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Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer

Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer

Titel: Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer
Autoren: Hans Warren
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Hans. Gehen wir in unser Hotel zurück um unsere Sachen zu holen! Pongo wird auch bald zurück sein."  
      Unterwegs mieteten wir uns eine Taxe, die uns später auch zum Hafen bringen sollte. Als wir wieder im Hotel anlangten, war Pongo schon da und hatte bereits unser Gepäck zurechtgemacht, so daß wir wenige Minuten später wieder im Wagen saßen und zum Hafen fuhren.  
      Professor Kennt wollte erst am Nachmittag auf der Jacht eintreffen, so daß uns genügend Zeit blieb, Kapitän Hoffmann gründlich über den Mann auszufragen.  
      „Wie sieht denn der Professor aus?" wollte ich wissen.  
      „Gar nicht wie ein Professor," antwortete Kapitän Hoffmann. „Eher wie ein Offizier in Zivil. Er ist schätzungsweise fünfunddreißig Jahre alt."  
      Rolf lächelte mich an.  
      „Na, siehst du, es ist nichts mit dem brummelnden Professor"  
      „Bist du nicht ein bißchen mißtrauisch, Rolf, daß er eine fingierte Adresse angegeben hat?"  
      „Vorerst nicht! Das läßt ihn höchstens in einem interessanten Licht erscheinen. Natürlich werde ich ihn sofort nach dem Grunde fragen, der ihn dazu bewog. Von seiner Antwort hängt es ab, ob wir mit ihm zusammen oder allein reisen."  
      Gegen sechzehn Uhr hielt eine Taxe ganz in der Nähe der Jacht, der Professor Kennt und sein Diener Sam entstiegen. Rasch kam der Professor an Bord, wo er von Kapitän Hoffmann begrüßt wurde.  
      „Die Besitzer der Jacht sind heute hier eingetroffen und bitten Sie um eine Unterredung," schloß Hoffmann die Begrüßung. „Darf ich Sie bitten, Herr Professor, mit mir in die Kajüte hinunterzukommen. Sie werden dort bereits erwartet."  
      „Nanu, wollen die Herren etwa unsern Vertrag rückgängig machen? Ich hatte mich fest darauf verlassen, Kapitän."  
      „Sprechen Sie selbst mit den Herren, Herr Professor! Ich glaube bestimmt, daß Sie mit ihnen einig werden."  
      Ich hatte hinter dem Heckaufbau der Jacht gestanden und den Professor heimlich beobachtet. Nun folgte ich ihm nach unten und betrat fast gleichzeitig mit ihm die Kajüte. Rolf begrüßte den Professor, nachdem Kapitän Hoffmann ihn vorgestellt hatte, und machte mich mit dem Professor bekannt. Als Kennt unsere Namen hörte, ging ein Leuchten über sein Gesicht:  
      „Da freue ich mich aber, meine Herren, daß ich gerade Sie auf dieser Jacht treffe. Als ich mit Ihrem Kapitän verhandelte, hat er mir Ihre Namen nicht genannt, sonst hätte ich von mir aus alles darangesetzt, Sie in Fu Tschou zu finden. Aber jetzt brauchen Sie sicher die Jacht selbst, das ist natürlich sehr schade. Darf ich mir die Frage erlauben, wohin Sie fahren wollen?"  
      „Unser Weg wird uns den Jangtsekiang stromauf führen, Herr Professor."  
      „Das trifft sich großartig, meine Herren. Dann darf ich wohl auf Ihrer Jacht bleiben, denn wir haben das gleiche Reiseziel."  
      „Wenn Sie mir eine Frage ehrlich und offen beantworten werden, würden wir uns freuen, in Ihrer Gesellschaft zu reisen," sagte Rolf. „Warum gaben Sie unserm Kapitän eine falsche Adresse in Fu Tschou an? Wir wollten Sie heute vormittag in Ihrem Hotel besuchen und erfuhren, daß Sie dort gar nicht Quartier genommen hatten."  
      „Großartig, meine Herren, wie schnell Sie das herausgefunden haben!" lachte der Professor, "ich habe absichtlich verheimlicht, wo ich wirklich wohnte, weil ich — hinter dem ,grünen Käfer' her bin."  
      Jetzt lachte auch Rolf und schien mit der Antwort zufrieden zu sein. Er reichte dem Professor die Hand und sagte:  
      „Dann also auf gute Kameradschaft, Herr Professor! Ihre Auskunft hat mich zufriedengestellt."  
      " Wissen Sie, welche Bewandtnis es mit dem 'grünen Käfer' hat?"  
      „Noch nicht! Aber wir hoffen, von Ihnen Näheres zu erfahren."  
      „Selbstverständlich! Darf ich mich aber zunächst in meiner Kabine etwas einrichten? Hoffentlich bleiben Sie nicht mehr zu lange im Hafen vor Anker!"  
      „In zehn Minuten können wir die Anker lichten, Herr Professor. Sie brauchen also keinen heimlichen Beobachter mehr zu fürchten."  
      Zustimmend nickte Professor Kennt und ließ sich von mir seine Kabine anweisen. Mir gefiel der Mann, er hatte ein sympathisches, sehr intelligentes Gesicht, scharfblickende Augen und echt amerikanische forsche Züge im offenen Gesicht.  
      Rolf stieg an Deck hinauf und schaute mit dem Fernglas lange auf Fu Tschou zurück, während wir aufs Meer hinausfuhren. Ich stand an seiner Seite.
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