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Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Titel: Rolf Torring 027 - Tödliches Gold
Autoren: Hans Warren
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herumzulaufen schienen.
    Wer mochte sich hier aufgehalten haben, um derartige Pfade zu brechen, deren Herstellung doch immerhin Kraft und viel Zeit erforderte? Sollte es der Mann gewesen sein, der hier vielleicht als Pelzjäger sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte?
    Nun, diese Fragen mußten sich mir ja bald lösen. Langsam und vorsichtig drangen wir zur Mitte des Waldhains vor. Ich wunderte mich, daß ich noch immer keinen Laut hörte, obwohl ich jetzt deutlich den Rauch eines Feuers spürte. Auch der Hund war still; ich verstand die ganze Sache nicht recht.
    Endlich stießen wir auf einen großen runden Platz — der rings von aus Stämmen gefügten großen Holzhütten umgeben war. Ein richtiges Waldlager, dem auch die Überreste des mächtigen Feuers in der Mitte des Platzes entsprachen.
    Außer der Unmenge Holzasche bedeckten zahlreiche Rehknochen und leere Konservenbüchsen den Boden. Es schienen also hier noch in der Nacht wenigstens zehn Mann geweilt zu haben, die jetzt auf rätselhafte Art verschwunden waren.
    Und wo war Rolf geblieben? Jetzt sah das Bild ja ganz anders aus, jetzt war meine Vorahnung doch richtig gewesen. Statt auf einen einzelnen Trapper, war Rolf auf die ganze Bande gestoßen.
    Sollten sie ihn ermordet und seinen Körper verborgen haben? Mir wurde ganz heiß bei diesem Gedanken, und ich blickte Pongo ängstlich an, ob er vielleicht auch denselben Gedanken hätte.
    Aber der schwarze Riese hatte sich ruhig gebückt und untersuchte genau den Boden Dann rief er plötzlich:
    „Schnell kommen, Masser Warren, hier Masser Torring Zeichen geben."
    Allerdings, das sah ganz so aus, als hätte Rolf es gemacht Einen blankgenagten Rehknochen hatte er so in die Erde gesteckt, daß er nach Norden zeigte. Daneben hatte er, wohl mit dem Zeigefinger, ein Ausrufungszeichen gemacht.
    Das mußte unbedingt ein Zeichen für uns sein; und wenn es Rolf wirklich nicht gemacht hatte, so galt es vielleicht einem nachkommenden Mitglied dieser Bande hier, mußte also auf jeden Fall richtig sein.
    Wir liefen jetzt schnell den Pfad hinauf, der nach Norden führte. Lange hatten wir uns an den Uberresten des Lagerfeuers nicht aufgehalten, wir waren auch drüben vom Wald früh genug aufgebrochen, aber als wir auf die hohe Schneedecke im Norden geklettert waren, da stießen wir beide einen Ruf des Staunens und Unwillens aus. Dort jagten hinten auf der weißen Fläche Punkte, Hundeschlitten, mit denen die Bande natürlich eine bedeutende Geschwindigkeit erreichen konnte.
    Und ich war überzeugt, daß auf einem dieser Schlitten der gefesselte Rolf saß, den wir vielleicht noch hätten retten können, wenn wir uns etwas beeilt hätten. Das heißt, sehr wahrscheinlich wären wir selbst dabei gefangen genommen worden, denn mit zehn entschlossenen Banditen, in deren Quartier wir einbrachen, war wirklich nicht zu spaßen.
    Nachdem wir einige Zeit diesen Punkten, die schnell kleiner wurden, nachgeblickt hatten, wandten wir uns betrübt um. Jetzt hatten wir unseren Führer verloren, der durch seinen Scharfsinn und seine Kombinationsgabe bisher immer den richtigen Weg gefunden hatte.
    Langsam betraten wir den kleinen, runden Hain wieder und durchsuchten jetzt die Holzhütten Sie waren außer rohen Tischen und Bänken völlig ausgeräumt, ein Zeichen, daß die Bande Ihr hiesiges Quartier verlassen hatte. Aber an den Kojen, die rings an den Wänden befestigt waren, und an den Einrichtungsgegenständen usw. merkten wir doch, daß dieser Ort wohl ständig im Sommer benutzt wurde.
    Als wir gerade die letzte Hütte betreten hatten, hörten wir flüsternde Stimmen. Vorsichtig lugte ich durch die Fensteröffnung und sah — Malony und Ugala, die jetzt auf der Lichtung ohne Konja und die drei Bären standen und den Platz verwundert betrachteten.
    Wir traten schnell heraus und begrüßten sie. Malony erschrak heftig, als er die Kunde von Rolfs Gefangennahme erfuhr; hatte er doch ebenfalls an Rolf seine ganze Hoffnung geknüpft, ganz abgesehen davon, daß er ihn auch persönlich hoch ehrte und schätzte.
    Während wir nun beratschlagten, was zu tun sei, bemerkte ich mit Vergnügen, daß auch die beiden Gefährten sich Schneeschuhe angefertigt hatten und ebenso wie wir hinten am Gürtel trugen.
    Wir beschlossen nun, den Räubern sofort zu folgen, Irgendwo mußten sie ja zu Hause sein. Wir nahmen unser Gepäck, das sich die Gefährten bisher geteilt hatten, brachen schnell einige Fleischkonserven auf, die wir kalt im Laufen aßen, und waren
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