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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller
Autoren: Arena
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– aber nur für eine Woche.«
    Antonia hatte es die Sprache verschlagen. Tausend Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf.
    »Er heißt Gary O’Donell, er lebt in Dublin, hat heute eine Frau und zwei Söhne. Vor zwei Wochen habe ich mit ihm telefoniert und ihm gesagt, dass du jetzt aufs Gymnasium gehst und nicht mehr bei mir wohnst. Er wollte deine Kontonummer und dir Geld schicken…«
    »Wollte er mich denn nie sehen?«, stieß Antonia heftig hervor.
    Ihre Mutter machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Ich hab ihm erst vor ein paar Monaten von dir erzählt. Linda hat mir gesagt, dass sie seine Band im Internet gefunden hätte und seine Mailadresse. Sie hat ihm geschrieben – in meinem Namen sozusagen.«
    Antonia war überwältigt und starrte auf das Display. »Aber warum konntest du mir das nicht sagen? Das ist doch nichts Schlimmes. Ich meine – hey, mein Vater ist ein Punkrocker, das ist doch megacool!«
    Ihre Mutter wischte sich erneut über die Wangen. »Das ist es ja«, flüsterte sie. »Ich hatte Angst, wenn ich dir von ihm erzähle, dann würdest du vielleicht zu ihm ziehen wollen. Mit einem Rockmusiker – wie hätte ich da jemals mithalten sollen?« Sie senkte beschämt den Blick. »Ich weiß, dass das falsch und egoistisch von mir war, aber ich hatte solche Angst, dich zu verlieren.«
    Antonia überlegte. Ja, sie hatte nicht ganz unrecht mit ihrer Befürchtung. Zu Zeiten von Ralph wäre sie sicherlich ohne einen Blick zurück zu ihrem richtigen Vater nach Irland geflohen.
    »Er möchte dich gerne kennenlernen. Das war übrigens der Grund für meinen schrecklichen Streit mit Ralph, aber das nur nebenbei. Wenn du möchtest, fliegen wir zusammen nach Irland und besuchen ihn, noch bevor die Schule anfängt.«
    Antonia nickte. Sie fiel ihrer Mutter um den Hals. Oh, Mist, jetzt war schon wieder so eine Heulattacke im Anrollen! Dabei hatte sie doch geglaubt, diese blöde Flennerei überwunden zu haben. Sie atmete durch, wartete ein wenig, und tatsächlich, die Tränen versiegten. Sie stand auf und drückte ihre Mutter noch mal fest an sich. »Danke, Mum.«
    Mit dem Laptop unter den Arm geklemmt ging Antonia durch den warmen Sand auf ihre drei Freunde zu, die auf der Decke saßen und unter viel Gelächter und albernen Scherzen dabei waren, die Karte an Steinhauer zu schreiben. Ihre Haltung war stolz und aufrecht. Jetzt wusste sie also, woher sie ihre rötlichen Haare hatte und ihr Talent zum Singen. Endlich fühlte sie sich wie ein ganzer Mensch. Sie hatte einen Vater!
    Sie setzte sich zu den anderen, klappte den Laptop auf und sagte lächelnd: »He, Leute, soll ich euch mal was echt Cooles zeigen?«
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