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Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer

Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer

Titel: Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer
Autoren: Hans Warren
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hinaus. Wir eilten den Waldpfad entlang, unserer Jacht entgegen. Als wir gerade die Lichtung überschritten hatten, erblickten wir zwei Weiße, die auf uns zukamen. Wir konnten ihnen ohne Furcht entgegentreten, da wir die Abzeichen des ,grünen Käfers' trugen.  
      Die beiden Ankömmlinge waren erschrocken stehengeblieben, als sie uns sahen, aber Rolf winkte ihnen lachend zu:  
      „Nicht so furchtsam, meine Herren! Solche Anhänger kann der ,grüne Käfer' nicht gebrauchen."  
      Er hielt den beiden seine linke Hand hin, damit sie den Ring mit dem Sektenabzeichen sehen sollten. Ich tat dasselbe.  
      Die beiden Weißen wiesen sich ebenfalls durch die Ringe als Angehörige der Sekte aus und entschuldigten sich ihrer Vorsicht wegen, die nie schaden könnte. Ob wir auch hierher bestellt gewesen seien?  
      Rolf bejahte und fuhr fort:  
      „Wir müssen schnell weiter. Vor uns liegt eine Jacht, deren Passagiere wir hindern sollen, weiter in das Gebiet des ,grünen Käfers' vorzudringen. Haben Sie den gleichen Befehl erhalten?"  
      Jetzt war es an den beiden Fremden, die Frage mit ja zu beantworten. Ferner wußten sie zu berichten:  
      „Die Jacht ankert ganz in der Nähe, mitten im Fluß. Wo haben Sie denn Ihr Fahrzeug?"  
      „Gut versteckt natürlich" behauptete Rolf unverfroren. „Wollen Sie schnell zum Ufer mitkommen? Vielleicht gelingt es uns dann schon hier, die Leute der Jacht zu überwältigen."  
      „Wir müßten das Fahrzeug mit einer List ans Ufer locken," fügte ich hinzu.  
      Während ich das sagte, sah ich im Rücken der Fremden Pongo angeschlichen kommen. Fragend blickte er uns an. Rolf kniff das linke Auge kurz zusammen. Da wußte Pongo, was er zu tun hatte. Die beiden Weißen waren sportlich nicht auf der Höhe. Es bereitete Pongo keine Schwierigkeiten, sie niederzuwerfen und zu fesseln, wir halfen ihm dabei.  
      Als hätten die Fremden gar kein Gewicht, legte sie sich Pongo über die Schultern und schritt mit uns dem Jangtsekiang zu. Dort stand Professor Kennt am Ufer und untersuchte das Motorboot der beiden Fremden.  
      Professor Kennt winkte sofort Kapitän Hoffmann, mit der Jacht ans Ufer zu kommen. Das Motorboot stießen wir in die Strömung des Jangtsekiang hinein und ließen es treiben. Es würde entweder irgendwo aufgefischt werden oder an den Felsen der Stromschnellen zerschellen.  
      Die drei Chinesen, die wir schon als Gefangene auf der Jacht hatten, waren längst wieder bei Besinnung. Rolf dachte schon daran, sie hier auf freien Fuß zu setzen. Aber da bestand die Gefahr, daß wir sofort erkannt würden. Das mußten wir verhindern, deshalb behielten wir sie an Bord. Die beiden Weißen erhielten eine Kabine für sich. Sam, Kennts Diener, ernannten wir zum Gefangenenbefreier.  
     
     
     
      3. Kapitel Tückische Hinterlist  
     
      Am Abend landeten wir in Hsü-tschou. Da wir damit rechnen mußten, daß die Anhänger des "grünen Käfers" über unser Kommen schon unterrichtet waren, mußten wir sehr vorsichtig sein. Wir legten deshalb nicht unmittelbar am Kai an, sondern in geringer Entfernung. So hofften wir, daß sich kein Unbefugter an Bord der Jacht schleichen konnte.  
      Mit den beiden Weißen, die längst aus ihrer Betäubung erwacht waren, hatte Rolf sehr ernsthaft gesprochen. Sie machten einen sehr verängstigten Eindruck und glaubten nicht, daß wir sie bei unserer Rückkehr freilassen würden, ohne ihnen ein Haar gekrümmt zu haben. Für den Augenblick hatte Rolf ihnen das Versprechen abgenommen, sich nicht durch Schreien bemerkbar zu machen. Da sie uns für Gangster hielten, wagten sie nicht, gegen das Versprechen, das sie freiwillig in der Hoffnung gegeben hatten, dadurch Erleichterung ihres Loses als Gefangene einzuhandeln, zu verstoßen.  
      Nachdem es dunkel geworden war, gingen Rolf, Professor Kennt und ich an Land, um uns das Leben in der Stadt anzusehen. Pongo und Sam sollten an Deck bis zu unserer Rückkehr Wache halten und niemand auf die Jacht lassen. Mit einer List der Chinesen hatten wir nicht gerechnet  
      In der Stadt, durch deren Straßen wir arglos schlenderten, herrschte ein bewegtes Treiben, fast wie in einer europäischen Hafenstadt mittlerer Größe. In den engen Straßen drängten sich die Menschen. Chinesen und Inder, Japaner und Mongolen belebten das Straßenbild. In einigen vornehmen Teestuben sahen wir Weiße sitzen, die zahlenmäßig auf der Straße kaum auffielen.  
      Rolf schlug vor, ebenfalls
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