Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
reingehen?«
    Die Frau blickte sie missbilligend an. »Dauert das lange? Wir erwarten heute Gäste zu Hause.«
    »Tut mir leid, aber es ist sehr wichtig.«
    Genervt seufzend sperrte sie die Tür wieder auf. Petra schaute sich um, während Frau Krüger nervös ihre Hände knetete.
    »Die Galerie gehört Ihrem Mann?«
    »Uns beiden.«
    Dass man sich mit so einem Laden einen repräsentativen Wohnsitz im noblen Zooviertel verdienen konnte, wunderte die Kommissarin. Die ausgestellten Werke kamen ihr nicht gerade spektakulär vor und die Namen der Künstler sagten ihr nichts. Bis auf einen. Er stand unter einem kleinen Gemälde in Acryl, das überwiegend in Blau und Grün gehalten war und den Titel Am Seerosenteich trug. Die Kommissarin hatte Mühe, ihre Verblüffung zu verbergen. »Sie vertreten Leopold Steinhauer?«
    »Ja. Geht es um ihn? Er war gerade hier, vor einer halben Stunde etwa.«
    Mist, verdammter! »Was wollte er?«
    »Meinen Mann sprechen. Aber der ist heute zu einer Auktion nach Hamburg gefahren.«
    »Seit wann arbeitet Ihr Mann mit Steinhauer zusammen?«
    Sie winkte ab. »Eine Ewigkeit. Schon vor Steinhauers Verhaftung. Mein Mann hat in der ganzen Zeit immer zu ihm gehalten und ihm seine Bilder abgenommen, als er in der Klinik saß.«
    »Und nach Abzug einer fetten Provision zu guten Preisen verkauft, nehme ich an.«
    »Das ist so üblich«, versicherte Frau Krüger kühl. »Diese… Geschichte damals tat seiner Popularität keinen Abbruch. Im Gegenteil. Die Leute reißen uns Steinhauers neue Bilder geradezu aus den Händen. Für die roten Bilder gibt es sogar Wartelisten. Das Makabre daran übt anscheinend einen besonderen Reiz auf die Kundschaft aus.«
    Petra verkniff sich einen Kommentar dazu. Ihr fiel etwas ein: »Hat Ihr Mann für Steinhauer auch dessen Haus verwaltet?«
    »Ja, den Gefallen hat er ihm getan. Der Mieter wegen, Sie wissen schon…«
    »Ich verstehe. Frau Krüger, Sie waren damals mit Sonja Kluge eng befreundet, nicht wahr?«
    »So eng nun auch wieder nicht. Rollt die Polizei jetzt diesen alten Fall wieder auf?!« Frau Krüger verdrehte die Augen.
    »Ja, aus aktuellem Anlass: Wir haben ein Tagebuch von Sonja gefunden. Darin werden auch Sie erwähnt.«
    »Tatsächlich?« Das Lächeln ihrer bordeauxroten Lippen gefror.
    »Es wird darin auch ein junger Mann erwähnt, dessen Spitzname Baby lautet. Wir müssen dringend wissen, wie der Mann richtig heißt.«
    Ihre Lider flatterten. »Ich erinnere mich an niemanden, der so heißt.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht, Frau Krüger. In dem Tagebuch steht wörtlich, Sie hätten mit diesem Mann – er müsste damals Mitte zwanzig gewesen sein – ›rumgemacht‹. Was immer Sonja darunter verstand. Also kannten Sie ihn. Und anscheinend auch recht gut. Sie müssen sich doch daran erinnern können, mit wem Sie zu der Zeit, als Sonja ermordet wurde, liiert waren.«
    »Dann hat Sonja Unsinn geschrieben. Ich war damals mit niemandem zusammen.«
    »Bitte, es ist sehr wichtig. Er trug vermutlich damals einen Schnäuzer und hatte vor Steinhauer ein Verhältnis mit Ihrer Freundin Sonja. Versuchen Sie, sich zu erinnern, wer das gewesen ist! Es geht um einen aktuellen Mordfall, der möglicherweise mit dem Mord an Sonja Kluge in Verbindung steht.«
    Ihr Mund wurde zum Strich, aus dem sie hervorpresste: »Es tut mir leid. Ich weiß nicht so viel über Sonjas alte Liebschaften. Wie gesagt, so eng waren wir gar nicht befreundet. Ich weiß nur, dass sie nicht gerade die Tugend in Person war, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Du sicher auch nicht! Selten war Petra so überzeugt davon, dass sie angelogen wurde, wie in diesem Moment. Vielleicht würde es helfen, die Frau mit aufs Revier zu nehmen? Sie beschloss, es vorerst sein zu lassen. Es gab ja noch die zwei früheren Mitbewohner von Sonja. Musste man eben die auftreiben, vielleicht würden die redseliger sein.
    »Kann ich jetzt gehen? Ich habe zu Hause noch einiges vorzubereiten.«
    »Ach ja, die werten Gäste!«, sagte Petra, triefend vor Sarkasmus, und dachte: Hoffentlich bewahrt mich ein gnädiges Schicksal davor, jemals Gast bei solchen Leuten zu sein.
    Petra hinterließ ihre Karte, trat auf die Straße und beobachtete, wie Frau Krüger die Alarmanlage einschaltete, sorgfältig die Tür abschloss und dann eilig in Richtung Landtag davonstöckelte.
    »Tussi«, murmelte die Kommissarin.

30.
    »Wann bist du wieder hier gewesen, Robert?«
    »Um zwölf. Und als ich weg bin, war es zehn.« Er wollte vor den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher