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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition)
Autoren: JoAnn Ross
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Roarke. Daria hatte behauptet, Polizisten wollten sie umbringen. Wie würde sein Bruder reagieren, wenn er das erfuhr? Die meisten Polizisten von New Orleans waren wie Mike anständige Männer, die in einer immer gefährlicheren Welt für Gerechtigkeit kämpften. Allerdings gab es bei der Polizei auch genügend schwarze Schafe. “Ich habe jedenfalls niemanden getötet.”
    “Natürlich nicht. Du hast deine Fehler, aber nicht einmal du würdest einen Ermittler des Justizministeriums umlegen.”
    “Des Justizministeriums?” Roarke horchte auf. Daria war stellvertretende Staatsanwältin. Die Sache wurde immer brisanter.
    “Ja. Der Mann war kein Gast des Hotels.”
    “Vielleicht hat er einen anderen Namen angegeben. Oder er hat jemanden besucht.” Roarke brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, was als Nächstes kam.
    “Stimmt, er hat eine Frau besucht. Eine Frau, deren Beschreibung auf deine Ehefrau zutrifft.”
    “Behauptest du, sie hätte einen Bundesanwalt umgebracht?”
    “Wenn sich herausstellt, dass der Tote in ihrem Zimmer gefunden wurde, wird sie eine Menge Fragen beantworten müssen.”
    Die erste Frage, dachte Roarke, war, wozu sie ein Hotelzimmer brauchte, wenn sie laut Führerschein in der Stadt wohnte.
    “Vielleicht war der Mörder des Bundesanwalts auch hinter ihr her.”
    “Das ist eine Möglichkeit”, bestätigte Mike. “Durch ihren angeblichen Gedächtnisverlust erhält der Fall jedenfalls eine interessante Wende.”
    “Jetzt redest du wieder wie ein Polizist.”
    “Und du benimmst dich wie jemand, der etwas zu verbergen hat”, stellte Mike fest. “Warum erzählst du mir nicht einfach, was du weißt?”
    Roarke war erleichtert, dass er nun doch die Wahrheit sagen konnte. “Ich weiß weniger als du. Ich hatte nicht einmal eine Ahnung von dem Toten.”
    Dann erklärte er, wie er Daria kennen gelernt, sie in der Menge aus den Augen verloren und verletzt wiedergefunden hatte. Und er fügte hinzu, dass sie behauptet hatte, Polizisten würden ihr nach dem Leben trachten.
    “Das ist eine schwere Anschuldigung”, meinte Michael grimmig.
    “Ich weiß. Es ist möglich, dass sie gelogen hat, um jeden Verdacht von sich abzulenken. Aber als sie mir das von den Polizisten erzählte, war sie nahezu bewusstlos. Ich glaube nicht, dass sie in diesem Zustand noch lügen konnte.”
    “Manche Menschen lügen ganz automatisch.”
    “Wem sagst du das?” Roarke hatte es nur zu oft erlebt. Zuallererst musste er Daria Shea aus dem Krankenhaus herausholen, bevor die Polizei auftauchte. Sofern sie während der Fahrt im Krankenwagen die Wahrheit gesagt hatte, war das unbedingt nötig.
    Und danach wollte er ungeachtet ihrer Amnesie herausfinden, wie diese rätselhafte Frau in einen tödlichen Strudel geraten war.

3. KAPITEL
    D aria lag im Bett und starrte frustriert zur Decke. Sie versuchte, sich an irgendetwas zu erinnern, was vor dem Erwachen in der Ambulanz geschehen war. Das Einzige, woran sie sich erinnerte, waren viele Menschen, Lärm und Angst.
    Angst wovor?
    Der Diamant an ihrer linken Hand funkelte. Bestimmt hatte er ihn ihr geschenkt – dieser Mann, der in der Ambulanz behauptet hatte, ihr Ehemann zu sein. Dieser hoch gewachsene Mann mit dem dichten schwarzen Haar und den Augen, die so dunkel waren wie die Nächte in den Bayous von Louisiana.
    Aha! Hastig hielt sie diesen Gedanken fest. Sie wusste, wie ein Bayou nachts aussah. Vor ihr entstand das Bild eines stehenden Gewässers und von Bäumen, an deren Ästen Spanisches Moos herunterhing.
    “Ob ich dort mit ihm wohne?”
    Die Nase des Mannes sah aus, als wäre sie mehr als einmal gebrochen worden. Die Lippen erinnerten sie an einen Poeten. Das waren Lippen, die Grund genug waren, um diesen Mann tatsächlich zu heiraten. Ihr Gedächtnis versagte jedoch völlig, als sie versuchte, sich eine vertrauliche Szene zwischen ihnen vorzustellen.
    “Lieber Himmel!” Daria schlug die Hände vor das Gesicht. “Was soll ich bloß machen?”
    Roarke stand in der offenen Tür, wollte diese Frau trösten, hielt sich jedoch eisern zurück. In Moskau hatte es ihn fast das Leben gekostet, dass er sich mit einer wunderschönen, geheimnisvollen Frau eingelassen hatte. Vielleicht war er nicht der Allerklügste, aber er lernte aus Fehlern.
    Entschlossen betrat er das Zimmer und zog leise die Tür hinter sich zu. “Ist das auch wahr?” fragte er schroffer als beabsichtigt.
    Sie zuckte zusammen, senkte die Hände und blickte ihn vorsichtig an. “Ob was wahr
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