Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition)
Autoren: JoAnn Ross
Vom Netzwerk:
den Wagen geworfen wurden und die sie zusammen mit ihren Hurrikanbrillen und den Voodooketten nach Hause mitnehmen wollten. Dabei ging es ruppig zu. Roarke hatte selbst gesehen, wie nette ältere Damen mit blau gefärbtem Haar einen Mann mit Fußtritten traktierten, um an eine unechte Perlenkette zu kommen.
    Vor drei Stunden war Roarke auf dem Flughafen eingetroffen. Seither war die Temperatur wegen der aufziehenden Wolken um zehn Grad gefallen. Ein kräftiger Wind hatte sich erhoben, brachte den Geruch von Regen mit sich und raschelte in den Blättern der Bananenstauden in einem nahen Garten.
    “Ihnen ist doch klar, dass es heute Abend bei Petunia’s sehr voll sein wird.”
    “Ich habe nicht die Absicht, dorthin zu gehen”, wehrte sie ab. “Sicher nicht, nachdem ich es in der Blue Bayou Lounge ausposaunt habe.” Hufe klapperten auf dem Pflaster. Als ein berittener Polizist näher kam, wandte sie sich hastig ab.
    “Hören Sie.” Roarke reichten die Spielchen jetzt. “Lassen wir den Unsinn. Wenn Sie tatsächlich ein Kerl belästigt, halten wir den Polizisten an und …”
    “Nein, das ist wirklich nicht nötig”, wehrte sie hastig ab, beugte sich zu Roarke und küsste ihn auf die Wange. “Vielen Dank für Ihre Hilfe. Es ist schön, dass es in den Südstaaten noch immer Kavaliere gibt.”
    Er hätte darauf vorbereitet sein müssen, aber der flüchtige Kuss lenkte ihn einen Moment ab. Die Frau löste sich von ihm und verschwand im Karnevalsgetümmel.
    “Verdammt!” Roarke war keine Fehlschläge gewöhnt, und sein Reporterinstinkt sagte ihm, dass er einer spannenden Story auf der Spur war. Hastig nahm er die Verfolgung der schönen Unbekannten auf.
    Darias Herz schlug zum Zerspringen, als sie sich einen Weg durch die bunt kostümierte Menschenmenge bahnte. Wieso hatte Martins Mörder nicht im Hotelzimmer auf sie gewartet? Vielleicht war ihm das zu riskant gewesen. Aber sie war überzeugt, dass er es auch auf sie abgesehen hatte.
    Ihr Mörder konnte jeder der Maskierten sein – vielleicht Pan mit der Flöte oder Ra, der golden funkelnde Sonnengott, der plötzlich vor ihr auftauchte. Er packte sie an den Armen und erstickte ihren Schrei durch einen Kuss. Sekundenlang fühlte sie seine gepiercte Zunge in ihrem Mund. Dann ließ er sie los und suchte sich das nächste Opfer.
    Eine Hand legte sich auf ihren Po, und jemand wollte sie an sich drücken. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, wehrte sie sich nicht gegen die plumpe Vertraulichkeit, sondern hastete weiter. In ihrem Kopf drehte sich alles, und vor ihren Augen verschwammen vor Angst die Bilder. Sie wusste nur eines: Je weiter sie sich vom Polizeirevier entfernte, desto sicherer war sie.
    An der Ecke bog Daria in die Saint Peter Street ein, ließ den Fluss hinter sich und kämpfte sich durch die Menge der lachenden und singenden Menschen. Trotz des Lärms auf den Straßen hörte sie das Klicken ihrer hohen Absätze auf dem Pflaster. In ihren Ohren klang es so laut wie Schüsse.
    Ihre Nerven waren zum Zerreißen angespannt, und nur mit Mühe unterdrückte sie einen Schrei, als mehrere Betrunkene sie aufhielten.
    “Warum denn so eilig?” fragte einer von ihnen und rieb sich lasziv an ihr, während sich ein anderer von hinten an sie presste.
    Wütend und verängstigt rammte sie ihm den hohen Absatz auf den Fuß.
    Fluchend ließ er sie los. Daria lief weiter und prallte beinahe gegen drei ältere Nonnen, die das Fest beobachteten. Schon überlegte sie, ob sie sich an die Frauen um Hilfe wenden sollte, wollte sie aber nicht in Lebensgefahr bringen. Also lief sie weiter, ohne zu wissen, wer ihr Mörder war und wo er auf sie lauerte.
    Normalerweise wäre die Rampart Street völlig verlassen gewesen. An den elf Tagen des Mardi Gras, an denen Umzüge stattfanden, drängten sich jedoch überall Menschen, die auf die bunten Festwagen warteten. Auf ihrem Weg zum Municipal Auditorium im Louis Armstrong Park mussten sie hier vorbeikommen.
    Bei mehreren Laternen auf der Brücke, die in den Park führte, waren die Glühbirnen entweder kaputtgegangen oder zerschossen worden. Trotz der vielen Zeugen wäre es ein gefährlicher Fehler gewesen, nachts den Park zu betreten. Auf der Basin Street wäre Daria aber auch nicht sicherer gewesen. Die Basin Street führte in mehreren Biegungen zwischen dem Park und dem Saint Louis-Friedhof Nr. 1 hindurch, auf den sich eine Frau nicht einmal tagsüber wagte.
    Daria überlegte soeben, welchen Weg sie einschlagen sollte, als sie von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher