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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai
Autoren: Hans Warren
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selbst bei rasendstem Schnellfeuer unrettbar verloren gewesen wären — wenn uns die Bestien angegriffen hätten.
    Und das Unheimliche war ihr völliges Stillstehen. Sie schienen wirklich nur darauf zu warten, daß unser Feuer niederbrannte. Aber Gott sei Dank hatte ich für genügend viel Material gesorgt. Und die lodernden Flammen waren ihnen entschieden ein unüberwindliches Hindernis.
    „ Ob wir einige Feuerbrände zwischen sie schleudern?" fragte ich leise.
    „Nein, ich glaube, sie werden selbst fortgehen. Und ich mag sie nicht unnötig reizen. Denn wir werden sie bestimmt wiedersehen."
    Ich, lachte wieder kopfschüttelnd.
    „Rolf, heute sprichst du wirklich in Rätseln. Ich wäre froh, wenn die Bestien erst verschwunden wären, und du möchtest sie wiedersehen. Daraus mag ein anderer klug werden. Aber, Herrgott, du hast recht," rief ich im nächsten Augenblick erstaunt aus, „sie gehen allein fort."
    Mein Ausruf war berechtigt. Ganz präzise, wie auf Kommando hatten die Wölfe kehrt gemacht und verschwanden im raschelnden Unterholz Erstaunt blickte ich Rolf an, der nur lächelte und mit dem Kopf nickte. Auch der Professor rieb sich die Augen und fragte erstaunt:
    „Herr Torring, was war das für ein Spuk? Das war ja wirklich unheimlich."
    „Oh nein, das war nur Theater,' lächelte Rolf. „Ich glaube jetzt die ganze Sachlage durchschaut zu haben, nur weiß ich noch nicht die innersten Gründe. Und die werden wir erst erfahren, wenn wir von der Bande gefangen genommen worden sind."
    „Na, ich danke," rief ich entrüstet, „wenn du das weißt, weshalb fliehen wir» nicht schnellstens?"
    „Weil wir dann nie die Frau und die Tochter des Professors finden werden," sagte Rolf ernst, „und das ist doch unser Hauptziel. Außerdem würden wir kaum entkommen, denn die .Wölfe' würden uns bald stellen."
    „Du betonst ,Wölfe' so merkwürdig," forschte ich, „aus welchem Grund?"
    „Das wirst du vielleicht bald selbst sehen," lachte er wieder, „ich möchte dir doch nicht die Überraschung nehmen."
    „Das ist ja sehr liebenswürdig," murrte ich verstimmt, „aber lieber wäre es mir schon, wenn du dich aussprechen würdest."
    „Nein, Hans, das kann ich noch nicht. Vielleicht irre ich mich auch, und dann will ich nicht ausgelacht werden Denn meine Vermutung ist so phantastisch, daß du jetzt schon lachen würdest."
    „Na schön", meinte ich. „Aber mir kommt soeben der Gedanke, ob die Bestien vielleicht unseren Pongo entdeckt haben und deshalb so schnell verschwunden sind? Vielleicht belagern sie ihn jetzt auf irgend einem Baum?"
    „Bestimmt nicht. Pongo wird sich mit einem Kraut eingerieben haben. Darin ist er ja Meister, wie du weißt Er kennt genau die Pflanzen, deren Geruch jedem Tier die Witterung nimmt."
    „Ja, das stimmt allerdings", gab ich zu, „einen so schweren Fehler wird Pongo nie und nimmer machen. Na, dann weiß ich wirklich nicht, weshalb die unheimlichem Besucher so plötzlich verschwunden sind."
    „Vielleicht auf ein Kommando," meinte Rolf trocken.

    3. Kapitel
    Ein heimtückischer Überfall.

    Jetzt wollte ich im ersten Augenblick aufbrausen, denn ich glaubte, daß Rolf mich verspotten wollte. Als ich aber sein ernstes Gesicht sah, wußte ich, daß ihm absolut nicht spaßig zu Mute war. Und so meinte ich kopfschüttelnd:
    „Rolf, es hat ja eigentlich keinen Zweck, dich zu fragen, aber kannst du mir vielleicht erklären, auf wessen Kommando diese Wölfe hören?"
    „Ich vermute, auf Thassas Kommando."
    Jetzt mußte ich doch lachen, und auch Professor Stendrup stimmte kopfschüttelnd ein. Aber Rolf blieb todernst und sagte langsam:
    „Lieber Hans, dir wird das Lachen sicher vergehen, wenn ich die ganzen Zusammenhänge richtig erkannt habe. Ich bin nur so ruhig, weil wir Pongo hinter uns haben. Dadurch ist vielleicht eine Rettung möglich. Doch ich glaube, daß wir für die Nacht Ruhe vor den „Wölfen" haben. Übernimm, bitte, die erste Wache, Hans, nach einer Stunde weckst du den Professor, den ich dann ablöse. Es wird zwar nicht notwendig sein, aber wir wollen doch das Feuer unterhalten"
    Und damit legte er sich hin und überließ uns unseren Gedanken. Der Professor blickte mich verwundert um, dann meinte er achselzuckend:

    „Das Grübeln hat wirklich keinen Zweck. Ich werde also versuchen, ebenfalls zu schlafen, obgleich ich glaube, daß ich es nicht fertig bekomme. Ich werde nicht an die Wölfe und die uns drohenden Gefahren denken, sondern an meine Inge und Charlotte. Gebe
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