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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt
Autoren: Bryan Smith
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dem Unvermeidlichen. Binnen weniger Augenblicke war sie eine von ihnen geworden, ein neuer Soldat im Krieg gegen die lebenden Kreaturen.
    Sybil stand auf und leckte sich das köstliche Blut von ihren Lippen.
    Dann griff sie nach dem Generalschlüssel und schwankte auf die nächstgelegene Tür zu.

18: Intensivkurs in Gehirnchirurgie
    (Crash Course in Brain Surgery; Budgie, 1974)
    Steve warf sich den Bruchteil einer Sekunde vor Wayne durch die offene Tür und knallte mit einem verheerenden Tackle, der jeden NFL-Cornerback neidisch gemacht hätte, auf Kniehöhe gegen Melissa und den Zombie. Die drei kollidierten mit einem Karren voller Putzutensilien, der auf Wayne zurollte, während sie wild durcheinanderpurzelten. Wayne stieß ihn zur Seite und wollte gerade Steve und Melissa aufhelfen, als er die übrigen Zombies durchs Treppenhaus herunterkommen sah. Es waren Teenager, keinen Deut älter als er selbst. Aber ihre hungrigen, leeren Blicke lieferten ausreichende Belege für ihre Verwandlung in Untote.
    Auf dem Vorsprung der oberen Etage stand ein weiterer Zombie und beobachtete das Treiben. Er war deutlich älter. Jemand, der in der MUSI etwas zu sagen hatte, da war sich Wayne sicher. Die Kleidung der Frau war zerfetzt und von Blut durchtränkt. Ihr Gesicht war mit roten Flecken besprenkelt. Das machte ihm allerdings weniger zu schaffen als das merkwürdige Lächeln, das sich in ihren Mundwinkeln formte.
    Ein grinsender Zombie?
    Irgendwie kam ihm das verdammt ... falsch vor.
    Ein schriller Schrei direkt zu seinen Füßen ließ ihn herumwirbeln. Er riss seinen Blick von dem merkwürdigen Zombie los und sah etwas, das sein Herz beinahe zum Gefrieren brachte. Der Zombie-Putzmann hatte seinen Mund in einem von Steves Armen vergraben. Die geifernde Kreatur knurrte und riss ein Stück Fleisch los. Wayne trat den Zombie mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, unters Kinn und schickte ihn auf eine Flugreise. Melissa raffte sich auf und machte sich aus dem Staub, während Wayne sich dem Zombie näherte und ihm die Pistole gegen die Schläfe hielt. Er drückte den Abzug. Ein Loch erschien in der Stirn des Untoten und sein Blut besudelte die Wand direkt hinter ihm.
    Wayne blieb einen Moment lang zitternd stehen und versuchte, die Kontrolle zu behalten. Er sah zu, wie das tote Ding gegen die Wand knallte und langsam herabsank.
    Melissa brüllte laut: »Wayne!«
    Sie zeigte auf etwas hinter ihm. Er wandte sich um und sah, dass die Jungzombies das Ende der Treppe erreicht hatten. Er verpasste sich das mentale Gegenstück einer Ohrfeige – Kerl, reiß dich zusammen! – und positionierte sich zwischen seinen Freunden und der nahenden Bedrohung. Er hob seine Waffe, fixierte die Stirn des am nächsten stehenden Gegners und hielt einen Moment inne, ließ seinen Blick nach oben wandern. Der merkwürdige Lady-Zombie war verschwunden. Er hatte so ein Gefühl, dass er recht bald noch einmal mit ihr zu tun bekommen würde. Und obwohl er nicht so recht wusste, warum, jagte ihm die Aussicht auf eine Konfrontation mit ihr mehr Angst ein als alle anderen furchtbaren Dinge, die ihnen bisher widerfahren waren.
    Er schüttelte sich und versuchte, sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren.
    Der Anführer der Zombies, ein vielleicht 16-jähriger Junge mit lockigem braunem Haarschopf, stand kaum zwei Meter vor ihm. Wayne zielte noch einmal ganz genau und drückte ab. Die Kugel schlug in die Wange ein und ließ den anderen zurücktaumeln. Der Zombie stieß sich von einem seiner Kameraden ab und stolperte dann wieder mit ausgestreckten Armen auf Wayne zu.
    Wayne fluchte.
    Sein Gehirn, du Idiot.
    Du musst ihm das gottverdammte Gehirn durchlöchern.
    Wayne zielte noch einmal exakt, feuerte und zerschmetterte diesmal Stirn und verwaiste Hirnschale, ehe die Kugel am Rücken des toten Jungen wieder ins Freie schoss. Wayne erledigte die verbleibenden zwei Zombies weitaus effizienter – eine Patrone für jeden reichte diesmal. Er sah sich die niedergestreckten Körper auf dem Boden an und ihn überkam eine ungeheure Traurigkeit. Sie waren ohnehin alle sehr jung gewesen, aber tot wirkten sie fast noch jünger. Dann löste Zorn die Trauer ab, als sich ein Gefühl von verratener Unschuld in ihm ausbreitete. Zorn, der sich nicht nur gegen jene richtete, die diesen Zombiealbtraum erschaffen hatten, sondern auch gegen die kurzsichtige Dummheit und Ignoranz der Eltern, die ihre Kinder dieser erbärmlichen Umerziehungsanstalt anvertraut
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