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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition)
Autoren: JoAnn Ross
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gefunden hat, das von einer Frau gemietet wurde. Desiree meint, die Polizei weiß, wer diese Frau ist, will jedoch noch keinen Namen nennen.”
    “Vielleicht will die Polizei warten, bis man sie verhaftet hat, und sich dann erst an die Presse wenden”, wandte Roarke ein. “Oder sie ist selbst hinter dieser Frau her.”
    Mike schüttelte den Kopf. “Wie stellst du das bloß an? Du hältst dich erst seit wenigen Stunden in der Stadt auf und bist schon in einen gefährlichen Fall verwickelt.”
    “Das ist Talent”, erwiderte Roarke lächelnd und wurde gleich wieder ernst. “Hör mal, die Sache bleibt unter uns, klar?”
    Mike sah ihn finster an. “Eigentlich sollte ich dich ohrfeigen, weil du es überhaupt für nötig hältst, das zu betonen.”
    “Tut mir Leid. Ich habe verlernt, Menschen zu vertrauen.”
    “Geht mir genau wie dir. Also, worum dreht es sich denn nun? Und erzähle mir nicht, sie wäre eine russische Spionin.”
    “Nein, nichts dermaßen Spektakuläres. In dem Ausweis, den ich in ihrer Brieftasche fand, steht, dass sie stellvertretende Staatsanwältin ist.”
    “Daria Shea. Der Name hätte mir gleich etwas sagen müssen”, erwiderte Mike.
    “Du kennst sie?”
    “Nicht persönlich. Sie trat ihre Stelle an, als ich den Polizeidienst quittierte. Aber ich habe von ihr gehört. Sie steht im Ruf, sehr klug und absolut ehrlich zu sein – völlig untypisch für diese Stadt. Man erzählt sich auch, sie würde hart arbeiten und wie ein Pitbull kämpfen, um Verbrecher hinter Gitter zu bringen – ohne Ansehen der Person. Und damit ist sie etlichen Leuten auf die Zehen getreten.”
    “Auch bei der Polizei?”
    “Es gibt Gerüchte über eine Ermittlung wegen Korruption”, erklärte Mike. “Daria Shea hat außerdem zwei Richter hochgehen lassen, die gegen Geld Anzeigen wegen Verkehrsdelikten unter den Tisch fallen ließen, und einen Richter, weil er von einem Drogenring bezahlt wurde.”
    “Eine aufrechte und tatkräftige Staatsanwältin macht sich in dieser Gegend zwangsläufig zahlreiche Feinde.”
    “Das halte ich noch für eine Untertreibung.” Mike wählte seine Worte sorgfältig. “Sie macht auch nicht wie viele erfolgreiche Frauen auf ‚Magnolie aus Stahl’, um sich Respekt zu verschaffen. Eigentlich zeigt sie immer ihre Krallen. Ich habe sogar gehört, dass manche Männer sie zum Ausgehen eingeladen haben und sich dabei nicht nur kalte Füße, sondern sogar Frostbeulen an den Zehen geholt haben.”
    Wenn Roarke allerdings an Darias heißen ersten Kuss dachte, konnte er sich nicht vorstellen, dass sein Bruder in diesem Punkt Recht hatte.
    “Ich nehme nicht an, dass du nach Moskau zurückkehren wirst?” fragte Mike.
    “Auf keinen Fall.”
    “Wie wäre es denn, wenn du dich in den New Yorker Büros der Fernsehgesellschaft zeigst?”
    “Kommt nicht in Frage.” Das war der letzte Ort auf der Welt, wo Roarke jetzt sein wollte.
    “Ich dachte mir schon, dass du das sagen wirst.”
    “Ich kann dir nicht verraten, was ich machen werde, Mike”, erklärte Roarke bedauernd. “Du darfst deine Lizenz nicht riskieren. Also darf ich dich nicht einweihen.”
    “Meine Lizenz ist unwichtig, wenn es darum geht, meinen Bruder vor einem Killer zu schützen.”
    “Mir wird nichts passieren.”
    “Den Satz habe ich doch schon einmal gehört.”
    “Und ich lebe noch.”
    “Ich weiß, und das ist in meinen Augen ein Beweis dafür, dass es Wunder gibt.” Mike schüttelte den Kopf. “Versprich mir wenigstens, dass du dich bei mir melden wirst.”
    “Mache ich.”
    “Behältst du sie bei dir?” Als Roarke ihm nur stumm einen Blick zuwarf, winkte Mike ab. “Schon gut, ich habe verstanden. Es geht mich nichts an.” Er holte eine Visitenkarte und einen Stift hervor und schrieb etwas auf die Rückseite der Karte. “Das ist meine Handy-Nummer. Du kannst mich jederzeit anrufen, wenn du etwas brauchst.”
    Roarke steckte die Karte in die Hemdtasche. “Danke, das werde ich. Es ist schon eine tolle Sache, einen großen Bruder zu haben.”
    “Es ist schon eine schreckliche Sache, einen kleinen Bruder zu haben, der ständig in Schwierigkeiten gerät.”
    Sie umarmten sich, und in diesem Moment begriff Roarke, warum er heimgekommen war. Die Familie zog einen unwiderstehlich an, besonders wenn man einen Tiefpunkt im Leben erreicht hatte. “Tust du mir einen Gefallen?”
    “Gern”, antwortete Mike sofort.
    “Bleib ungefähr zehn Minuten hier, während ich einen Anruf erledige.”
    “Du meinst, ich
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