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Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Titel: Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere
Autoren: Hans Warren
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nach mußte sich der Kreuzer ungefähr drei bis vier Kilometer von uns befinden Nun, das wäre keine große Entfernung, wenn wir ihn nur einmal sahen.
    Wieder gab es den schwachen Ton, der uns die Rettung bringen sollte. Ich hatte gar nicht darauf geachtet, wie viel Mal ich diesen Ton bereits gehört hatte, so war ich in meinen Gedanken versponnen gewesen.
    Da bewegte sich plötzlich einer der Schläfer, erhob sich, und Pongo flüsterte mir zu:
    „Masser schlafen, Zeit vorbei. Pongo jetzt wachen."
    Der treue Schwarze hatte sich wohl vorgenommen nach drei Stunden zu erwachen, und hatte es doch tatsächlich fertig gebracht, obwohl er doch unbedingt, trotz seiner Riesenfigur, auch schon etwas geschwächt sein mußte. Er sprach aber so ruhig, daß ich bald einsah, seinem Riesenkörper konnten die bisherigen Strapazen noch nicht viel anhaben.
    Mühsam kroch ich auf meinen Platz, um sofort wieder einzuschlafen. Jetzt versank ich nicht in einen totenähnlichen Schlaf, sondern die wildesten Bilder jagten sich vor meinem geistigen Auge. Fast alle Abenteuer, die wir bisher erlebt hatten, tauchten blitzschnell auf, immer aber die gefährlichsten Situationen, in denen wir dem Tod am nächsten standen. Vielleicht wollte das Geschick mich dadurch auf mein Los vorbereiten und mich erinnern, wie nichtig das Leben eigentlich war, wie schnell es ausgelöscht wurde.
    Wieder wurde ich wachgerüttelt. Es war jetzt Rolf, der mir mit heiserer Stimme zuflüsterte:
    „Du bist an der Reihe, Hans. Armer Freund, ich hätte dich gern noch länger schlafen lassen, aber ich bin selbst fertig. Also zwölf Signale, hörst du?'
    Wieder saß ich auf der Steuerbank. Jetzt machte ich mir allerdings nicht viel Gedanken, nur konnte ich mir nicht erklären, warum wir anscheinend ganz bewegungslos immer auf ein und derselben Stelle standen. Hatte das Meer gar keine Bewegung?
    Um etwas Abwechslung zu haben, steckte ich die Hand ins kalte Wasser. Aber erschreckt zog ich sie zurück. War ich denn wirklich schon so krank, daß ich alle Begriffe verwechselte? Das Wasser mußte doch kalt sein, ich aber hatte Wärme, fast Hitze gespürt.
    Kopfschüttelnd prüfte ich nochmals, bekam aber dasselbe Resultat. Ob hier irgendwo eine warme Quelle dem Boden des Meeres entsprang? Aber dann hätten wir doch auf jeden Fall Strömungen gehabt.
    Ich überlegte, ob meine Entdeckung wichtig genug sei, die Gefährten zu wecken. Zuerst verwarf ich diesen Gedanken, mochten sie doch ruhig schlafen, es war ja im Grunde genommen ganz egal, ob das Meer kalt oder warm war. Dann hatte ich aber, trotz meiner schon etwas verwirrten Gedanken doch das Gefühl, daß sich hinter dieser merkwürdigen Wärme irgend eine Gefahr verbergen könnte.
    Ich rüttelte also zuerst Rolf wach, dem ich mit heiserer, oft stockender Stimme meine Wahrnehmung erzählte. Sicher dachte er zuerst, daß ich vielleicht nicht mehr ganz richtig im Kopf wäre, denn er stand überraschend schnell auf und streckte seine Hand ins Wasser. Dann sagte er verblüfft:
    „Tatsächlich, dahinter muß irgend etwas Besonderes stecken. Wir wollen ruhig den Kapitän fragen, was das wohl zu bedeuten hat."
    Sundgreen war ebenfalls sehr schnell auf, als Rolf ihm mitteilte, das Meer wäre warm. Schnell prüfte er es, um dann auszurufen:
    „Wir müssen fort, meine Herren. Hier oben in diesen gesegneten Meeren gibt es oft Seebeben und ähnliche schöne Dinge. Auch Inseln entstehen und verschwinden wieder. Wir wollen schnell fort rudern, bis wir wieder in kaltes Wasser kommen; dann haben wir nichts mehr zu befürchten"
    Wir weckten noch Pongo, der sich ohne zu murren an seinen Riemen setzte. Diesmal ruderte der Kapitän wieder mit, denn ein Steuern hatte ja doch keinen Zweck. In den ersten Minuten hörten wir noch einmal die Sirene des Kreuzers heulen dann hatte uns plötzlich wieder die tote Zone verschluckt, denn in lautloser, drückender Stille fuhren wir jetzt wieder dahin.
    „Jetzt kann ich mir auch den plötzlichen Nebel sehr gut erklären", rief Sundgreen wohl in dem Bestreben, die schreckliche Ruhe zu unterbrechen „Das Meer muß ja dampfen wenn es so erwärmt wird. Nur schade, daß es uns so ungelegen kommt."
    „Ja, es hätte ruhig erst eine halbe Stunde später eintreten können" pflichtete Rolf bei, „na, wir werden schon herauskommen. Wollen Sie einmal das Meer prüfen, Kapitän?"
    „Immer noch heiß," lautete der wenig tröstliche Bescheid, „scheint mir sogar noch heißer geworden zu sein."
    So nähern wir uns
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