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Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai

Titel: Rolf Torring 016 - Die Woelfe der Tarai
Autoren: Hans Warren
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stehen geblieben und blickte uns an. Auf unseren Gesichtern war wohl die Bewunderung zu lesen, denn er lächelte stolz und sagte:
    „Das ist das Werk unserer Vereinigung, meine Herren. Sie werden bald erfahren, wie diese Arbeit möglich war. Mein Vater, unser Führer, hat das Werk vor über fünfzehn Jahren begonnen"
    „Das ist wirklich bewundernswert," gab Rolf zu, „es ist fast unglaublich, hier im Verborgenen solche Stätte menschlicher Arbeit zu finden. Es würde mich sehr interessieren, woher Sie die Arbeiter bekommen"

    Thassa lächelte seltsam.
    „Auch das wird Ihnen mein Vater sagen. Und Sie werden dann vielleicht zugeben müssen, daß sein Gedanke völlig gerecht und segensreich war. Wenn Sie persönlich auch nicht sehr erbaut sein werden. Bitte, wir wollen weitergehen, es ist noch ein weiter Weg.*
    Nachdenklich schritten wir hinter ihm her, stets von den Buansus umgeben. Menschen konnten wir auf den weiten Feldern nicht entdecken, es war ja im Augenblick nicht notwendig, denn die Erntezeit war noch nicht gekommen.
    Über eine Stunde schritten wir zwischen den sorgfältig bearbeiteten Feldern dahin. Dann gelangten wir an einen riesigen Platz, auf dem sich langgestreckte, barackenähnliche Holzbauten erhoben. In der Mitte zwischen ihnen stand ein sehr sauber gearbeitetes villenartiges Holzhaus, das aus Stämmen des Teakbaumes gefertigt war.
    Auf dieses Gebäude schritt Thassa zu, bedeutete uns, vor der Schwelle zu warten und verschwand im Innern des Hauses. Ich war aufs äußerste gespannt, was nun folgen würde. Ungefähr fünf Minuten verstrichen, während wir, von den Buansus umgeben, vor der niedrigen Treppe des Hauses standen.
    Dann trat Thassa heraus, stellte sich neben der Tür auf und verbeugte sich vor einem Inder, der jetzt langsam heraustrat. Es war ein hochgewachsener, alter Mann mit schneeweißem Haupt- und Barthaar. Über der schmalen, rassigen Nase blitzten große, dunkle Augen. Stillschweigend musterte er uns einige Minuten, nickte dann Thassa zu und sagte zu uns. auch in tadellosem Englisch:
    „Meine Herren, ich muß meinen Sohn Thassa loben, daß er Sie hierhergebracht hat. Sie scheinen kräftig und ausdauernd zu sein. Ich freue mich außerdem, daß der Professor Stendrup mit Ihnen gekommen ist, denn seine Frau und Tochter sehnen sich nach ihm. Nun muß ich Ihnen erklären, was Sie hier tun sollen.
    Sie sollen für uns arbeiten. Jawohl, auch wenn Sie sehr erstaunte Mienen machen. Ich habe es erlebt, daß mein Vater von den Engländern nach dem großen Aufstand zu den schmählichsten Sklavenarbeiten gezwungen wurde. Er starb daran, er, ein Fürst unseres Landes. Damals schwor ich mir, ihn zu rächen. Und jetzt müssen alle Fremden, deren ich habhaft werden kann, Frondienste auf unseren Feldern tun.
    Das ist meine Rache gegen die fremde Eroberernation. Und unser Land hat den Nutzen davon. Jeden Inder, der mit fremden Waren handelt lasse ich ausrauben, aber er braucht keine Sklavendienste zu tun. Das bleibt den weißen Herren vorbehalten. Thassa, führe die Herren in ihren Dienst ein."
    Wir standen völlig erstarrt da. Das war eine Lösung des Rätsels, die wir wirklich nicht erwartet hatten. Als Sklaven eines Inders sollten wir nun schwere Frondienste tun?
    Ich blickte Rolf von der Seite an, denn ich erwartete, daß er energisch protestieren würde. Aber mein Freund blickte nur nachdenklich die furchtbaren Hunde an, die uns umgaben. Und da wußte ich, daß er bereits über einen Fluchtweg nachdachte.
    Der alte Inder schien seine Gedanken erraten zu haben. Er lächelte spöttisch und sagte:
    „Eine Flucht ist ganz ausgeschlossen, mein Herr. Mein Sohn Thassa hat unsere Hunde zu gut dressiert Sie werden die Erfahrung machen, daß die Hunde die besten Wächter sind."
    Professor Stendrup, der sich bisher immer forschend umgeblickt hatte, rief jetzt energisch:
    „Wo sind meine Frau und meine Tochter?"
    „Kommen Sie mit," entgegnete Thassa höflich, „die Damen haben die Verpflegung unserer Arbeiter unter sieh und befinden sich in der Küche."
    Während der Professor dem vorausschreitenden Thassa ungestüm folgte, hielten wir uns etwas zurück. Wir wollten beim Wiedersehen der so lange Jahre Getrennten nicht stören. Der Inder öffnete die Tür einer Baracke und ließ Stendrup eintreten. Wir hörten einen Aufschrei: .Inge!" dann zog Thassa die Tür wieder zu und winkte uns, ihm weiter zu folgen
    In der nächsten Baracke öffnete er wieder eine breite Tür und trat mit uns ein. Es war ein
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