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Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Titel: Rolf Torring 035 - Kampf um Macht
Autoren: Hans Warren
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da hörte ich auch schon ein sekundenlanges Scharren, dann einen dumpfen Fall, und Kubang flüsterte:
    „Schnell, Masser, über Borna."
    Am Boden lag der reglose Körper des Postens. Schnell schwang ich mich auf das Astgestell, das ihm als Stand gedient hatte, packte den Rand der Dornenhecke und schwang mich hinüber. Die Hecke war ungefähr drei Meter hoch, draußen war hohes weiches Gras, so konnte ich also den Sprung ruhig wagen.
    Als ich drüben landete, klangen schon rechts und links von mir helle Rufe auf. Schnell raffte ich mich empor — ich war durch die Wucht des Sprunges doch in die Knie gebrochen — und rannte aus Leibeskräften dem Walde entgegen. Schon beim ersten Sprung hörte ich hinter mir einen dumpfen Fall, dann die Stimme Kubangs, die anfeuernd rief:
    „Masser, ganz schnell!'
    Das brauchte er mir gar nicht zu sagen, denn ich machte schon von selbst Sätze, um die mich ein Hirsch hätte beneiden können. Und dabei sprang ich noch immer im Zickzack hin und her, denn schon pfiffen einige Speere hinter uns her.
    Ungefähr die Hälfte der Strecke bis zum Wald hatten wir zurückgelegt, da blitzten vor uns am Waldrand Schüsse auf, denen einige Schreie hinter uns auf der Dornenhecke folgten. Unsere Freunde hatten also schon unsere Flucht entdeckt und griffen jetzt schützend ein.
    Das Wutgeschrei der Feinde im Dorf, das sofort den Schmerzensschreien folgte, bewies uns auch, daß wir jetzt in Sicherheit waren, denn nun durften sie nicht mehr wagen, sich über dem Rand der Dornenhecke zu zeigen, da sie dann ein zu gutes Ziel boten.
    Ich wunderte mich im stillen, weshalb wohl die feindlichen Dorfbewohner keine Schußwaffen gebraucht hatten, denn ein großer Teil von Pongos treuen Leuten konnte mit Gewehr und Pistole gut umgehen.
    Endlich erreichten wir den schützenden Waldrand und verschwanden zwischen den mächtigen Stämmen.
    „Hallo, Hans," rief Rolf in kurzer Entfernung, „habt ihr euch doch befreien können. Das ist wirklich sehr, sehr gut, ich glaubte nicht, daß wir euch ohne härtesten Kampf herausholen könnten, und hatte immer noch die Befürchtung, daß ihr von den feindlichen Negern getötet würdet."
    Ich hatte mich durch den nächsten Busch zu ihm hingezwängt, und jetzt schüttelten wir uns erfreut die Hände.
    „Ich habe eine sehr große Dummheit gemacht," gab ich offen zu, „es tut mir wirklich sehr leid, daß ich euch so in Unruhe versetzt habe, aber ich war tatsächlich augenblicklich verwirrt, als ich nach Osten, statt nach Süden ging. Und ausgerechnet mußte ich dort auch einen Pfad finden. Weshalb habt ihr mich aber schlafen lassen, während ihr fortgingt?"
    „Du lagst in ganz schwerem Schlaf," sagte Rolf, „und ich dachte, daß er vielleicht noch eine Nachwirkung des Hiebes sei, den dir der Gorilla versetzt hatte. Deshalb ließen wir Ugo bei dir zurück, der sich leider nicht mit dir verständigen konnte und auch nicht wagte, dich einfach zurückzuhalten. Du warst vielleicht fünf Minuten fort, als wir zurückkamen. Wir liefen dir natürlich sofort nach, ich rief dann, hörte auch von dir eine schwache Antwort, aber es war doch schon zu spät. Als wir dir nacheilten, fanden wir nur noch deinen Tropenhelm, deinen Überwältiger konnten wir aber nicht mehr einholen, er hatte schon über die halbe Strecke bis zum Dorf zurückgelegt, als wir an der Lichtung eintrafen."
    „Nun, die Hauptsache ist ja, daß wir wieder frei sind. Ah, Pongo, ich freue mich, dich wiederzusehen, bist wohl auch böse auf mich?"
    „Pongo Masser Warren sehr dankbar," sagte der Riese, „Masser Kubang befreien."
    "Na, das war doch meine Pflicht," wandte ich ein. „denn er war doch um meinetwillen in die Hände der Feinde gefallen."
    „Masser sehr gut machen," fuhr Pongo unbeirrt fort, „Zauberer jetzt keine Macht mehr. Pongo sehr freuen."
    „Was hast du denn gemacht?" fragte Rolf interessiert.
    Ich erzählte ihm in aller Kürze mein Abenteuer im Dorf und mein Freund lachte herzlich darüber.
    „Hans, das hast du wirklich ganz großartig gemacht," sagte er dann bewundernd, „auf andere Art hättest du gar nicht entkommen oder Kubang befreien können. Und Pongo hat Recht, jetzt ist die Macht und Gewalt des Zauberers gebrochen, der wohl sehr viel zur Verhetzung des Stammes beigetragen hat. Dadurch wird auch der Angriff erleichtert, denn die Neger sind jetzt unsicher geworden."
    „Kubang sagte mir, daß Pongo kurz vor Sonnenaufgang angreifen will," meinte ich jetzt, „wie habt ihr euch die Sache
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