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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt
Autoren: Bryan Smith
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hatten.
    Wayne drehte sich zu seinen Freunden um. »Ich bringe das zu Ende. Ihr bleibt hier.«
    Steves Gesicht schien gelähmt vor Schmerz. Er hatte sich gegen Melissa gelehnt, um Halt zu finden, und stand mit nacktem Oberkörper da. Sein drahtiger Brustkorb glänzte vor Schweiß und Blut. Seine Jeansjacke lag auf dem Boden, das Motörhead-T-Shirt hatte er fest um die Wunde an seinem Arm gewickelt. Seine Augen strahlten Trotz aus. »Kommt nicht infrage, Bruder. Wir stehen das bis zum bitteren Ende gemeinsam durch.« Er quälte sich ein angestrengtes Lachen ab. »Außerdem musst du doch bei mir sein, wenn ich mich verwandle, damit du mir den Rest geben kannst.«
    Etwas in Wayne erzitterte. Seine Brauen zogen eine tiefe Furche. »Wie meinst du das?«
    Steves Kichern klang schwach; eher wie ein Geräusch, das ein sterbendes Tier von sich gab. »Verdammt, das weißt du ganz genau. Ich bin gebissen worden. Ich werde mich in eins dieser verfluchten Viecher verwandeln.«
    »Schwachsinn.«
    »Im Ernst, Bruder.« Er löste sich von Melissa und stolperte mit unsicherem Schritt auf Wayne zu. »Bisher war alles ganz genauso wie in den Filmen. Ich habe einen Zombievirus oder so was Ähnliches in mir. Er wird sich ausbreiten und dann verwandele ich mich. Ich weiß es und du weißt es auch. Also tu mir den Gefallen und zieh hier nicht eine Show ab, als wäre das völliger Bullshit.«
    Tränen schossen Wayne in die Augen. Die Vorstellung, den besten Freund zu verlieren, den er jemals hatte, löste ein gewaltiges Gefühl von Leere in ihm aus. Hoffnungslosigkeit. Dann blickte er Steve direkt in die Augen und fand sich damit ab, dass es nur eine ehrenhafte Möglichkeit gab, mit der Situation umzugehen.
    Er nickte. »Alles klar. Wenn es so weit sein sollte ... werde ich tun, was ich tun muss .«
    Steve klatschte ihm eine Hand auf die Schulter. »Cool. Dann lass uns jetzt ein paar Zombieärsche versohlen.«
    Das Dreiergespann wich den herumliegenden Leichen aus und ging dann durchs Treppenhaus nach oben.

19: Für immer mausetot
    (Stone Dead Forever; Motörhead, 1979)
    Der Korridor im zweiten Stock badete regelrecht in Blut. Zahlreiche Pfützen bedeckten die rutschigen Bodenfliesen. Riesige Spritzer als Dokumentation des Grauens an den Wänden. Einige Türen standen offen. Halbwüchsige in Schlafkleidung – Pyjamas, Boxershorts, T-Shirts und Trainingshosen –, geschlagene Kreaturen, die nur darauf warteten, über sie herzufallen. Kreaturen, die aussahen wie sie selbst. Jung und verschlafen. Frühere Freunde und Mitleidende, die sich in Monster verwandelt hatten, angetrieben allein von einem primitiven, tödlichen Instinkt.
    Aber vielleicht doch nicht ganz so primitiv. Zumindest einer unter ihnen hatte sich eine Art von menschlichem Intellekt bewahrt, der ausreichte, um zu wissen, dass man die Schlafräume einen nach dem anderen öffnen musste, um sich Frischfleisch zu beschaffen. Er bemerkte aus dem Augenwinkel die ältere Frau, die mit einem jungen Mädchen im Schlepptau aus einem der Räume kam. Das war ja klar. Der lächelnde Zombie. Sie zerrte das Mädchen an ihren langen kastanienbraunen Haaren. Die Kleine schrie und zappelte, natürlich vergeblich. Der weibliche Zombie hielt sie sich mit dem Arm auf Distanz und betrachtete sie mit einem seltsam anzüglichen Grinsen, das andeutete, dass offenbar ein perverses Vergnügen mit im Spiel war, das er so bei den anderen Zombies noch nicht wahrgenommen hatte.
    Die Mitbewohnerin der Brünetten folgte ihnen aus dem Zimmer. Sie ließ eine Art Kriegsschrei los und versetzte dem Kopf des Grinsezombies einen Schlag mit einem dicken schwarzen Buch. Vermutlich einer Bibel. Die schwere Lektüre prallte am Kopf des Zombies ab, der seiner Angreiferin mit der freien Rechten prompt einen Handkantenschlag gegen die Stirn verpasste. Das Mädchen taumelte zurück und schlug hart auf dem Boden auf, der Hinterkopf dotzte wie ein Flummi wieder von den Kacheln. Sie stand nicht wieder auf, sodass sich ihre Freundin wohl oder übel alleine verteidigen musste.
    Währenddessen spielte sich eine Auseinandersetzung von weitaus größeren Ausmaßen in der Mitte des Korridors ab. Wayne wertete es als weiteres Zeichen einer gewissen Raffinesse des älteren Zombies. Sie schirmte sich gezielt von der einzigen verbliebenen menschlichen Bedrohung ab. Wayne zählte insgesamt fünf andere Zombies und genauso viele lebende Studenten, die sich gegen ihre Angreifer zur Wehr setzten. Arterielles Blut, das plötzlich in hohem
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