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Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Titel: Rolf Torring 035 - Kampf um Macht
Autoren: Hans Warren
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gedacht?"
    „Pongo hat ungefähr dreißig seiner treuen Leute im Gebrauch von Schußwaffen ausbilden lassen. Sie haben auch aus irgendeinem Versteck tadellose Militärkarabiner geholt, ebenso genügend Munition. Diese dreißig Mann sind bereits rings um das Dorf verteilt und halten die Hecke unter Feuer, damit niemand herübergucken oder gar Waffen gebrauchen kann. Wir aber gehen von allen Seiten heran, durch die Hecke werden Öffnungen gebrochen, vorn natürlich das Tor aufgesprengt, und dann wird es sich schon zeigen, ob die Verteidiger den Mut haben bis zum äußersten zu kämpfen."
    „Hm, das wird aber doch unter Umständen viel Blut kosten," wandte ich ein, „könnte man das Dorf nicht durch irgendeine List überrumpeln?"
    „Ich habe schon alles mögliche überlegt," gab Rolf zurück, „aber ich bin auf keinen vernünftigen Plan gekommen. Natürlich machen wir den Sturm selbst nicht mit, sondern helfen nur insofern, als wir verhindern, daß die Eingeschlossenen ihre Waffen von der Hecke herab gebrauchen können. Und zwar gehen wir auf die andere Seite der Lichtung, dem Eingangstor gegenüber, denn Pongo will dort mit einem Trupp stürmen."
    „Na, dann wird er ja auch als erster im Dorf sein," meinte ich, „und wenn die Bewohner ihn erst zwischen sich sehen, wird ihnen hoffentlich die Lust zum weiteren Kämpfen vergehen."
    „Ja, das ist schon leicht möglich, aber wohl erst, wenn Maku gefallen ist, denn er wird sich bis zum Äußersten wehren."
    „Meine Büchse hat er auch noch," fiel mir plötzlich ein, „hoffentlich versteht er die Bedienung nicht."
    „Nun, auch das würde ihm nicht viel nützen," meinte Rolf, „aber jetzt komm, wir wollen auf die andere Seite der Lichtung gehen, Pongo ist schon drüben. Wir wollen ruhig schlafen, bis unser schwarzer Freund das Zeichen zum Angriff gibt. Dir vor allen Dingen wird Schlaf nach den Aufregungen sehr notwendig sein."
    Ich fühlte allerdings eine starke Müdigkeit und folgte meinem vorausschreitenden Freund sehr gern. Drüben führte er mich auf einen kleinen, versteckten Platz, nur wenige Meter von der Lichtung entfernt, aber das Dickicht war so verwachsen, daß man von draußen nicht einmal den Schein des kleinen Feuers sehen konnte, um das sich verschiedene Gestalten gelagert hatten.
    Es waren Aika, Mtoro, Kubang, Ugo und unser Freund Pongo. Nach herzlicher Begrüßung durch die Schwarzen, denen die Freude über mein Erscheinen aus den großen Augen leuchtete; legte ich mich neben Rolf am Feuer nieder, verschmähte sogar Fleisch, trank aber einen Schluck Tee, und war dann bald eingeschlafen.

    5. Kapitel. Der Angriff.

    Aus tiefstem Schlaf wurde ich wachgerüttelt. Das Feuer brannte hoch, unsere Kessel mit Tee dampften, und der Geruch frisch gerösteten Fleisches verbreitete sich.
    „Iß und trink", sagte Rolf ernst, „es wird vielleicht ein schwerer Tag werden, und für manchen ist es vielleicht die letzte Mahlzeit, die er einnimmt."
    Er blickte dabei besorgt auf Pongo, der ruhig am Feuer saß und gerade ein Stück Fleisch aß. Der Riese hatte sich das Fell des Leoparden um die gewaltigen Schultern geschlungen und bot dadurch einen eigenartigen, wilden Anblick. Als er unsere Blicke auf sich gerichtet fühlte, lachte er und nickte uns zu.
    Und er zeigte dadurch eine so große Zuversicht, daß ich die schwarzen Gedanken, die Rolfs Bemerkung in mir erweckt hatten, schnell verscheuchte. Es war ja unfaßbar, daß der Tod nach diesem prächtigen Riesen seine Hand ausstrecken konnte.
    „Massers schnell machen," sagte er jetzt, „Tag bald da."
    Das war allerdings richtig, und so aßen wir schnell das sehr gut mundende Fleisch und tranken den heißen Tee dazu. Dann stand Pongo auf, und wir erhoben uns mit ihm. Auch seine Mutter folgte uns, sie wollte dem Kampf, der um ihren jüngsten Sohn geführt wurde, nicht fernbleiben.
    Durch eine schmale, versteckte Lücke führte uns Pongo auf die Lichtung und wies mit der Hand auf das mächtige Gebüsch, das wir umschritten hatten.
    „Massers hier stehen bleiben," sagte er dabei, „jetzt ersten Posten dort fortbringen, dann angreifen."
    Undeutlich sahen wir zwei schwarze Punkte über der Dornenhecke, die sich jetzt bewegten, größer wurden, und endlich erkannten wir deutlich die Oberkörper zweier Neger, die aufmerksam zu uns herüber starrten.
    „Hans, wir wollen sie kampfunfähig machen. Schuß durch die rechte Schulter," rief Rolf.
    Langsam hoben wir unsere Pistolen, jeder nahm den ihm gegenüber befindlichen
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