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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg
Autoren: Ben Bova
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lachte. »Du klingst wie ein Kind auf dem Rücksitz eines Autos.«
    Er hüstelte verlegen. »Ich bin ein ziemlicher Jammerlappen gewesen, stimmt's?«, sagte er dann mit einem zerknirschten Grinsen.
    »Ein bisschen.«
    Ein neuer Gedanke schoss Dan durch den Kopf. »Woher wollen wir nach den vierzehn Stunden denn wissen, ob die Strahlung sich wirklich so weit abgeschwächt hat, dass wir zum Schiff zurückkehren können?«
    »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich werde die Teleskopantenne durch die Geröllschicht schieben und eine Verbindung zum Schiff herzustellen versuchen. Dann wird es ein Kinderspiel sein, die Instrumente des Schiffs abzulesen.«
    »Angenommen, die Kommunikationssysteme des Schiffs sind durch die Strahlung zerstört worden?«
    »Unwahrscheinlich.«
    »Falls doch?«
    Pancho seufzte. »Dann muss ich den Kopf hinausstecken und sehen, was die Anzugsensoren anzeigen.«

    »Wie in einem alten Western«, sagte Dan. »Den Kopf hinausstecken und schauen, ob auf einen geschossen wird.«
    »He Boss, du hast wirklich eine Menge von Buffalo Bill gelernt, was?«

    So spät nachts war nur eine Person mit der Überwachung des Kameranetzwerks von Selenes Sicherheitsdienst beschäftigt. Der Diensthabende war ein kräftiger ehemaliger Londoner Polizist mit lichtem Haar. Er hatte sämtliche Ersparnisse darin investiert, mit seiner Frau auf den Mond auszuwandern und ein angenehmes Pensionärsdasein in milder Gravitation zu führen. Jedoch hatte dieses Pensionärsdasein ihn schließlich so gelangweilt, dass er sich bei Selenes Personalabteilung um eine Stelle - zur Not auch Teilzeit -
    beworben hatte.
    Die Uniform, in die sie ihn gesteckt hatten, machte nicht viel her; es handelte sich nur um einen aufgepeppten Overall mit einem Hoheitsabzeichen an der linken Schulter und einem Namensschild über der Brusttasche. Immerhin hatte er nun für drei Nächte pro Woche seine Ruhe und die Gelegenheit, sich die Videos anzuschauen, die seine Frau immer beanstandete - und dabei hatte er auch noch das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Er hatte sich gemütlich auf dem gepolsterten Drehstuhl zurückgelehnt, derweil die zwanzig Bildschirme, die in einem Halbkreis um den Tisch angeordnet waren, die Ansichten von Selenes paar hundert Überwachungskameras übertrugen. Das heißt, nur neunzehn Bildschirme zeigten die Kameraaufnahmen; auf dem Bildschirm in der Mitte wurde das Football-Match in Vancouver live übertragen.
    Die Lautstärke war natürlich heruntergeregelt.
    Der Computer erledigte die eigentliche Arbeit. Die Jungs im Hauptbüro programmierten den Computer mit einer langen Liste von Dingen, die als fragwürdig oder schlicht illegal galten. Wenn der Computer eine solche Aktivität entdeckte, gab er Alarm und meldete Ort und Art des Vorkommnisses.
    Als es vier Minuten vor Spielende immer noch unentschieden stand, summte der verdammte Computer.
    Die Wache runzelte verärgert die Stirn. Der Zentralmonitor wurde kurz dunkel und zeigte dann aus der Vogelperspektive eine Frau, die durch ein Labor ging. UNAUTORISIERTE PERSON
    blinkte in roten Lettern am unteren Bildschirmrand.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis der Computer alle Informationen ausgespuckt hatte, und dann rief die Wache den Sicherheitschef an.
    Er weckte ihn mit der Nachricht, dass Dr. Kris Cardenas das Nanotech-Labor betreten hätte. Der Chef grummelte und schaute die Wache schlaftrunken an. Schließlich bequemte er sich zu einer Erwiderung: »Danke. Ich werde jemanden runterschicken.«
    Dann legte er auf, und die Wache schaltete wieder zum Football-Match zurück. Es ging in die Verlängerung.

Zuflucht
    Dan vermochte einfach nicht einzuschlafen. Pancho hatte versucht, eine Verbindung mit Amanda und Fuchs herzustellen, die aber nicht zustande kam.
    »Muss heiß hergehen da draußen«, sagte sie.
    Dan glaubte, Besorgnis herauszuhören. Das war nicht die freche Pancho, wie er sie kannte. Oder vielleicht ist sie auch nur müde.
    Oder gelangweilt.
    Aber wie kann überhaupt Langeweile aufkommen, wenn nur einen Meter über einem ein solcher Sturm tobt?, fragte Dan sich. Ein Sturm der besonderen Art. Ohne Donner und Blitz. Man hörte gar nichts, sofern man das Knistern und Rauschen im Funkempfänger nicht berücksichtigte.
    Stille. Totenstille.
    Dan fand den Wassernippel im Anzugskragen und nahm einen Schluck. Eine schale, warme Brühe. Wie recycelte Pisse.
    Noch mehr als sieben Stunden. Bis dahin bin ich fix und fertig mit den Nerven.
    Dann schmeckte er Blut im
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