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Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Titel: Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin
Autoren: Hans Warren
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Ich glaube, jetzt haben wir unsere Spur tadellos verwischt."  
      »Wenn nicht der Engländer später den Fahrer unseres Karrens ausfragt. Er sieht ja, wenn er die Taxe überholt hat, daß er sich getäuscht hat. Sehr leicht möglich, daß er auf der Rückfahrt den Zebukarren anhält"  
      »Inzwischen sind wir im Walde untergetaucht, ohne daß der Inder weiß, wohin wir uns gewandt haben," sagte Rolf. »Hier beginnt der Wald schon. Wir müssen achtgeben. Vielleicht verlassen wir jetzt schon das Gefährt."  
      Wir waren etwa dreißig Meter in den Wald hineingefahren. Zur Vorsicht blickten wir am Fahrer noch einmal vorbei nach vorn, ob der hartnäckige Engländer vielleicht zurückkäme, dann sprangen wir schnell aus dem Wagen. Der Inder hatte es nicht bemerkt, also konnten wir hoffen, ungesehen zu entkommen.  
      Wir kannten die Zähigkeit der Engländer und mußten damit rechnen, daß der schlanke, noch nicht alte Mann mit dem energischen Gesicht alles versuchen würde, um uns wiederzufinden.  
      Wir sprangen von der Mitte der Straße an den linken Straßenrand und schritten, uns eng an den mächtigen Stämmen, die den Wald begrenzten, haltend, vorwärts. Wir waren noch keine hundert Meter weitergekommen, erklang hinter einem dichten Busch die Stimme meines neuen Bekannten:  
      „Hierher, meine Herren! Ich danke Ihnen herzlich, daß Sie gekommen sind. Guten Tag, Herr Torring, wir haben schon viel von Ihnen gehört. Wollen Sie mir helfen, unseren Kapitän wiederzufinden?"  
      „Gern, Herr Gruber," sagte Rolf freundlich und schüttelte dem langen Seemann, den er kurz, aber scharf musterte, kräftig die Hand. "Ich vermute wohl richtig, daß der Name Ihres Kapitäns, den Sie bisher zu nennen aus sicher berechtigten Gründen unterlassen haben, Farrow ist."  
      Die Hand des Hünen von der Waterkante zuckte zur Hüfttasche. Sein Gesicht verzog sich zu einer bößen Grimasse.  
      Mit einer Rolf und mir völlig verständlichen Entrüstung sagte er:  
      „Sie wissen alles?!"  
      Rolf entgegnete ruhig:  
      „Lassen Sie die Pistole stecken! Wie wir Sie kennen, so müßten auch Sie uns kennen Wir verraten keinen Menschen, der Gutes tut. Am allerwenigsten Landsleute! Wir sind ja gekommen, um Ihnen zu helfen! Daß mir der Name Ihres Kapitäns bekannt ist, ist doch kein Wunder, Herr Gruber! Ich hörte seinen Namen in einem britischen Marineclub in Singapore. Da Sie zu meinem Freund gesagt hatten, daß Sie sich vor den Engländern und Franzosen in acht nehmen müßten, war es nicht schwer, das Richtige zu tippen. Wir würden uns glücklich schätzen, den mutigen Kapitän Farrow und seinen Sohn Jörn einmal persönlich kennen zu lernen."  
      „Wenn es sich so verhält!" lächelte der Hüne und nahm die Hand von der Hüfttasche weg. „Entschuldigen Sie bitte meine Erregung! Wir befinden uns auf einem gefährlichen Landstreifzug. Unser Element ist ja das Meer, da sind wir zu Hause. Kapitän Farrow, sein Sohn und Doktor Bertram sind spurlos verschwunden, wie ich bereits erzählte. Vielleicht können Sie uns helfen, die drei wiederzufinden."  
      »Wenn Landsleute in Not sind, helfen wir besonders gern. Nun erzählen Sie aber erst einmal, was geschehen ist. Verschweigen Sie uns keine Kleinigkeit. Gerade Nebensächlichkeiten können von großer Wichtigkeit sein. Sie können sich darauf verlassen, daß bei uns auch das größte Geheimnis sicher ist"  
      »Das weiß ich, Herr Torring. Kommen Sie bitte ein Stück mit! Hier am Straßenrand fühle ich mich zu unsicher. Ich will Ihnen gleich das Versteck zeigen, in dem wir uns seit vier Tagen aufhalten. Wenn nur die Erscheinung nicht gewesen wäre!"  
      Der Hüne wandte sich um und schritt uns voraus den langen, schmalen Pfad entlang, der viele Windungen machte und von Dornenranken und Lianen teilweise versperrt war. Rolf schüttelte einmal lächelnd den Kopf, er dachte wohl an den Aberglauben, dem die meisten Seeleute verfallen sind.  
     
     
     
      2. Kapitel Eine seltsame Erzählung  
     
      Mit Vergnügen beobachteten wir, daß sich der hünenhafte Matrose mit großer Leichtigkeit bewegte. Neben gewaltigen Kräften mußte er auch über außergewöhnliche Gewandtheit verfügen. Unwillkürlich zog Ich einen Vergleich zwischen ihm und Pongo.  
      Ich sah, daß Gruber nach Möglichkeit vermied, die Lianen und Dornenranken zu knicken oder abzubrechen. Er bog sie geschickt zur Seite, so daß sie sich später, wenn wir vorbeigegangen waren,
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