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Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer

Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer

Titel: Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer
Autoren: Hans Warren
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Kompressoren zusätzlich laufen und fuhr wieder in die Enge hinein. Die Jacht arbeitete heftig, sie „keuchte", aber sie überwand die Schnelle. Die Chinesen ließen sich nicht noch einmal blicken, sie hatten wohl doch Angst vor unseren Gewehren, deren Kugeln sie sich nicht aussetzen wollten.  
      Professor Kennt meinte, daß wir nicht zu früh jubeln sollten, denn wir könnten durch die Anhänger der Sekte noch manche unangenehme Überraschung erleben.  
      Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kam Tschung-king in Sicht. Vor der Stadt lag eine Faktorei, die von einem Amerikaner geleitet wurde. Hier konnten wir in Ruhe die Nacht verbringen, ohne eine Wache ausstellen zu müssen.  
      Am nächsten Morgen ging es zeitig weiter, und bald waren wir in Tschung-king, das sich sehr lang hinzieht. Wir hielten uns in der Stadt nicht weiter auf, ergänzten nur unsere Treibstoffvorräte und fuhren weiter flussaufwärts. Gegen Abend hofften wir in Hsü-tschou zu sein. Nach Ansicht des Professors könnte sich dort der Hauptsitz der Sekte des ,grünen Käfers' befinden.  
      Vier Stunden hinter Tschung-king deutete der Professor zum Ufer und sagte:  
      „Dort habe ich damals den Weißen getroffen, der so lange in Gefangenschaft gewesen war. Ob wir hier mal landen und die Umgebung durchstreifen? Felsen gibt es hier nicht mehr, dafür um so mehr dichte Waldungen. Möglich, daß sich in der Nähe eine Zentrale der Sekte befindet."  
      „Ich vermute," meinte Rolf, „daß der Weiße in einem Tempel gefangengehalten wurde. Wir können uns die Gegend mal anschauen. Vielleicht finden wir einen gangbaren Pfad durch den Wald."  
      Rolf sagte Hoffmann Bescheid, der an einer geeigneten Stelle am Ufer anlegte. „Pongo sprang als erster über die Reling an Land und untersuchte den Boden nach Spuren. Er entdeckte auch Fußabdrücke von Menschen und behauptete, die Spuren seien noch ganz frisch. Ich hatte inzwischen einen nach dem Innern des Landes führenden Pfad gefunden.  
      Mein Freund gab Hoffmann die Anweisung, sich vom Ufer zu entfernen und in der Mitte des Stromes Anker zu werfen, um nicht vom Lande aus unverhofft überfallen zu werden.  
      Dann beschritten wir den Pfad, der zwar bewachsen war, aber die Spuren und Zeichen der Benutzung aufwies. Eine halbe Stunde lang waren wir unterwegs, als uns Pongo ein Zeichen mit der erhobenen Hand gab. Das hieß: vorsichtig sein! Er selbst war stehengeblieben und wartete, bis wir herangekommen waren.  
      „Massers, dort vorn auf der Lichtung drei Chinesen," flüsterte er uns zu. „Eine Wache. Soll Pongo hinschleichen, die drei Chinesen betäuben?"  
      Rolf überlegte kurz und nickte Pongo aufmunternd zu. Unser schwarzer Freund legte sich an die Erde und robbte der Lichtung entgegen, wir verhielten uns ganz still. Durch das Buschwerk konnten wir die Chinesen beobachten. Zwei saßen auf dem Grasboden der Lichtung und unterhielten sich lebhaft, der dritte umging als Wache die Gesprächspartner in kleinen Kreisen. Alle drei waren mit Gewehren und Pistolen bewaffnet  
      Plötzlich sahen wir, wie sich ein dunkelbrauner Arm mit Blitzesschnelle um den Hals der Wache legte. Der Chinese brach lautlos in die Knie. Wenig später sprang Pongo mit zwei Sätzen auf die am Boden Sitzenden zu und traf jeden von ihnen mit einem gut gezielten Fausthieb.  
      Wir eilten auf die Lichtung und fesselten die Besinnungslosen, denen wir auch Knebel in den Mund schoben. Jeder der drei trug einen Ring mit dem grünen Käfer. Rolf zog ihnen die Ringe ab und gab dem Professor und mir einen. Wir steckten uns die Ringe an einen Finger der linken Hand.  
      „Ich halte es für das beste," meinte Rolf, als die Gefangenen gut gefesselt und geknebelt zu unseren Füßen lagen, „wenn Sie, Herr Professor, mit den Chinesen auf die Jacht zurückkehren. Sie sind hier schon einigermaßen bekannt, man weiß, daß Sie der Sekte nicht angehören. Uns kennt man nicht, wir werden als Mitglieder der Sekte auftreten. Ich glaube bestimmt, daß sich ganz in der Nähe ein Tempel befindet. Pongo bleibt auch auf der Jacht. Falls uns etwas zustoßen sollte, haben wir durch Sie und ihn eine gute Rückendeckung."  
      Professor Kennt konnte sich nur schwer mit Rolfs Plan anfreunden, sah aber schließlich ein, daß wir so am schnellsten weiterkommen würden. Rolf hoffte, durch einen Bluff zu erfahren, wo sich das Oberhaupt der Sekte aufhielt und wo die weiße Göttin ihres Amtes waltete.  
      Mit Pongos Hilfe
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