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Rolf Torring 002 - Chinesische Raenke

Rolf Torring 002 - Chinesische Raenke

Titel: Rolf Torring 002 - Chinesische Raenke
Autoren: Hans Warren
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und er erzählt es Ihnen", lachte der Holländer, „aber ich glaube, für uns ist es jetzt wichtiger, einen Entschluß zu fassen, was wir beginnen. In die Ansiedlung können wir nicht zurück, denn mein Haus ist abgebrannt, und die Kulis werden bei unserem Anblick vielleicht sogar die Furcht vor dem Riesen vergessen. Der genossene Alkohol und Fu Dan's Hetzereien haben sie zu sinnloser Wut aufgeregt. Ja, jetzt ist guter Rat ziemlich teuer. Nach Selimeum möchte ich in der Nacht nicht zurück. Der Urwald wimmelt von großen Raubkatzen; außerdem gibt es auch noch Nashörner und Elefanten in Menge. Und diese sind gerade nachts meist sehr unliebenswürdig, wenn man ihnen unversehens in den Weg kommt. Na, das werden Sie ja selbst wissen."
    „Dann bleiben wir doch einfach hier auf dem Plateau bis zum Morgen", schlug Rolf vor, „außer vor Moskitos sind wir vor anderen Tieren und auch Menschen hier oben sicher. Morgen früh machen wir uns zeitig auf den Weg." „Das wollte ich auch schon vorschlagen. Also abgemacht, wir bleiben hier", freute sich Meerkerk. „Hier hinten gibt es eine Fläche Moos, auf dem wir gut schlafen werden. Es genügt ja, wenn einer wacht; wir wechseln dann ab."

    „Gut", entschied Rolf, „zeigen Sie uns unser Moosbett und nehmen Sie gleich die erste Wache. Nach zwei Stunden wecken Sie mich. Dann kommt Hans an die Reihe." „Schön. Hier ist Ihr Bett, schlafen Sie gut." Meerkerk nickte mir und Rolf freundlich zu und wies einladend auf ein dichtes, grünes Moospolster. Mit einem wohligen Grunzen ließen wir uns nieder, streckten behaglich die müden Glieder und versanken fast augenblicklich in tiefen Schlaf.
    Und trotz der summenden Moskitos schliefen wir auf dem weichen Lager doch ganz prächtig.

    4. Kapitel Urwald-Abenteuer

    Als der Tag anbrach, hielten wir neuen Kriegsrat. Es hieß für uns, ob wir nach Selimeum zurück oder den Atjehfluß weiter hinauf wollten, zu den holländischen Beamten, die dort oben nach neuen Kohlenlagern suchten. Der holländische Wirt war dafür, sofort nach Selimeum zu marschieren und von dort aus einen Zug der niederländisch-indischen Fremdenlegion telephonisch aus Kota-Radjah herbeizurufen.
    Rolf dagegen wollte lieber ins Innere des Landes vordringen, um die Regierungsvertreter zu warnen, gleichzeitig aber, um das Lager des Atjehstammes aufzusuchen, von dem uns Meerkerk gesprochen hatte. Er vermutete, daß diese Leute mehr über den geheimen Waffentransport wüßten.
    Nach ziemlich langer Diskussion einigten wir uns endlich dahin, daß der Holländer sofort nach Selimeum aufbrach, während wir weiter vordringen wollten. „Wenn Sie morgen früh hierher zurückkommen, werden Sie die Soldaten schon vorfinden", meinte Meerkerk, als wir uns verabschiedeten, „hoffentlich können Sie die Regierungsvertreter davor bewahren, daß Sie gefangengenommen werden, denn es scheint mir, als ginge der Aufstand jetzt bald los. Das haben wir ja an den Kulis gesehen."

    „Ja, das glaube ich auch", gab Rolf zu, „denn Fu Dan ist zu vorsichtig, als daß er seinem Haß so die Zügel hätte schießenlassen, ohne zu wissen, daß es dem Gesamtunternehmen nichts schaden würde. Ihre Regierungsmitglieder da vorn werden in schwerer Gefahr sein, und wir wollen möglichst rasch hineilen, um sie warnen oder retten zu können. Sollten wir bis morgen früh nicht zurück sein, dann würde ich Ihnen empfehlen, mit den Soldaten vorzustoßen. Vielleicht können Sie uns dann noch herausholen. Also auf ein glückliches Wiedersehen, mein lieber Meerkerk."
    Mit herzlichem Händedruck trennten wir uns von dem Holländer, der vorsichtig den Engpaß hinunter kletterte, um den Weg nach Selimeum einzuschlagen. Als er verschwunden war, meinte Rolf: „Wir wollen nicht denselben Weg hinuntergehen, Hans, sondern hier hinten in den Wald eindringen. An derselben Stelle, aus der in der Nacht unser Riese gekommen ist. Vielleicht kann Pinh sogar jetzt noch seine Spur aufnehmen."
    „Daß du immer noch den Schwarzen durchaus aufstöbern willst," schalt ich lachend, „du mußt doch selbst eingesehen haben, daß er schlauer ist als wir. Und er wird sich schon melden, wenn er die richtige Zeit für gekommen hält. Aber ich hoffe, daß wir hier hinten einen Pfad finden, der uns den Atjehfluß hinauf zur Quelle führt. Wichtiger als der Schwarze ist doch jetzt die Rettung der Holländer, die sicher in großer Gefahr dort oben schweben." „Natürlich ist dieser Umstand im Augenblick der wichtigste", gab Rolf zu,
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