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Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander

Titel: Rolf Torring 127 - Gebrüder Sander
Autoren: Hans Warren
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„Pongo jetzt wieder Tiger herauslassen wird. Tiger Sehnsucht nach Masser Torring haben."  
      „Ach, laß das Tier ruhig, wo es jetzt ist!" rief Fred Sander sofort.  
      Deutlich malte sich das Entsetzen auf seinem Gesicht. Der Gauner versuchte, auf ein anderes Thema abzulenken.  
      „Du kannst uns aber etwas zu trinken bringen!"  
    „ Masser Torring Limonade wünschen oder Kaffee?" fragte Pongo scheinheilig.  
      „Darauf haben wir jetzt keinen Appetit! Bring uns lieber Wein! Aber etwas schnell!"  
      „Masser Torring wissen doch, daß kein Wein an Bord ist, weil Masser Torring sonst nie Alkohol trinken."  
      Pongo „zwiebelte" die Sanders ganz schön! Wir mußten uns auf die Lippen beißen, um nicht laut zu lachen.  
      „Gut, dann bring uns Limonade und Kaffee! Aber beeile dich etwas!"  
      Pongo hatte es gar nicht eilig. Er ging nur einen Schritt zur Kabinentür, wandte sich um und fragte Fred Sander:  
      „Masser Torring Pongo heute Bescheid sagen wollte, wann fahren nach Afrika. Bald fahren nach Afrika? Pongo krank werden, wenn immer auf Wasser!"  
      Pongo zog eine jämmerliche Miene.  
      „Ich sage dir morgen Bescheid," wimmelte Fred Sander unsern schwarzen Freund ab. „Nun geh schon! Hole uns etwas zu trinken!"  
      Fred Sanders Stimme klang schon ärgerlich, aber Pongo schien das zu überhören. Wir ahnten, daß er die beiden Gauner allein festnehmen wollte, und öffneten deshalb leise die kleine Tür unseres Versteckes. Wir betraten die Kabine und hielten die Pistolen — wir hatten uns mit unseren Ersatzwaffen ausgerüstet — schußbereit in den Händen. Da die Tür des Versteckes im Rücken der Brüder Sander lag, konnten sie uns nicht sofort sehen. Pongo jedoch hatte uns gleich bemerkt, er lachte die beiden vor ihm Sitzenden an und meinte:  
      „Massers Sander, Pongo Sie erkannt und gleich gewußt, daß nicht Masser Torring und Masser Warren. Pongo nicht bringen Limonade oder Kaffee für Massers Sander!"  
      Die beiden Hochstapler wußten nicht, was sie sagen sollten. Sie guckten „ziemlich dumm aus der Wäsche". Den Augenblick hielt Rolf für günstig, uns einzuführen. In recht burschikos-gemütlichem Tone sagte er:  
      „Guten Tag, die Herren! Wir freuen uns, so liebe Gäste an Bord zu haben. Bleiben Sie ruhig sitzen! Jetzt ist die Situation umgekehrt, jetzt haben wir die Pistolen in der Hand! Sie sind diesmal die Hereingefallenen! Geben Sie uns erst einmal unsere Pässe und die Sonderausweise zurück! Pongo, durchsuche die Taschen der Herren"  
      Wir waren langsam um die Brüder Sander herumgegangen, so daß sie jetzt vor uns saßen. Pongo nahm ihnen schon die Waffen ab. Zum Durchsuchen der Taschen ließen die beiden Gauner es gar nicht erst kommen, sie legten freiwillig die verlangten Papiere auf den Tisch, die wir sogleich an uns nahmen. Jetzt konnten wir uns also wieder in Frisko sehen lassen!  
      Rolf gab deshalb sofort durch Pongo den Befehl, die Jacht zu wenden, in den Maschinenraum. Das dauerte nur Sekunden. Als unser schwarzer Freund zurückkam, ließ Rolf die beiden Gauner durch Pongo kunstgerecht fesseln. Er wollte sie in Frisko dem Colonel übergeben.  
      Als das geschehen war, brachten wir sie in eine leere Kabine und legten Maha vor die verschlossene Tür. So konnten sie nicht entkommen.  
      Als die Jacht gerade am Hafendamm anlegte, kam Pongo, der nach den Gefangenen gesehen hatte, die Treppe empor an Deck gerannt, wo wir uns befanden, und berichtete hastig:  
      „Massers, die Brüder Sander sich befreit haben und entflohen. Können nur durch Bullauge geflohen sein. Müssen an Land schwimmen."  
      Das war Pech! An die Möglichkeit hatten wir nicht gedacht. Die beiden mußten aber auch richtige Entfesselungskünstler sein, denn wer aus Pongos Fesseln ohne Hilfe freikommt, ist ein Meister seines Fachs. Das Bullauge war nur klein, die Brüder Sander mußten sich gewaltsam hindurch gezwängt haben. Sie im Augenblick zu verfolgen, hätte wenig Sinn gehabt. Wir besichtigten die Kabine, in die wir sie gesperrt hatten. Die Stricke, mit denen sie gefesselt gewesen waren, lagen am Boden. Sie hatten sich gegenseitig befreit.  
      „Wir müssen gleich zu Colonel Perkins und ihm die Vorfälle erzählen," meinte Rolf. „Jetzt sind wir ja wieder im Besitz unserer Ausweise. Wenn die Sanders nicht mehr in der Stadt sind, müssen wir ihnen ins Gebirge folgen. Sie werden sich wahrscheinlich in ihr Felsenversteck zurückziehen."
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