Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 030 - Im wirren Land

Rolf Torring 030 - Im wirren Land

Titel: Rolf Torring 030 - Im wirren Land
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
deshalb ist auch sicher die Rebellion wieder ausgebrochen."
    „Na ja, irgend ein Grund muß ja immer vorhanden sein," lachte Rolf. Wir hatten uns jetzt erhoben und betrachteten bewundernd das herrliche Panorama, das sich vor uns ausbreitete. Der hohe Gebirgszug lag vor uns, und weit in der Ferne schimmerten die Spitzen der gewaltigen Berge "Popocatepetl", „Citlaltepetl", oder "Vulkan von Orizaba" und "Ixtaccihuatl".,
    Der Junge de Lorencez ging Jetzt zur Tür.
    „Auf Wiedersehen denn, meine Herren," sagte er herzlich, „ich komme unbedingt noch einmal zurück, um mich endgültig von Ihnen zu verabschieden. Und vielleicht treffen wir uns noch, wenn ich mit den Truppen meines Generals in Mexico einziehe."
    Aus dem Fenster konnten wir beobachten, wie er sich gewandt auf das Trittbrett des Zuges schwang und leichtfüßig darauf nach vorn lief. Bereits im nächsten Waggon betrat er die Plattform und verschwand im Innern des Wagens.
    Wir hatten uns Fahrkarten erster Klasse genommen und hatten den ganzen Wagen für uns. Die Plattformen der einzelnen Wagen standen nicht in Verbindung, wie es bei unseren D-Zügen ist, sondern man mußte mit einem kühnen Sprung von einem Trittbrett auf das andere des nächsten Waggons gelangen.
    Das war bei der Geschwindigkeit des Zuges, der gerade ein starkes Gefälle hinabeilte, gar nicht einfach, und wir mußten die pantherartige Geschmeidigkeit des jungen Mexikaners bewundern, mit der er den gefährlichen Sprung ausführte, so leicht, als befände er sich auf einem Tanzparkett .

    2. Kapitel-Erste Bekanntschaft mit den Rebellen.

    Als der Mexikaner verschwunden war, begann Rolf seinen kleinen Rucksack, der notwendige Utensilien enthielt, umzuschnallen. Als er meinen erstaunten Blick sah, meinte er ernst:
    „Vor uns, vielleicht in einer halben Stunde erreichbar, scheint wieder eine Station zu liegen. Da ist es besser, wenn wir zur Verteidigung, respektive Flucht bereit sind. Macht euch fertig und prüft die Waffen. Aber wir wollen nur im äußersten Notfall schießen und zuerst auch nur in die Luft. Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, daß zu ungünstige Nachrichten vor unserer Ankunft beim General Zacatecas einlaufen."
    "Wäre es nicht richtiger, wenn wir uns einfach hier den Rebellen stellen und uns nach Mexico bringen lassen?" schlug ich vor.
    „Das möchte Ich gerade vermeiden," entgegnete mein Freund, „ich halte es für besser, wenn wir ihm als freie Männer gegenübertreten. Sind wir erst selbst gefangen, dann kann er seine Bedingungen diktieren."
    „Das wird er auch sowieso machen, wenn wir erst in seinem Lager und damit in seiner Gewalt sind," wandte ich ein.
    „Nein," sagte Rolf lächelnd, „wenn ich meine Waffen bei mir habe, ist der General genau so gut in meiner Gewalt. Das ist der große Unterschied."
    „Hm, wenn wir aber wirklich auf der nächsten Station aus dem Zuge müssen", meinte ich, „wie wollen wir dann nach Mexico kommen? Es sind doch wenigstens noch dreihundert Kilometer, die wir zurücklegen müssen."
    „Dann heißt es einfach laufen, oder irgend ein Fahrzeug benutzen. Wir müssen auf jeden Fall direkt ins Lager Zacatecas gelangen. Dann werden wir schon weiter sehen."
    Wir befolgten seinen Rat schnallten die Rucksäcke um und prüften unsere Waffen. Ich bedauerte eigentlich, daß Kapitän Sundgreen, unser Gefährte bei den letzten Abenteuern mit dem Pottwal und in San Francisco, nicht bei uns war. Die Absicht hatte er wohl gehabt, aber ein starkes Fieber und Anzeichen einer Lungenentzündung hatten ihn im letzten Augenblick vor der Abfahrt genötigt ein Krankenhaus in Frisco aufzusuchen. Wir wußten Ihn aber dort in bester Obhut, da Bürgermeister Patterson uns versprochen hatte, für ihn in jeder Beziehung zu sorgen.
    Pongo dagegen bedauerte wohl noch mehr, daß er jetzt nicht seine alte, gewohnte Waffe, seinen riesigen Massaispeer führen konnte. Es war aber nicht möglich, in zivilisierten Ländern damit zu reisen, es war eine Waffe, die er nur im tiefsten Urwald führen konnte. Inzwischen hatte er sich ja an den Gebrauch von Büchse und Pistole gewöhnt, schoß sogar sehr gut, aber für Kampf und Jagd fehlte ihm doch seine Lieblingswaffe.
    Das merkten wir oft an seiner betrübten Miene, mit der er die neuen Waffen betrachtete. Nur ein riesiges Haimesser begleitete ihn noch immer, in seiner Faust eine wahrhaftig furchtbare Waffe.
    Wir waren mit unseren Vorbereitungen gerade fertig, als plötzlich der Kopf des jungen Lorencez an den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher