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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai
Autoren: Hans Warren
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überzeugt

    daß Sie, meine Herren, diesen Wölfen nicht zum Opfer fallen werden. Eher umgekehrt Ich werde Ihnen jetzt die gewünschte Empfehlung an den Fürstenhof ausstellen. Bima Sahi, der Fürst, und sein Sohn Bahdur werden sich sehr freuen, Sie kennen zu lernen. Bitte, diese Zeilen genügen vollständig.'
    „Meinen verbindlichsten Dank, Herr Major,* sagte Rolf liebenswürdig. „Vielleicht erledigt sich unsere Angelegenheit in Parsa bald, dann kommen wir wieder zurück. Durch unsere bisherigen Abenteuer sind wir ganz von unserem ursprünglichen Vorhaben, Tiere zu fangen abgekommen. Und dabei haben wir Bestellungen auf Nashörner, speziell auf ein Schuppennashorn."
    „Ah, davon habe ich gehört," sagte der Major interessiert, „Sie haben dieses geheimnisvolle Tier doch .gesehen, ehe Sie von den Bala-Leuten angegriffen wurden?'
    „Ganz recht, dann begann die Kette unserer Abenteuer. (Siehe Band 4.) Aber wir müssen unbedingt noch einmal nach Sumatra zurück."
    „Ah, da würde ich gern mitmachen. Wenn es noch einen Monat Zeit hat dann bekomme ich längeren Urlaub. Ich interessiere mich ebenfalls für Zoologie. Bin auch ein alter Großwildjäger.'
    „Nun, darüber läßt sich sprechen, Herr Major. Jetzt wollen wir erst versuchen, dem Herrn Professor zu helfen."
    „Dazu wünsche ich Ihnen alles Glück, meine Herren."
    Wir verabschiedeten uns von dem liebenswürdigen Major. Auf der Straße meinte Rolf:
    „Wir wollen uns hier möglichst kurze Zeit aufhalten Vor allen Dingen müssen wir uns Konserven kaufen, damit wir unabhängig von der Jagd mindestens eine Woche leben können. Diese ,Wölfe der Tarai' machen uns eigentlich einen tüchtigen Strich durch die Rechnung, denn jetzt müssen wir bei unseren Nachforschungen stets auf der Hut vor ihnen sein. Ich möchte wirklich nicht ausgeplündert werden."
    „Dort drüben werden wir das Gewünschte bekommen," meinte ich und deutete auf einen großen Laden.
    „Ja, gehen wir hinüber."
    Wir waren die ersten Kunden, und der Inhaber Johnson, ein kleiner, dürrer Mann, bediente uns persönlich. Wir waren überrascht, wie reichhaltig sein Lager war, und er erklärte uns auf eine diesbezügliche Frage, daß sehr oft Jagdpartien von hier aus in die Tarai zögen und sich bei ihm ausrüsteten.
    „Selbst jetzt, wo die .Wölfe der Tarai' auftreten?" fragte Rolf lachend.
    Ich beobachtete unwillkürlich den kleinen Händler und bemerkte, daß er seine Augen seltsam zusammenkniff. Dann warf er einen stechenden Blick auf meinen Freund und fragte:
    „Wölfe der Tarai? Was meinen Sie damit?"
    „Nun, ich habe gehört, daß in den letzten Wochen viele Überfälle vorgekommen sind, bei denen diese Wolf« eine Rolle spielen sollten. Haben Sie, als Ansässiger, noch nichts davon gehört?'
    „Natürlich", lächelte Johnson, „aber ich habe auf diese Erzählungen nie etwas gegeben. Solchen Märchen darf man keinen Glauben schenken. Die Eingeborenen erzählen gern Dinge, die sie vielleicht geträumt haben."
    „Nun ja, ich halte es natürlich auch für Unsinn," gab Rolf zu. „Wenigstens wird wohl nie einer europäischen Jagdgesellschaft etwas zugestoßen sein?"
    Wieder schoß der Händler einen fast drohenden Blick auf Rolf, ehe er erwiderte:
    „Nein, das ist mir nie zu Ohren gekommen. Allerdings wollten die Herren immer Nepal durchqueren und nicht hierher zurückkehren. Ich habe nie wieder etwa« von ihnen gehört"
    „Na, das wird bei uns auch der Fall sein," meinte Rolf leichthin. „So, jetzt haben wir ja alles beisammen. Bitte hier ist der Betrag."
    Lächelnd strich Johnson die ziemlich hohe Summe ein. Mir gefiel sein Gesicht absolut nicht, er sah in diesem Augenblick wie ein listiger Fuchs aus. Und als er uns jetzt dienernd bis an die Tür begleitete, hatte ich plötzlich einen derartigen Widerwillen gegen ihn, daß ich seine dargebotene Hand einfach übersah.
    „Ekelhafter Mensch," sagte Rolf, als wir jetzt die breite Hauptstraße des Städtchens hinabschritten. „Ich hatte das Gefühl, daß er mehr von diesen .Wölfen der Tarai' weiß, als er vorgab. Es sollte mich garnicht wundern, wenn wir auch mit diesen rätselhaften Bestien nähere Bekanntschaft machten."
    „Nur werden es keine Wölfe sein," warf ich ein, „denn wie du schon sagtest, kommen sie so hoch nördlich nicht mehr vor."
    „Na, wir werden ja sehen," sagte Rolf sinnend. „Nun heißt es aber kräftig ausmarschiert. Ich möchte diese Nacht möglichst schon in der Nähe von Parsa unser Lager
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