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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai
Autoren: Hans Warren
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wir hier auf der kleinen Lichtung zur Linken lagern. Den Schein unseres Feuers kann er unmöglich sehen, weil das Unterholz zu weit vorspringt. Und wir können ihn beobachten, wenn wir nur einige Schritte vorgehen."
    „Gott sei Dank," äußerte ich sehr zufrieden, „willst du ihn wieder beobachten? Dann werde ich inzwischen Holz sammeln und den Lagerplatz vorbereiten.""'
    „Gut, das kannst du machen. Ja, Thassa schichtet schon das Holz zum Feuer zusammen. Beeile dich ruhig. In einer halben Stunde wird es dunkel sein."
    Ich wählte einen Platz auf der kleinen Lichtung, der von den Rändern genügend weit entfernt war. Denn ich wurde das Gefühl, daß die Wölfe immer noch in der Nähe seien, nicht los. Trockenes Holz gab es Gott sei Dank zur Genüge, und ich sammelte mit wahrem Feuereifer, wobei mich der Professor redlich unterstützte.
    Mein Bestreben war, im Notfall eine riesige Flamme bis zum Morgen unterhalten zu können — wenn uns die Wölfe wirklich belagern sollten. Als die Dunkelheit plötzlich hereinbrach, entfachte ich ein kleines Feuer und wärmte Konserven nebst Tee. Schnell stärkte ich mich, um dann Rolf von seinem Beobachtungsposten abzulösen
    Der Inder hatte ebenfalls ein Feuer entzündet, und Rolf war soweit vorgegangen, daß er ihn sehen konnte Als ich ihm mitteilte, daß das Essen und der Tee fertig seien und ich ihn ablösen wolle, meinte er:
    „Es hat gar keinen Zweck, Hans, hier zu stehen und das Feuer dort drüben zu beobachten. Vor allen Dingen ist es zu gefährlich. Hier ist jeder vollkommen machtlos, wenn ihn irgendeine Urwaldbestie im Dunkeln überfällt.

    Komm ruhig mit mir zum Feuer zurück, es genügt, wenn wir dort abwechselnd wachen."
    Ich muß offen gestehen, daß mir ein kleiner Stein vom Herzen fiel, als Rolf so sprach. Denn diese Erwägungen hatte ich vorher auch gehabt, wollte ihm aber die Entscheidung überlassen. Wir gingen schnell zu der kleinen Lichtung zurück, und Rolf labte sich an den Speisen. Dann meinte er:
    „Komm, Hans, wir müssen Pongo etwas bringen. Ich glaube sicher, daß er bereits am Rand dieser Lichtung ist. Und zwar hier am südlichen Teil, in der Richtung, aus der wir gekommen sind."
    Möglichst unauffällig — denn wir wußten ja nicht, ob wir nicht beobachtet wurden — nahmen wir einige Konservenbüchsen und eine Flasche Tee und schlenderten zur südlichen Seite der Lichtung hinüber. Und ehe wir uns melden konnten, klang schon ein leises „Massers, hier!"
    Pongos Arm tauchte aus einem dichten Busch auf und nahm die Speisen entgegen. Dabei flüsterte er:
    „Massers nicht gut hier. Mbulus überall.'
    Also hatte Pongo ebenfalls die Wölfe bemerkt, denn er nannte sie mit dem Eingeborenen-Namen, den der afrikanische Streifenwolf hat. Rolf fragte sofort:
    „Sind sie jetzt noch hier, Pongo?"
    „Überall, Massers. Pongo auf Baum gehen, Massers auch."
    Das war allerdings ein ganz guter Vorschlag, aber für uns undurchführbar. Denn wenn auch Pongo es verstand, sich den feinen Sinnen der Wölfe zu entziehen, uns würden sie doch entdecken und 'belagern. Dann würde es einen sehr langen Kampf geben, bis wir sie abgeschossen oder in die Flucht gejagt hätten. Und inzwischen war Thassa uns natürlich entkommen.
    Natürlich, war diese Nachbarschaft sehr gefährlich, aber ich hielt es doch für ausgeschlossen, daß die Bestien einen Angriff wagen würden. Auch Rolf schien derselben Meinung zu sein, denn er sagte:
    „Das können wir uns immer noch morgen überlegen. Wenn sie auch rings um uns sind, das stört mich absolut nicht. Ich glaube nicht, daß sie uns angreifen werden. Und Thassa ist mir wichtiger. Pongo, du folgst uns auf jeden Fall, greifst auch nicht ein, wenn wir von Räubern überfallen und gefangen werden sollten Du bleibst immer hinter uns, wo wir auch hingeschleppt werden, und versuchst dann, wenn wir den Schlupfwinkel der Bande entdeckt haben, uns zu befreien." „Massers ruhig sein, Pongo machen." Wir gingen zum Feuer zurück, und ich fragte Rolf: „Du hast zu Pongo so gesprochen, als wüßtest du ganz genau, daß wir von einer Räuberbande überfallen werden Wie kommst du darauf?"
    „Ich denke es mir. Und ich vermute, daß die Wölfe, die wir gesehen haben und die sich jetzt rings um uns befinden sollen, den Auftakt dazu bilden."
    „Dann hätten also die Überfallenen Inder doch richtig ausgesagt?"
    „Ich nehme es bestimmt an. Ich hätte es nicht geglaubt, wenn nicht die sieben Wölfe erschienen wären. Und da Pongo sagt, daß sie
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