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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai
Autoren: Hans Warren
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Augenblicken zurück und befahl:
    „Vorwärts, wir dürfen diesem Thassa keinen zu großen Vorsprung lassen, sonst verschwindet er vielleicht an einer unübersichtlichen Stelle, und wir haben das Nachsehen. Schnell, wir müssen ihm näher abrücken!"
    Aber bald sollten wir merken, daß der Inder, der ja auch nicht durch Gepäck beschwert war, eine sehr scharfe Gangart eingeschlagen hatte. Kaum konnten wir Immer dieselbe Entfernung einhalten, und der Professor fing bald an, zu keuchen.
    «Wir müssen durchhalten," rief Rolf energisch, „denken Sie an Ihre Frau und an Ihre Tochter, Herr Professor. Wir dürfen Thassa nicht aus den Augen verlieren.*
    „Gehen Sie doch ruhig schneller,* stöhnte Stendrup, „ich komme ja nach und werde Sie einholen, wenn Sie ein Nachtlager beziehen. Oder glauben Sie, daß dieser Thassa auch nachts weitergehen wird? Dann können wir ihm doch auf keinen Fall folgen."
    „Dann allerdings kaum. Aber ich glaube nicht, daß er allein im Dunkeln durch die Tarai gehen wird. Gerade dort hausen noch zuviel Tiger, die einen einzelnen Menschen bestimmt töten würden, speziell, wenn er ohne Fackel geht Ich bin überzeugt, daß er ebenfalls ein Nachtlager beziehen wird."
    „Nun ja, dann werde ich Sie schon einholen Ich kann n icht in diesem Tempo weiter. "
    „Hans, bleibe du ebenfalls beim Professor zurück," entschied Rolf, „ich möchte ihn auf keinen Fall allein lassen. Allzu groß wird ja unser Abstand nicht werden, denn ich glaube kaum, daß der Inder dieses Tempo lange durchhalten wird. Sollten wir vom Weg abbiegen, dann gebe ich ein Zeichen durch abgebrochene Zweige."
    Und ehe ich etwas erwidern konnte, schritt Rolf noch schneller aus. Wohl oder übel mußte ich also beim Professor zurückbleiben, der jetzt ziemlich langsam ging.
    „Es dauert nicht lange," erklärte er, „ich habe mich bald wieder erholt Dann werden wir schneller gehen.

    Die Aufregung über diesen Thassa benimmt mir auch den Atem."
    „Sie sind also ganz sicher, daß er es ist?" forschte ich.
    „Ganz bestimmt. Es gibt für mich absolut keinen Zweifel. Und ich habe das sichere Gefühl, daß er um den Verbleib meiner Lieben weiß. Oh, Sie können sich nicht vorstellen, was Ich bei diesem Gedanken leide."
    „Doch, Herr Professor,* sagte ich tröstend, „ich kann es mir sehr gut vorstellen. Aber verlassen Sie sich auf Rolf, er wird alles zum glücklichen Ende bringen! Wir haben doch schon mehr erreicht, als wir uns träumen ließen. Ausgerechnet diesen Thassa müssen wir hier treffen.'
    „Ja, das ist wirklich ein Wink des Schicksals, den ich Er drehte sich jetzt um und meinte:
    „Ich sehe Pongo gar nicht. Wird er uns auch bestimmt folgen?"
    „Ich bin überzeugt, daß er uns sieht," meinte ich, „aber wir werden vergeblich versuchen, ihn zu entdecken. In diesen Sachen ist Pongo ein unübertroffener Meister.'
    „Es muß uns ja gelingen," murmelte der Professor vor sich hin, „mit solcher Hilfe."
    „Selbstverständlich, " bekräftigte ich, „deshalb Kopf hoch und die Hoffnung.nicht sinken lassen. "
    „Wir wollen jetzt schneller gehen, " sagte Stendrup nach einigen Minuten, „ich fühle mich jetzt bedeutend kräftiger. Und die Sehnsucht nach meinen Lieben treibt mich vorwärts. "

    2. Kapitel
    Die „Wölfe" melden sich.

    Wirklich schlug der Professor plötzlich ein treibendes Tempo an. Ich hatte fast Mühe, gleichen Schritt mit ihm zu halten, dachte aber, daß er wohl bald langsamer gehen würde. Denn jetzt war es wohl nur der erste Ansturm, der sich bald legen würde.
    Wir mußten jetzt in einigen Kilometern Entfernung die Grenze erreichen. Und dann kamen wir sofort in die fruchtbare Tarai, dieses Paradies für den Großwildjäger, das von Elefanten und Tigern wimmelt.
    Unwillkürlich mußte ich wieder an die mysteriösen Wölfe denken, die dort ihr Unwesen treiben sollten. Ich konnte mir ja vorstellen, daß die Überfallenen indischen Händler durch den Schreck keine genaue Darstellung der Tat geben konnten. Aber trotzdem war es sehr merkwürdig, daß sie übereinstimmend von der Stellung durch eine Wolfsmeute gesprochen hatten.
    Welches Rätsel mochte dahinter stecken? Ob irgendeine Räuberbande sich gezähmter Wölfe zu ihren Untaten bediente? Aber das war eigentlich so unsinnig, daß ich, ärgerlich über mich selbst, den Kopf schüttelte. Ich konnte ja nicht ahnen, daß meine Gedanken von der Wirklichkeit noch übertroffen wurden.
    Ich bemerkte, daß der Professor sich immer noch wie-herholt umdrehte, dann
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