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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition)
Autoren: JoAnn Ross
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den Feuerball vor sich, in den sich sein Wagen verwandelt hatte.
    “Möchtest du darüber reden?”
    “Vielleicht später.” Noch waren die Wunden zu frisch.
    “Wie du willst.” Mike setzte sich zu ihm.
    “Ich vermute, dieses Bürschchen von Polizist hat dich verständigt.”
    Mike lachte. “Sie werden immer jünger … oder wir werden älter. Das ist deprimierend”, fügte er seufzend hinzu.
    Roarke gab ihm Recht, schwieg jedoch.
    “Allerdings vermute ich, dass der Junge die Geschichte etwas durcheinander gebracht hat”, fuhr Mike fort. “Er sagte, deine Frau sei angeschossen worden.”
    Roarke steckte in der Klemme. Nie hatte er einen seiner Brüder belogen. Sagte er jetzt jedoch die Wahrheit, mischte Michael sich unweigerlich ein. Solange er, Roarke, aber nicht genau wusste, worum es ging, wollte er niemanden gefährden. Zu deutlich hatte er noch vor Augen, wie schrecklich Natascha gestorben war.
    Natascha, seine Geliebte in Moskau, die ihm Informationen über die russische Mafia und deren Boss Dimitri Davidov versprochen hatte. Davidov hatte sie umbringen lassen, weil sie für ihn eine größere Gefahr darstellte als der amerikanische Journalist.
    Da er es sich nie verzeihen würde, wenn sein älterer Bruder seinetwegen umkäme, entschied Roarke sich für eine Lüge. “Das ist eine lange Geschichte, aber es stimmt mehr oder weniger. Vermutlich wurde sie von einer verirrten Kugel getroffen.”
    “CNN hat nicht gemeldet, dass du verheiratet bist.”
    “Das weiß niemand. Wir wollten es für uns behalten, bis wir mit Freunden und Verwandten richtig feiern können.”
    “Ich verstehe.” Mike schlug einen trügerisch sanften Ton an. “Wann wolltest du Mom denn berichten, dass sie eine Schwiegertochter hat?”
    “Das ist einer der Gründe, aus denen ich hergekommen bin.” Verdammt, wenn man einmal log, verstrickte man sich immer tiefer. “Ich wollte meine Frau der Familie vorstellen.”
    “Ist sie Russin?”
    “Nein, Amerikanerin.”
    “Wo hast du sie kennen gelernt?”
    “Das ist ja ein richtiges Verhör. Wann holst du denn die grellen Lampen?”
    “Ich will nur alles über unser neues Familienmitglied erfahren”, erwiderte Mike ruhig. “Wie heißt sie?”
    Gute Frage, dachte Roarke. Eine Frage, die der Polizist auf der Rampart Street auch schon hätte stellen sollen. Aber vielleicht hatte der Kerl es sehr genau gewusst, weil er zu den Polizisten gehörte, vor denen sie floh.
    “Daria. Ihr Mädchenname ist Shea.”
    Roarke hatte den Eindruck, dass Mike den Namen kannte. “Hübscher Name. Ist sie es?”
    “Ist sie was?” Roarke fühlte sich immer mehr wie ein Tatverdächtiger. Sein Bruder war zwar vor über einem Jahr bei der Polizei ausgeschieden und hatte seine eigene Privatdetektei eröffnet, aber ein Polizist blieb vermutlich immer Polizist.
    “Ist sie hübsch?”
    “Ja, aber …”
    “Ich weiß, du hast sie wegen ihres Verstandes geheiratet”, sagte Mike lächelnd.
    “Wie gefällt es dir denn in deinem neuen Beruf?” fragte Roarke, um das Thema zu wechseln. “Führst du das gleiche sagenhafte Leben wie Thomas Magnum, dem sich ständig die schönsten Frauen an den Hals werfen?”
    “Bisher musste ich noch keiner einzigen Frau ausweichen, aber die Arbeit gefällt mir. Und weil ich nicht für den Rest meines Lebens hinter untreuen Ehepartnern her sein wollte, habe ich mich auf Personen- und Firmenschutz spezialisiert. In diesen unsicheren Zeiten habe ich viel mehr zu tun, als ich überhaupt schaffe.”
    “Dann hast du dich eindeutig richtig entschieden.” Die Doppeltür am Ende des Raums öffnete sich.
    “Ich denke schon.” Mike warf einen Blick auf die Trage, die ein Pfleger vor sich herschob “Ist sie das?”
    “Ja.” Roarke stand auf und trat auf die Trage zu. Die Verletzung war tatsächlich nur ein Streifschuss. Der Arzt hatte sie verbunden. Von dem Sturz hatte Daria Prellungen im Gesicht. “Endlich bist du wieder wach.”
    “Ja.” Sie betrachtete ihn verwirrt. “Kennen wir uns?”
    Spielte sie, oder erkannte sie ihn wirklich nicht? Und wenn sie ihm nichts vorspielte, hatte sie noch mehr vergessen? Als sein Bruder zu ihm trat, wusste Roarke nicht, ob er sich über ihre Gedächtnislücken freuen sollte oder nicht.
    Falls sie sich nicht erinnerte, konnte sie ihn nicht als Lügner entlarven. Andererseits konnte sie ihm dann auch keine Informationen über die Gründe für den Anschlag auf ihr Leben liefern.
    “Aber sicher kennst du mich.” Er lächelte besorgt und
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