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Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Titel: Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht
Autoren: Hans Warren
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daß sich die Farmer sofort aufgemacht hätten, um den Räuber zu fangen. Das sei ihnen auch geglückt. Auf der Polizei hätte er ein Geständnis abgelegt und seine Komplicen verraten.  
      „Haben Sie eine Ahnung, meine Herren, wie die Komplicen aussehen sollen und wer sie sind?" fragte der Fremde mit unverkennbarer Unruhe in der Stimme weiter.  
      „Ja," nickte Rolf. „Der eine soll einen unheimlichen Eindruck machen und schon zweimal hier im ,Brüllaffen' aufgetaucht sein. Bei dem andern soll es sich um einen vornehmen Herrn aus Batavia handeln. Die Polizei muß bald hier sein, dann können Sie sicher mehr erfahren, wenn die Sache Sie interessiert"  
      „Ich habe leider nicht viel Zeit, meine Herren. Ich muß in dringenden Geschäften weiter. Vielen Dank für Ihre Mitteilungen!"  
      Er erhob sich bereits, warf ein Geldstück auf den Tisch und verließ hastig die Gaststube. Draußen hörten wir ihn etwas unbeherrscht nach dem Chinesenjungen rufen, der ihm sein Pferd bringen sollte.  
      Ich hatte den Fremden durch das Fenster beobachtet. Als ich mich zu Rolf wandte, war sein Platz leer. Da stand ich rasch auf und winkte Kapitän Hoffmann, mir zu folgen. In der Küche flüsterte mir Frau Dietsch zu, daß Rolf das Haus schon verlassen hätte, um dem Fremden zu folgen. Wir sollten hier auf seine und Pongos Rückkehr warten, er hoffe, nicht lange fort zu sein.  
      Der Kapitän und ich hatten jetzt Ruhepause. Wir setzten uns ans Fenster, ließen uns noch eine Kanne Wein kommen und beobachteten die Straße.  
      Gegen Mittag kam Pongo zurück. Er berichtete, daß er wohl Spuren gefunden habe, die nach dem Strande führten, sich aber dort verliefen. Der Mädchenräuber sei wohl in einem Boot geflüchtet, im Sande habe er den Kielabdruck eines kleinen Fahrzeuges gefunden.  
      Die Auskunft war nicht gerade erfreulich, denn wir wurden mit unseren weiteren Nachforschungen auf das Meer verwiesen. Ich schickte Pongo noch in den Keller damit er sich den Raum genau ansehen sollte. Auch er konnte nichts Auffälliges entdecken. Er holte Maha und setzte ihn auf die Spur, die der Räuber hinterlassen hatte.  
      Für mich stand es fest, daß wir hier nicht länger bleiben durften. Wir mußten zurück zu unserer Jacht und den Schlupfwinkel der Räuber auf dem Meere suchen.  
      Wenn Rolf nur zurückgekommen wäre! Es wurde immer später. Schließlich ergriff mich eine starke Unruhe. War er in eine Falle gegangen? Ich schickte Pongo mit Maha, die zurückgekommen waren, aus, um meinen Freund zu suchen. Auch Hoffmann mußte sich aufmachen und nach Batavia zurückreiten, damit wir bei unserer Ankunft die Jacht startklar fanden.  
      So saß ich bald allein im Gastzimmer und vergrub mich in Überlegungen. Die erste Flaschenpost hatte Kapitän Hoffmann südlich der Karimon-Dwaja-Inseln gefunden. Die drei anderen, die hier angeschwemmt waren, mußten in der Nähe dem Meere anvertraut worden sein. Der Absendeort konnte nur eine der vielen kleinen Inseln oder ein Schiff sein. Nördlich von Batavia lag das „Reich der tausend Inseln", nur fünfzig Kilometer vom Festlande entfernt. Wir würden also zuerst nach diesen Inseln fahren müssen. Vielleicht hatten wir Glück und fanden durch Zufall bald die richtige Insel.  
      Plötzlich stand Pongo vor mir. Ich hatte nicht gehört, daß er die Gaststube betreten hatte. Er berichtete, daß „Masser Torring" in einen Hinterhalt geraten sein müßte. Anscheinend sei er verschleppt worden, er habe die Spur bis zum Strande verfolgen können. Dort hörte sie auf. Vielleicht hätte auch zum Transport Rolfs ein Boot gewartet.  
      Mein Entschluß stand sofort fest. Wozu sollte ich hier noch warten? Mochten die Plantagenbesitzer allein weiter suchen, sie würden die richtige Spur doch kaum finden!  
      In Eile besprach ich mich mit Frau Dietsch, der ich reinen Wein einschenkte, um einen Ausdruck ihres Metiers (Beruf, Lebensraum) zu verwenden. Ich wußte, daß ich mich auf sie und ihre Verschwiegenheit verlassen konnte, und tröstete sie damit, daß ich in ihr die Hoffnung bestärkte, daß wir ihr die Tochter bald zurückbringen würden.  
      Pongo hatte inzwischen die Pferde gesattelt. Wir verließen das „Gasthaus zum Brüllaffen", um nach Batavia zu reiten. Rolfs Pferd nahmen wir mit, da er ja nicht hierher zurückkehren würde.  
      Kurz vor Dunkelwerden erreichten wir die Jacht. Ich besprach mich sofort mit Kapitän Hoffmann, der die Gegend genau kannte. Auch er
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