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Rolf Torring 067 - Der Fakir

Rolf Torring 067 - Der Fakir

Titel: Rolf Torring 067 - Der Fakir
Autoren: Hans Warren
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Rolf mit fester Stimme, „es ist alles natürlich. Du kannst es nur gehört haben."  
      „Nein, Masser, Pongo auch sehen," sagte der Riese, und ein leiser Schauer flog über seinen Körper.  
      „Das ist ja sehr interessant." rief Rolf, „hast du es in Afrika gesehen?"  
      „Ja, Masser, Zauberer kam in Pongos Libatta."  
      „Dann werdet ihr bestimmt sehr erschrocken sein," sagte Rolf lächelnd. „Aber alles, was ihr gesehen habt, Pongo, war nur eine Täuschung. Auch die große grüne Schlange."  
      „Oh, Masser wirklich glauben?" meinte Pongo zweifelnd.  
      „Ja, Pongo," sagte Rolf fest. "Du darfst es mir glauben. Wo ist der Zauberer dann geblieben?"  
      „Pongo ihn töten," sagte der Riese kurz. "Er junge Leute aus Libatta schlecht machen."  
      „Du tatest recht, den gefährlichen Verführer zu töten," rief Rolf. „Dabei lerntest du also das Gift kennen, das die Menschen in den rasenden Zustand versetzt?"  
      „Ja, Masser," sagte Pongo schon ruhiger. „Zauberer hat junge Leute, die über ihn lachten, so krank gemacht. Pongo suchen, bis Kraut finden, das wieder heilen."  
      Bislang hatten wir dem Zwiegespräch gespannt gelauscht, jetzt sprang Oberst Horsing auf und rief erregt:  
      „Herrgott, Pongo kennt das Gegengift? Er muß es schnell holen!"  
      „Pongo suchen werden," sagte der Riese zögernd. "Kraut in Sumpf wachsen. Wo ist hier Sumpf?"  
      „Eine halbe Stunde entfernt," rief Horsing eifrig, „ein großer, fast undurchdringlicher Sumpf. Wollen wir sofort hinfahren?"  
      „Pongo allein suchen. Sehr gefährlich sein," wehrte unser treuer Begleiter ab. Offenbar war er noch nicht von seinem Aberglauben geheilt.  
      Ich grübelte darüber nach, was der ganze Zauber, den Rolf auch kannte, bedeuten sollte, dann fiel mir ein, daß Rolf von einer großen grünen Schlange gesprochen hatte. Da kam mir die Erleuchtung.  
      „Rolf," rief ich, „jetzt weiß ich es. Handelt es sich um den berüchtigten Vodoo-Kult, den vor Jahrhunderten die verschleppten Negersklaven auf Tahiti eingeführt haben?"  
      „Ganz recht, Hans," bestätigte Rolf ernst. „Du weißt auch, daß dabei außer tollen Orgien geheimnisvolle Gifte eine Rolle spielen. Natürlich werden die Fälle mit dem gräßlichen Kult nichts zu tun haben, aber das Gift, das der rätselhafte Attentäter verwandte, wird Ähnlichkeit mit einem der tahitischen Gifte haben.  
      Wenn es hier die Giftpflanzen gibt, wird Pongo auch das Kraut finden, aus dem man das Gegengift herstellen kann."  
      „Weshalb will Ihr Pongo allein gehen?" fragte Horsing, „er verliert dadurch nur Zeit. Wenn wir mit dem Wagen zum Sumpf fahren und gemeinsam suchen, kann Freddy vielleicht geheilt werden, ehe meine Frau etwas erfährt."  
      „Wie steht es?" wandte sich Rolf an den schwarzen Riesen. „Mußt du unbedingt allein gehen? Können wir nicht beim Suchen des Krautes helfen?"  
      Pongo wand sich vor Verlegenheit! endlich sagte er leise:  
      „Pongo lieber allein gehen, Kraut sonst Wirkung verlieren. Massers sollen grüne Schlange nicht kennen lernen."  
      „Gut, Pongo," sagte Rolf, „aber du mußt dich sehr beeilen. Wir können gemeinsam zum Sumpf fahren, dann dringst du allein ein und suchst das Kraut."  
      „Pongo bereit sein," sagte der Riese.  
      „Ich möchte mitkommen," sagte Horsing sofort, „arbeiten kann ich heute nicht mehr. Ich wage es gar nicht, meiner Frau die entsetzliche Mitteilung zu machen. Sie könnte einen Herzschlag bekommen, wenn sie erfährt, daß Freddy plötzlich geistesgestört ist. Fields, Sie müssen heute die Geschäfte für mich erledigen. Rufen Sie sofort im Krankenhaus an, daß die Ärzte auf keinen Fall meiner Frau Mitteilung machen."  
      „Jawohl, Herr Oberst!"  
      Der Adjutant stellte die telefonische Verbindung her. Wir warteten, bis er den Arzt sprach. Als er den Hörer zurückgelegt hatte, berichtete er:  
      „Herr Oberst, Sie können beruhigt sein. Freddy hat ein Narkotikum erhalten und schläft jetzt. Doktor Thomson meint, daß seine Erkrankung nicht so schlimm ist wie die der Offiziere."  
      „Gott sei Dank!" stöhnte der Oberst auf. „Dann ist er hoffentlich bald geheilt. Kommen Sie, meine Herren, wir wollen keine Zeit verlieren."  
      Er eilte uns voraus die Treppen hinab und sprang in das wartende Auto. Kaum hatten wir Platz genommen — der Polizeichef mußte zu seinem großen Bedauern ins Amt — fuhr der Wagen schon an. In
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