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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai
Autoren: Hans Warren
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Gott, daß ich sie» wiederfinde."
    „Wenn es irgendwie möglich ist, wird Rolf es fertig bringen," sagte ich überzeugend, und mag unsere Lage auch ganz aussichtslos werden, wir brauchen den Mut nicht sinken zu lassen."
    Stendrup nickte mir zu und legte sich ebenfalls nieder. Ich unterhielt die beiden Feuer, blickte stets umher, ob die Bestien nicht wieder auftauchten und sann über Rolfs rätselhafte Worte nach. Aber alle Kombinationen, die ich ausklügelte, mußte ich selbst verwerfen. Ich konnte absolut nicht den Zusammenhang zwischen Thassa und den Wölfen begreifen.
    Endlich war meine Stunde vorbei, und ich rief den Professor leise an. Er richtete sich sofort auf und flüsterte:
    „Ich kann doch nicht schlafen. Ich werde Herrn Torring garnicht wecken, sondern bis zum Morgen wachen."
    „Herr Professor, das kann unter Umständen gefährlich werden," warnte ich. „Abgesehen davon, daß Sie doch vielleicht einnicken und wir dann überfallen werden können, müssen Sie auch daran denken, daß wir morgen noch eine weite Strecke marschieren müssen. Und dazu brauchen Sie einen ausgeruhten Körper. Wenn Sie also wirklich nicht schlafen können, so empfiehlt es sich doch, daß Sie sich hinlegen, um Ihre Muskeln zu entspannen. Wecken Sie also ruhig meinen Freund."
    „Nun ja, Sie haben recht," gab Stendrup zu, „ich darf nicht durch eine Eigenmächtigkeit den Erfolg unseres Unternehmens gefährden."
    Obwohl ich überzeugt war, daß meine Gedanken den Schlummer verscheuchen würden, schlief ich doch sofort ein, kaum daß ich mich hingelegt hatte. Und ich war ganz erstaunt, als Rolf mich zur zweiten Wache weckte. Auch diese verlief ruhig und ungestört, und ich gewann langsam die Überzeugung, daß sich die furchtbare Wolfsmeute endgültig entfernt hätte. Unsere Riesenfeuer hatten sie bestimmt verscheucht.
    Rolf hatte die letzte Wache, und als er uns bei Tagesanbruch weckte, berichtete er, daß er nichts Verdächtiges bemerkt hätte. Wir kochten unseren Morgentee, daß heißt, wir wärmten den Inhalt unserer Feldflaschen auf. Um frischen Tee zu bereiten, mußten wir erst an irgend ein Wasser kommen, was allerdings in der Tarai sehr leicht ist.
    „Wollen wir Pongo nichts bringen?" flüsterte ich.
    „Nein, er muß sich mit seinem Proviant behelfen," gab Rolf zurück. „Jetzt darf er sich auf keinen Fall sehen lassen."
    „Du denkst wohl tatsächlich, daß wir immer noch beobachtet werden?" fragte ich ziemlich mißmutig.
    „Ich halte es wenigstens nicht für ausgeschlossen," sagte mein Freund ruhig, „und ich bin deshalb vorsichtig. So, jetzt können wir aufbrechen. Ich werde vorangehen und nach Thassa sehen. Aber ich glaube bestimmt, daß ich ihn nicht mehr entdecken werde."
    „O weh, dann werden wir doch kaum unser Ziel erreichen," klagte Stendrup, „ich hatte meine ganze Hoffnung auf die Verfolgung Thassas gesetzt."
    „Wir werden ihn schon wiedersehen," tröstete Rolf, „allerdings unter ganz anderen Umständen."
    „Herrgott, jetzt fängst du wieder mit deinen Rätseln an," rief ich ärgerlich und sprang auf, „wir wollen lieber gehen."
    „Dazu ist es leider zu spät." sagte Rolf ruhig und lächelte sogar. Und unsere Lage war wirklich nicht zum Lachen. Denn plötzlich waren wir von dem unheimlichen Wolfsrudel umgeben.

    Ganz lautlos und blitzschnell waren sie von allen Seiten aufgetaucht und umgaben uns jetzt in dichtem Kreis. Sie waren still, blickten uns mir drohend an, und gerade darin lag eine geradezu lähmende Furchtbarkeit.
    Irgend eine Gegenwehr war völlig zwecklos. Ich stand bewegungslos, wagte nicht einmal verstohlen nach meiner Pistole zu greifen, denn die Köpfe der nächsten Bestien waren kaum einen Meter von mir entfernt. Meine Gefährten saßen noch am erlöschenden Feuer.
    Während der Professor bleich geworden war, betrachtete Rolf die Bestien mit großem Interesse. Mir schien es sogar, als freute er sich über diesen Besuch. Jetzt blickte er mich an, lächelte und nickte mit dem Kopf, als wollte er sagen, daß er diesen Überfall erwartet hätte.
    Etwas ärgerlich über dieses komische Benehmen Rolfs wandte ich mich ab und betrachtete die Wölfe genauer. Und jetzt sah ich, daß es gar keine Wölfe waren. Diese riesigen Bestien waren außergewöhnlich große Kolsuns oder Buansuns, -wie sie im Himalaja-Gebiet genannt werden, die Wildhunde Nordindiens. Aber auch die Bezeichnung Wildhund traf auf diese Bestien nicht zu, denn anscheinend waren sie gezähmt und gehorchten einem Kommando.
    Und
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