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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen
Autoren: Hans Warren
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warf meinem Freund einen schnellen Seitenblick zu; er öffnete auch den Mund, schloß ihn aber schnell wieder, dachte kurze Zeit nach und sagte dann:
    „Gewiß, gibt es Bären im Land, aber ich glaube kaum In dortiger Gegend Dazu sind die Goldgräberlager zu nahe. Und außerdem wird kein Indianer vor einem Bären davonlaufen. Sie sind jetzt meist gut bewaffnet und fürchten sich nicht."
    „Desto besser," sagte Rolf erfreut, „ich wäre Ihnen sehr dankbar, Herr Eavens, wenn Sie mir den Mann heute Abend noch schicken würden. Ich möchte nämlich morgen früh aufbrechen. Jetzt müssen wir uns passende Kleidung und Proviant einkaufen."
    „Bekommen Sie in sehr guter Qualität und preiswert beim Bürgermeister," rief der Advokat, „kommen Sie, meine Herren, ich werde Sie begleiten."
    Wir riefen Pongo herunter, der ja unbedingt zur Anprobe mitkommen mußte. In dem reichhaltigen Laden des Bürgermeisters kauften wir Lederhosen, Wollhemden, Pelzjacken und Mützen. Letztere blieben allerdings vorläufig unbenutzt, denn der Winter stand zwar schon vor der Tür, wir dachten aber, vor seinem Einbruch schon zurück zu sein. Auf jeden Fall nahmen wir aber die Pelzsachen mit und begnügten uns vorläufig mit breitkrempigen Goldgräberhütten als Kopfbedeckung.
    Am Abend saßen wir noch mit dem Bürgermeister, dem Advokaten und Berger zusammen. Auch den Bürgermeister weihte Rolf über unser Ziel ein, und der kleine Mann zeigte sich ehrlich darüber erfreut. Ich sah so recht, wie diese ehrlichen, geraden Menschen jetzt noch empört waren, daß vor sechzehn Jahren Tim Gallagher so schlecht mitgespielt worden war.
    Kurz bevor wir uns trennten, erschien noch der Indianer, den Eavens uns empfohlen hatte. Er gehörte dem Stamm der Koluschen an, machte aber mit seinem halb eskimoähnlichen Aussehen keinen guten Eindruck auf mich. Auch Rolf schien es ähnlich zu ergehen, denn er runzelte unmerklich die Stirn, sagte aber nichts, sondern antwortete freundlich auf die in leidlichem Englisch hervorgebrachten Begrüßungsworte des Indianers.
    Als wir uns später in unseren Zimmern befanden, sagte er plötzlich:
    „Der Indianer Kuskwag, den Eavens uns empfohlen hat, gefällt mir absolut nicht. Wäre es nicht zu auffällig, dann würde ich ihn noch in letzter Minute zurückweisen."
    "Ach," lachte ich, „was soll er uns denn schließlich tun? Er kann ja ruhig mitlaufen, denn wir werden uns doch natürlich hauptsächlich nach dem anderen Führer, Ugala, den Berger uns gestellt hat, richten."
    "Dieser Ugala stammt vom Volk der Tschugaschen," sagte Rolf nachdenklich, „und ich glaube, daß es zwischen ihm und Kuskwag eine gewisse Stammesfeindschaft gibt."
    „Desto besser für uns," lachte ich, "dann paßt einer auf den anderen auf."
    „Das ist auch richtig," gab er zu, „aber auf jeden Fall wollen wir auch die Augen sehr gründlich aufhalten. Eavens kann ein guter, ehrlicher Mensch sein; er kann aber auch mit dem gesuchten Henderson identisch sein. Dann wird er natürlich mit allen Kräften zu verhindern suchen, daß wir Tim Gallagher finden."
    „Aber Rolf," gab ich zu bedenken, „sein warmes Mitgefühl mit Maud Gallagher war doch sicher echt. Oder ich müßte gar keine Menschenkenntnis mehr haben."
    „Ja, sein Wunsch, daß sie aus Alaska herauskommt, war sicher echt. Ich wurde dadurch auch zuerst schwankend, dann aber sagte ich mir, daß er nicht den alten Gallagher, dessen Geist ja etwas gestört sein soll, fürchtet, dagegen aber die junge Maud, die vielleicht energisch die alten Sachen wieder ausgraben würde, falls sie hierher kommen sollte. Da ist es für ihn natürlich angenehmer, wenn sie außer Landes ist."
    „Nun ja," gab ich zögernd zu, „wenn du es von dieser Seite betrachtest, hast du auch wieder recht. Am besten wird es also sein, wenn wir diesem Eavens auf jeden Fall äußerst mißtrauen, und damit natürlich auch dem Indianer Kuskwag."
    „Ganz recht, das wollte ich betonen. Natürlich dürfen wir von unserem Verdacht nichts zeigen. Sollte es uns gelingen, das junge Mädchen schnell zu finden, und mit Erlaubnis des Vaters zurückzubringen, dann werde ich aber doch noch vor der Abreise diesem Eavens etwas nachspüren. Vielleicht bekomme ich es sogar fertig, daß Tim Gallagher mit hierher kommt, er wird sich kaum durch eine Verkleidung täuschen lassen."
    „Donnerwetter, das wäre allerdings sehr gut," meinte ich, „und er wird sicher mitkommen, wenn wir ihm sagen, daß sich Henderson hier befindet."
    Rolf hob
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