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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg
Autoren: Ben Bova
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Mädchen. Ich bin ziemlich müde.«
    »Das ist eine gute Idee.«
    »Weck mich, wenn es vorbei ist.«

    Kris Cardenas wunderte sich darüber, dass die Hände so stark zitterten, während sie arbeitete. Nanomaschinen auf das Knacken von kohlenstoffbasierten Molekülen zu programmieren war eine Kleinigkeit und keine geistige Meisterleistung. Es bedurfte nur einer kleinen Modifikation der Prozedur, aufgrund derer sie täglich Diamanten aus Ruß bauten.
    Es lag nicht am Schwierigkeitsgrad der Arbeit. Als sie auf der Laborbank saß und konzentriert auf den Computermonitor schaute, der abbildete, was das Kraftfeldmikroskop zeigte, dachte sie über die Konsequenzen nach.
    Gobblers. Ich erschaffe vorsätzlich eine Charge Gobb-lers. Wenn die losgelassen werden…
    Beruhige dich!, sagte sie sich. Geh das logisch durch, Schritt für Schritt.
    In Ordnung, sie werden die Tür aufbrechen und mich tot auf dem Boden liegend vorfinden. Ich werde eine Nachricht auf dem Bildschirm hinterlassen. In großen roten Buchstaben, sodass man es nicht übersieht. Ich erzeuge nur eine Mikroprobe von Gobblers und deaktiviere ihre Assembler-Fähigkeiten. Sie vermögen sich nicht zu reproduzieren. Ich werde sie im Körper tragen.
    Aber was, wenn sie ihn verlassen? Sie werden dich von innen auseinander nehmen. Was sollte sie daran hindern, nach draußen zu gelangen?
    Nichts, sagte sie sich. Also werde ich die UV-Lampen an der Decke einschalten, bevor ich die Nanos schlucke. Dann werden sie zerstört, sobald sie meinen Körper verlassen.
    Ein Klopfen an der Tür schreckte sie auf.
    »Dr. Cardenas? Wir wissen, dass Sie da drin sind. Machen Sie bitte auf.«
    Sie löschte den Bildschirminhalt und tippte hastig ihre Selbstmordmitteilung ein.
    »Warnung. Ich habe ein Mikrogramm Nanomaschinen-Disassembler verschluckt. Sie sind darauf programmiert, kohlenstoffbasierte Moleküle zu zerlegen. Sie dürfen dieses Labor nicht verlassen. Das Labor muss mit hochintensivem ultraviolettem Licht desinfiziert werden, ehe meine Leiche bewegt oder irgendetwas in diesem Raum angefasst wird. Benachrichtigen Sie…«
    Jemand schlug fest gegen die Tür. »Kris! Hier ist Doug Stavenger.
    Sie haben keinen Grund, das zu tun. Kommen Sie schon heraus.«
    Sie überflog die roten Großbuchstaben auf dem Bildschirm und löschte die letzten beiden Worte. Doug musste nicht mehr benachrichtigt werden, denn er war schon da.
    »Kris, es ist nicht Ihre Schuld.« Stavengers Stimme drang nur gedämpft durch die schwere Stahltür, aber sie hörte die Dringlichkeit trotzdem heraus. »Kommen Sie raus und reden Sie mit mir.«
    Sie erhob sich vom Hocker und ging zum Probenbereich am Ende der Bank. Dort stand ein Becher aus glänzendem Mond-Aluminium.
    Er war halb voll mit Wasser und enthielt die Nanomaschinen, mit denen sie sich umbringen wollte.
    »Kris«, rief Stavenger, »Sie haben sich der Entwicklung der Nanotechnik verschrieben. Werfen Sie nicht alles weg. Geben Sie ihnen nicht noch einen Grund, Nanomaschinen als Killer zu bezeichnen.«
    Sie nahm den Becher und hielt ihn in beiden Händen. Ich vermag mit dieser Schuld nicht zu leben, sagte sie sich. Ich habe einen Mord begangen. Ich habe vier Menschen getötet.
    »Das wird man nämlich sagen«, rief Stavenger durch die geschlossene Tür. »Sie wissen das. Man wird sagen, dass Nanomaschinen den Pionier der Forschung in diesem Bereich getötet hätten. Man wird es als Beleg für die Gefährlichkeit der Nanomaschinen und für die Richtigkeit der Entscheidung werten, sie von vornherein zu ächten.«
    Sie blickte auf die verschlossene Tür. Es war zwar Humphries'
    Idee, aber ich habe sie umgesetzt. Bereitwillig. Er hat die Fäden gezogen, und ich habe wie eine Marionette getanzt.
    »Werfen Sie doch nicht Ihr Leben weg, Kris«, flehte Stavenger sie förmlich an. »Sie werden alles zerstören, wofür Sie gearbeitet haben. Sie werden ihnen den Vorwand liefern, den sie brauchen, um zurückzukommen und uns unter ihre Knute zu zwingen.«
    Humphries, sagte sie sich. Mein Tod würde ihn in die Lage versetzen, die ganze Sache auf mich abzuwälzen. Seine Anwälte würden ihn rauspauken. Er käme ungeschoren davon. Mit vier Morden. Fünf, wenn man mich mitzählt.
    Cardenas brachte den Becher zum Probenbereich zurück und verschloss ihn mit dem dazugehörenden Aluminiumdeckel. Als der Deckel eingerastet war, stellte sie den Becher in den Entsorgungs-Ofen und schloss die Tür. Das Innere des Ofens fluoreszierte, während die Ultraviolettlampen den Becher
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