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Rolf Torring 002 - Chinesische Raenke

Rolf Torring 002 - Chinesische Raenke

Titel: Rolf Torring 002 - Chinesische Raenke
Autoren: Hans Warren
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ich möchte noch einmal hier zum See zurück. Wir müssen doch unbedingt versuchen, einige dieser Nattern zu fangen. Ich glaube, es ist eine bisher unbekannte Art." „Ja, das sind sie bestimmt, und ich bin auch dafür, daß wir einige fangen. Es wundert mich nur, daß sie bisher noch nicht entdeckt sein sollten."
    „Sicher hat sich noch kein einheimischer Führer gefunden, der irgendeinen Forscher an den See gebracht hat", meinte ich. „Denn sicher wird diese unheimliche Bewohnerschaft des Wassers den Eingeborenen bekannt sein." „Das wird stimmen. Ich glaube, jeder Eingeborene wird sich scheuen, in die Nähe dieses unheimlichen Sees zu gehen. Na, zuerst wollen wir aber unsere Aufgabe zu Ende führen, dann haben wir immer noch Zeit, Schlangen und Nashörner zu fangen."
    „Richtig, ein Nashorn müssen wir auch haben", überlegte ich, „möglichst ein junges, das wir an der Küste einige Monate aufziehen lassen können."
    „Ja, ja", lachte Rolf, „das wird dann alles gemacht. Aber augenblicklich befinden wir uns im Innern des Sejawa-Vulkans. Und ich glaube, es ist besser, wenn wir uns etwas ruhiger verhalten. Wir können nicht wissen, wer sich hier im Berg aufhält."
    „Na, ich glaube kaum, daß der Schwarze irgendeinen anderen hier duldet", brummte ich. Dann schritten wir stumm weiter.
    Unserem Wolfshund war die Rutschpartie anscheinend ganz gut bekommen, denn er lief munter vor uns her und fing jetzt auch an, kräftig zu ziehen. Anscheinend hatten die Blätter des Strauches, mit denen sich der Riese eingerieben hatte, ihre Wirkung schon verloren. Er hatte wohl auch nicht geahnt, daß wir beobachten würden, wie er den Malaienboy wegfing. Denn nur dadurch hatten wir ja den Eingang in den Berg gefunden.
    Pinh zog jetzt immer ungestümer, also konnte sich der Schwarze nicht mehr weit vor uns befinden. Er war ja auch sicher durch Ellen Abednego und jetzt noch durch den Malaienboy sehr gehindert. Aber Rolf hielt den Hund zurück. Er wollte wohl dem Unheimlichen gerade hier im Dunkel des Berges nicht zu nahe kommen und blieb oft sogar stehen und lauschte angestrengt, denn wenn der Schwarze vielleicht Feinde in uns vermuten würde, hätten wir bestimmt nichts zu lachen.
    Seltsame Geräusche erklangen überall: da tropfte Wasser, und es klang wie das leise Seufzen eines Menschen, da fiel ein Steinchen herunter, und es war wie ein schleichender Schritt irgendwo. Unheimliche und drohende Geheimnisse schien der alte Vulkan zu bergen, die uns rings umgaben. Wir schlichen weiter. Der Lichtschein unserer Lampe tanzte an den rissigen Wänden auf und ab. Und es schien mir, als würde der Bergriß, der uns als Gang diente, immer breiter und höher. Und so war es auch, denn plötzlich kamen wir in eine gewaltige, domartige Höhle, deren Ausmaße wir im Schein der Lampe gar nicht schätzen konnten. Und von dieser Höhle aus führten nach allen Seiten Gänge. Welchen mußten wir nun wählen?
    „Rolf, jetzt wird es anscheinend etwas schwieriger", brummte ich verdrießlich, „oder weißt du, welchen Gang wir jetzt gehen müssen?"
    „Ich denke doch, daß Pinh uns führen wird", lautete seine ruhige Antwort, „das heißt, Donnerwetter, dieser Schwarze ist doch ein raffinierter Kerl. Da, er hat sich einige Zweige des Pfefferstrauches mitgebracht und hier seine Spur wieder verwischt."
    Rolf deutete bei seinen letzten Worten auf einige Zweige des Strauches, die mit zerriebenen Blättern am Boden lagen. Und unser Hund fing auch im gleichen Augenblick an, unruhig hin und her zu schnuppern. Dabei winselte er leise, womit er andeuten wollte, daß er die Spur verloren hätte. Wir standen ziemlich ratlos und musterten nacheinander die dunklen Risse in den Wänden der Höhle, hinter denen sich Gänge irgendwohin ins Innere des Vulkans hinzogen. „Ich glaube, wir müssen diesem Gang hier folgen, der sich nach links ungefähr bis zum Mittelpunkt des Berges hinzuziehen scheint", meinte Rolf endlich, indem er an den nächsten Riß in der Höhlenwand herantrat.

    „Ja, Hans, es scheint, daß ich recht habe, denn dieser Gang fällt ebenso ab, wie der von uns durchschrittene, also werden wir hoffentlich am Fuße des Sejawa herauskommen. Sonst, wenn wir gar keinen Ausgang finden können, müssen wir zurück und versuchen, wieder hinauf zum See zu gelangen."
    „O weh, also die schöne Rutschbahn hinauf", lachte ich, „na, das wird nicht so einfach sein. Dann wollen wir doch lieber erst mit diesem Gang hier unser Glück versuchen." Als wir die
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