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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer
Autoren: Ben Bova
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nichts, weder auf die eine noch die andere Art.

    »Ja, Sir. Die Nanomaschinen-Attacke war hauptsächlich auf die Oberflächen-Installationen beschränkt. Es wurde niemand getötet und nicht einmal jemand verletzt.«
    Harbin sah an ihrem Gesichtsausdruck, dass das aber noch nicht alles war. »Was denn noch?«
    »Ich habe die Anweisung erhalten, Sie Ihres Kommandos zu ent-heben. Mr. Humphries hat persönlich angerufen und wollte wissen, wer für die Vernichtung des Habitats Chrysallis verantwortlich war.
    Als er erfuhr, dass Sie es waren, bekam er einen Wutanfall. Anscheinend ist er so etwas schon von Ihnen gewohnt.«
    Harbin hatte das Gefühl, als ob er diese Szene aus großer Entfernung beobachtete. Als ob er nicht mehr in seinem Körper wäre, sondern frei schwebte – allein, unberührt, unantastbar.
    »Reden Sie weiter«, hörte er sich sagen.
    »Er will, dass Sie in Selene wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt werden«, sagte der Erste Offizier steif und mit spröder Stimme.
    »Kriegsverbrechen.«
    »Das Chrysallis-Massaker. Er sagte auch, dass Sie vor ein paar Jahren eine seiner Angestellten ermordet hätten.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich habe die Anordnung erhalten, Sie Ihres Kommandos zu ent-heben und in Ihrer Kabine unter Arrest zu stellen. Sir.«
    Harbin lächelte sie fast an. »Dann sollten Sie die Anordnung auch befolgen.«
    Sie drehte sich um und ergriff den Türknauf. »Es kommt auf allen Nachrichtennetzen«, sagte sie noch, bevor sie auf den Gang hinaus trat. »Sie senden es seit zwei Tagen.«
    Sie verließ ihn und schob die Tür zu. Es gab kein Schloss an der Tür. Egal, sagte Harbin sich. Auch in verschlossenem Zustand war die Faltschiebetür so labil, dass er sie leicht durchbrechen konnte.
    Wenn er es denn wollte.
    Harbin stand für einen Moment in seiner muffigen, engen Kabine, dann zuckte er die Achseln. Der bleiche Finger schreibt, sagte er sich. Und all deine Tränen löschen kein Wort davon aus.

    Wieso fühle ich nichts, fragte er sich. Ich bin wie eine Statue aus Eis. Das Chrysallis -Massaker, so hat sie es genannt. Massaker?
    Achselzuckend wies er den Wandbildschirm an, die Nachrichten zu zeigen.
    Das entsetzte Gesicht einer Frau mit leerem Blick erschien auf dem Schirm; ihr Name – Edith Elgin – wurde unterm Bild eingeblendet.
    Sie trug kein Make-up, ihre Frisur war derangiert und ihre Stimme kaum mehr als ein zittriges Flüstern.
    »… sind nun schon seit mehreren Stunden auf der Suche nach Überlebenden«, sagte sie. »Bisher ist noch niemand gefunden worden.«
    Die Szene änderte sich plötzlich, und das Wrack des Habitats Chrysallis wurde abgebildet: Abgerissene, zerknitterte Metall-Zylinder glitzerten vor der Schwärze des Raums. Gezackte Trümmer-stücke und aufgedunsene Leichen drifteten überall umher.
    Und Edith Elgins Stimme – vor Leid und Entsetzen erstickt – sagte fast schluchzend: »Es hatten fast elfhundert Menschen im Habitat gelebt, als es angegriffen wurde. Sie hatten keine Waffen, keine Verteidigung. Sie wurden von ihrem unbekannten Angreifer methodisch abgeschlachtet.«
    Harbin sank auf sein Bett und starrte auf den Bildschirm. Der eisige Panzer, der ihn umhüllt hatte, begann zu tauen. Zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte er Emotionen. Er verspürte Schmerz.
    »Die Yamagata Corporation ist für die Chrysallis -Tragödie nicht verantwortlich«, sagte Nobuhiko ernst. »Unsere Angestellten hatten einen Dienstvertrag mit Humphries Space Systems.«
    »Ich habe nie befohlen, das Habitat anzugreifen«, erwiderte Humphries hitzig. »Ich wollte nur, dass sie Fuchs ausfindig machen.«
    »Lars ist nun irgendwo im Gürtel«, sagte Pancho. »Sie werden ihn nie finden.«
    »Und ob ich das werde. Er hat versucht, mich zu töten!«
    »Damit habe ich nichts zu tun«, sagte Pancho.
    Stavenger schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und brachte sie so zum Schweigen. »Es ist mir egal, wer wem was angetan tat.
    Das ist Vergangenheit und Schnee von gestern. Wir sind hier, um zu verhindern, dass solche Dinge wieder geschehen. Ich will, dass diese Kämpfe aufhören.«
    »Sicher«, sagte Humphries leichthin. »Ich bin bereit, damit aufzuhören. Aber ich will den Kopf von Fuchs auf einem silbernen Tablett.«
    »Was Sie wollen«, sagte Pancho, »ist die totale Kontrolle des Gürtels und all seiner Ressourcen.«
    »Wollen Sie das nicht auch?«, konterte Humphries. »Und Sie doch auch?«, fügte er an Yamagata gewandt hinzu.
    »Wo Sie nun dafür gesorgt haben, dass
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