Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Titel: Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
Minuten später betraten sie das Deck.  
      „Es wird höchste Zeit, Herr Torring, daß wir losfahren," sprach Kapitän Hoffmann Fred Sander an. „Soeben ist wieder ein Funkspruch eingetroffen, daß sich in der Nähe der Insel noch eine Jacht herumtreibt. Hoffentlich kommt man uns nicht zuvor."  
      Die Sanders wagten nicht, danach zu fragen, wer den Funkspruch aufgegeben hätte, denn dadurch hätten sie sich verraten.  
      Wir konnten in unserem Versteck fast jedes Wort verstehen, das oben an Deck gesprochen wurde.  
      Fred Sander gab Hoffmann den Auftrag, möglichst bald anzufahren. Kapitän Hoffmann traf die letzten Vorbereitungen, die Jacht startklar zu machen, und rief schließlich durchs Sprachrohr in den Maschinenraum:  
      „Halbe Kraft voraus!"  
      Die Jacht setzte sich in Bewegung.  
      Wir hatten nicht die Absicht, uns allzu weit von San Franzisko zu entfernen. Die Brüder Sander blieben vorläufig an Deck.  
      Da hatte ich einen Einfall, der leider zu spät kam:  
      „Rolf, wir sind doch recht dumm gewesen. Wir hätten dem Colonel durch unsere Unterschriften beweisen können, daß wir Torring und Warren sind."  
      Rolf nickte und blickte nachdenklich vor sich hin. Kurze Zeit später hörten wir die Brüder Sander nach unten kommen.  
      „Ob sie die richtige Kabine finden werden?" lächelte Rolf.  
      Kapitän Hoffmann hatte, wie wir später erfuhren, alle Kabinentüren weit öffnen lassen, damit die Brüder Sander die als Herrenzimmer eingerichtete Kabine gleich finden sollten. Auflachend warfen sie sich in die tiefen Polstersessel, als sie den Raum betreten und die Tür hinter sich zugezogen hatten.  
      „Eigentlich tun mir Torring und Warren leid," meinte Fred Sander, lachte aber dabei. „Sie werden eine ganze Weile nicht aus dem Kittchen herauskommen. Besonders klug ist übrigens Colonel Perkins nicht. Ich an seiner Stelle hätte mir zugetraut herauszufinden, wer die richtigen Torring und Warren waren. Wir wollen jetzt das Leben genießen. Die Jacht gehört uns! Wir haben Bewegungsfreiheit und Spielraum!"  
      „Wir hätten vorher unsere Beute aus dem Gebirge holen sollen, Fred. Im Augenblick verfügen wir nicht über viel Geld und müssen bald nach Frisko zurück. Der Einfall, die Höhle in der Sierra Nevada wohnlich einzurichten, war übrigens gut. Wenn uns anderswo mal der Boden unter den Füßen zu heiß wird, haben wir dort ein Domizil, wo uns niemand findet. Lebensmittel haben wir genug hin transportiert. Die Konserven werden nicht schlecht. Wir halten es da ein paar Monate aus, wenn es sein muß."  
      "Die Höhle wird so leicht von keinem anderen Menschen entdeckt, Tom. Der Weg zu ihr ist zu beschwerlich. Unsere Beute liegt, sicher; ein besseres Versteck hätten wir gar nicht finden können. Man muß allerdings ziemlich hoch klettern, um die Höhle zu erreichen; der Whitney ist 4 428 Meter hoch."  
      „Gut, daß unser Versteck nicht ganz so hoch liegt, Fred! Sagtest du nicht, in 3 400 Meter Höhe?"  
      „Ganz recht! Eine andere Sache aber! Ich möchte bloß wissen, wohin uns dieser Kapitän schleppt. Ich kann ihn doch nicht gut fragen, denn Rolf Torring muß es ja genau wissen!"  
      „Warten wir ab, Fred! Der Kapitän meinte doch, morgen früh wären wir an Ort und Stelle. Also kann es nicht weit sein! Ist dir übrigens das eigenartige Geräusch schon aufgefallen, das gelegentlich zu hören ist? Gibt es denn hier an Bord wilde Tiere?"  
      Maha, den Pongo vorsorglich eingesperrt hatte, was er nicht gewöhnt war, fauchte schon wieder in seiner Kammer. Wir hätten ihn ruhig herauslassen können, denn er würde sich an Rolf und mir bestimmt nicht vergriffen haben, er hätte die richtigen Besitzer der Jacht sofort gerochen. Aber wahrscheinlich war es besser so, denn die Hochstapler hätten sicher keinen Augenblick gezögert, die Waffe gegen unsern Geparden zu richten, wenn er sie angegriffen hätte.  
      „Es hört sich tatsächlich so an, Tom," erwiderte Fred, „als wenn eine Raubkatze böse knurrt. Aber wir können auch danach den Kapitän nicht fragen. Der schwarze Riese macht mir auch Sorgen. Wenn er erkennen sollte, wer wir wirklich sind, haben wir ihm gegenüber keinen leichten Stand."  
      „Ich glaube, da kann ich dich beruhigen, Fred: Neger sind dumm"  
      In dem Augenblick öffnete sich nach kurzem Klopfen die Tür. Pongo betrat die Kabine.  
      „Masser Torring," redete der schwarze Riese den falschen Torring an,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher