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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen
Autoren: Hans Warren
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Kilometer vom Meere entfernt."
    „Dann muß er seine Schwester falsch verstanden haben; Gallagher ist wenigstens fünf- bis sechshundert Kilometer von hier entfernt. lch werde Ihnen ein Boot zur Verfügung stellen, das Sie schnell den Yukon hinaufbringt — ich habe nämlich seit einem Jahr ein Motorboot — und gebe Ihnen einen indianischen Führer mit. der Ihnen in der Wildnis von großem Nutzen sein wird."
    „Dann steigen wir also gegenüber den Yukon-Hills aus," meinte Rolf, „hoffentlich treffen wir unterwegs die zahmen Riesenbären an."
    „Lachen Sie nicht, meine Herren," sagte Berger ernst, „sollte das tatsächlich eintreffen, dann sind Sie Ihren Indianer los, denn der Mann geht keinen Schritt weiter mit Ihnen, sondern wird im Gegenteil sofort schleunigst zurücklaufen!"
    „Nun, dann müssen wir allein weitersuchen", meinte Rolf trocken, „aber ich habe noch eine Frage, kennen Sie Näheres über das Schicksal Gallaghers?"
    „Ja, ich habe viel über ihn gehört, man spricht in den Goldgräberlagern noch jetzt von dem Riesen Gallagher, der so schmählich von seinem besten Freund betrogen wurde. Patrik Henderson heißt der Schuft, und wenn sie einen kleinen, krummen Mann mit einem Rattengesicht und rötlichen Augen und rotem Haar sehen, der bei Nennung dieses Namens zusammenzuckt, dann können Sie ihn ruhig niederschießen. Das ist kein Justizirrtum."
    „Nanu, was hat dieser Henderson getan?"
    „Gallagher hat im Claim neben ihm gearbeitet. Aber während Tim das Gold nur so herausscheffelte, gewann Henderson kaum den täglichen Lebensbedarf. Da freundete er sich mit dem Riesen Tim an, dessen Frau im Lager war, sie kochte und nähte für ihren Mann und betreute ihre Tochter, die vor einem halben Jahr dort geboren war. Sie malte sich schon die schöne Zukunft aus, wenn ihr Tim jetzt endlich als schwerreicher Mann in die Heimat zurückkäme.
    Also Henderson machte sich unentbehrlich, er war stets um Gallagher und dessen Frau herum, bis er wußte, wo Tim das Gold verborgen hatte. Da ging er ganz gemein vor. Von einem Indianer besorgte er sich eine Pflanze, deren Saft einschläfert. Den träufelte er in den Tee der Gallaghers. Und in der Nacht verschwand er mit den mächtigen Goldsäcken.
    Das Ehepaar war lange Zeit krank, ja Tim wurde durch den Saft nie wieder richtig im Kopf. Er konnte kein Geld mehr sehen, zog fort vom Lager und soll nun in der Einöde irgendwo jagen und das Land bestellen.
    Die hübsche, fröhliche Ellen ist also tot" setzte er traurig hinzu, "jetzt werden Sie vielleicht begreifen, dass jeder der alten Golgräber diese Ratte zertreten würde, wenn sie noch einmal hier erscheint.“
    „Wenn man den Wolf nennt, kommt er gerennt," sagte Rolf trocken und deutete mit dem Kopf aus dem Fenster hinaus, „sollte der Herr dort nicht Patrik Henderson sein?"
    Berger lachte, als er schnell einen Blick hinauswarf.
    „Das ist ein Advokat, namens John Eavens," sagte er, „der sich hier schon lange Jahre aufhält. Er hat allerdings nach der Beschreibung, die ich Ihnen von Henderson gab, eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm. aber er hat, wie Sie sehen, einen leichten Buckel, der dem Henderson fehlt, und schwarzes Haar.
    Außerdem wird Henderson damals sofort aus Alaska geflohen sein."
    „Natürlich, das ist auf jeden Fall anzunehmen," gab Rolf zu, während er sinnend der kleinen Figur des Advokaten nachblickte.
    Berger wurde jetzt im Haus benötigt und verschwand mit höflicher Entschuldigung.
    „Was hattest du mit diesem Advokaten?" fragte ich erstaunt.
    „Oh, gar nichts," gab Rolf zerstreut zurück, „ich dachte nur im ersten Augenblick, daß es dieser Henderson sein könnte. Ein Buckel ist leicht künstlich gemacht, das Haar leicht gefärbt, und gerade das Hiersein direkt nach der Tat ist ein ganz famoser Schachzug, auf den die Goldgräber natürlich unbedingt hineinfallen."
    „Herrgott, wenn du damit recht hättest," stieß ich verblüfft hervor.
    „Dann wird Gallagher vielleicht sein Geld wiederbekommen," lächelte Rolf. „Aber still, der Advokat kommt herein."
    „Ja, und direkt auf unseren Tisch zu."
    Pongo hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen, so saßen wir beide allein am Tisch. Advokat Eavens stürzte auf uns zu:
    „Habe schon durch den Bürgermeister von unserem illustren Besuch gehört," rief er, „ich lese alle Zeitungen, da habe ich verschiedene Sachen aus Indien gefunden, die ein gewisser Herr Torring, Herr Warren und Pongo vollbringen. Habe ich recht, meine Herren? Gestatten,
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