Old Mutton erblickte, ging er sofort auf ihn zu und entschuldigte sich, daß er sich von Dolber habe täuschen lassen. So war zwischen den beiden der Frieden sofort wiederhergestellt. Er bat Old Mutton, sein weißer Bruder zu werden.  
      Old Mutton, der die Bräuche der Indianer besser kannte als wir, willigte gern ein, bat aber darum, daß die Bruderschaft nach den alten Sitten geschlossen und besiegelt werde.  
     
     
     
     
      4. Kapitel List gegen List  
     
      Den alten Zeremonien gemäß stopfte Malhobo, der Häupling der Upsarokas, die kleinköpfige, langstielige Pfeife. Wir setzten uns im Kreise um das Lagerfeuer. Malhobo sagte:  
      „Ich will dein roter Bruder sein, weißer Bruder!" Er tat noch einen tiefen Zug aus der Pfeife. Dann reichte er sie Old Mutton, der zunächst schweigend ein paar Züge nahm, den Rauch in die vier Windrichtungen blies und seinerseits versicherte:  
      „Ich will dein weißer Bruder sein, roter Bruder!" Auch er sog noch einmal einen langen Zug und gab die Pfeife an uns weiter. Die Zeremonie wiederholte sich bei uns.  
      Außer den Beteuerungsworten wurde während der ganzen Zeit nichts gesagt. Ich muß heute noch zugeben, daß mir feierlich dabei zumute wurde.  
      Die Indianer sind Volksstämme, die treu zu dem Wort halten, das sie bei der Friedenspfeife gesprochen haben. So konnten wir uns fest darauf verlassen, daß wir in Malhobo einen Freund gewonnen hatten, der immer zu uns halten, uns nie verlassen und — wenn es sein mußte — auch unter Einsatz seines Lebens für uns kämpfen würde.  
      Die Indianer waren einst stolze Stämme gewesen. Sie waren es noch, wenn sich die Zeiten auch wesentlich geändert hatten, wenn ihre Menschenmassen in dauernden Kämpfen zusammengeschrumpft waren und die Amerikaner für sie Reservate geschaffen hatten, in denen sie in Frieden leben sollten.  
      Malhobo hatte für uns Pferde mitgebracht, kräftige, schnelle Mustangs, die er uns sogar als Geschenk anbot. Ehe wir die Verfolgung aufnahmen, stieg Pongo zur Höhe empor, um den Gefesselten so weit von seinen Banden zu befreien, daß er sich in einiger Zeit selbst ganz lösen konnte.  
      Nach einem schnellen Mittagessen schwangen wir uns auf die Pferde. In gestrecktem Galopp und raumgreifendem Trab ging es über die Prärie, einem kleinen Gebirgszug zu, wo nach Dolbers Ansicht Old Muttons Goldader lag.  
      „Die Hügelkette heißt hier allgemein ,das Indianergrab'," rief Old Mutton Rolf und mir zu. „Sie liegt in der Nähe des Arkansas und des Gebietes der Dakotas. Ich nehme an, daß Dolber hierher kommen wird."  
      „Weshalb heißt das Gebirge 'Indianergrab'?"  
      „Eine tiefe Schlucht, die sich dort befindet, endet in einem Talkessel mit steilen Wänden. Die Wände kann kein Mensch erklettern. Die Schlucht selbst ist nicht breit, nur wenige Meter, und hat nur einen Eingang von Süden her. In den Zeiten der Kämpfe zwischen Weißen und Rothäuten wurden viele Indianer in die Schlucht gelockt. Eingang und Höhen waren von den Weißen besetzt. Wenn die Indianer einmal in die Falle gegangen waren,
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