Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3
Autoren: jemisin
Vom Netzwerk:
erschafen wurde; heilig für die Anhänger der Lady.
     
    Wescha: Westschatten.
     
    Wrath Arameri: Hauptmann der Weißen Wache in Elysium.
     
    Yeine: Eine der Drei. Derzeit Göttin der Erde, Herrscherin über Zwielicht und Dämmerung.
     
    Zeitalter der Drei: Vor dem Ersten Krieg der Götter.

ANHANG 2:
Die Rückkehr Des Lichts
    von N. K. Jemisin
     
     
     
     
    D as Feuer war wieder ausgegangen. Dies fiel mir auf, als ich aus dem Keller, in dem sich mein Studio befand, nach oben kam. Im gesamten Erdgeschoss war es bereits kalt. Das lag an der verdammten Kaminabdeckung, da war ich mir sicher. Das Ding funktionierte nicht mehr richtig, seit Cingo versucht hatte, es selbst zu reparieren. Wahrscheinlich saß sie fest; wir hatten Glück, dass das Haus nicht voller Rauch war.
    Am Ende der Treppe hielt ich an und rang nach Atem. Ich war verärgert, allerdings nicht wegen des Feuers. Das Zimmer meiner Tochter und des Mannes, der als mein Schwiegersohn herhalten musste, lag im Erdgeschoss, aber ihnen wurde nie kalt. Ich bezweifelte, dass sie überhaupt etwas bemerkt hatten. Ich ärgerte mich auch nicht über Cingo, denn der war seit fünfzig Jahren tot, und es war bemerkenswert, dass seine amateurhaften Reparaturen überhaupt so lange gehalten hatten. Ich ärgerte mich sogar nicht einmal über mich selbst, obwohl meine Sentimentalität die Schuld daran trug, dass ich Cingos Notlösung nicht schon längst hatte ausbauen lassen.
    Mein Ärger hatte keinen Grund, abgesehen vielleicht von der Kälte, bei der meine Hände stärker schmerzten als sonst, und dem Aufstieg vom Keller, der mir den Atem geraubt hatte. Damals, als ich noch in Schatten lebte, hätte ich Dutzende Treppen steigen
können, ohne rasten zu müssen. Doch das lag lange, lange, lange zurück. Ganze Leben zurück.
    Vielleicht war dies das Problem: Ich war einfach zu verdammt alt.
    Mir war nicht danach, zu Bett zu gehen. In dem Zimmer am Ende des Gangs war es still. Ich war als Einzige im Haus noch wach. Zu dieser Stunde, in der selbst die Luft zu ruhen schien, war es unmöglich, sich nicht einsam zu fühlen. Es wäre richtig und anständig gewesen zu schlafen; meine Ruhelosigkeit war eine Beleidigung der Zyklen, die Lady Yeine in das Reich der Sterblichen eingewoben hatte. Wenn ich jedoch genau darüber nachdachte, war es mir ziemlich egal, ob ich etwas von ihr beleidigte.
    Schließlich betrat ich die hintere Veranda, obwohl es dort noch kälter als im Haus war und ich nur ein schäbiges altes Nachthemd und einen Morgenmantel trug. Ein paar Minuten würden mich nicht umbringen, und Glee war nicht da, um mich missbilligend anzusehen. Ich verschränkte die Arme und schob meine Hände darunter, dann hob ich den Kopf zum Mond. Ich spürte sein Licht wie einen sanften Druck auf meiner Haut. Selbst nach all den Jahren hatte ich mich noch nicht daran gewöhnt, nichts zu sehen, wenn ich nach oben blickte.
    Und selbst nach all den Jahren sah ich schließlich immer in Richtung der Abfalleimer. Eine Angewohnheit. Doch dieses Mal erstarrte ich, als ich etwas spürte, das nicht zur nächtlichen Stille passen wollte. Etwas, das noch stiller war und schwer und fest wie ein Fels, der plötzlich mitten in meinem Garten aufgetaucht war. Nein, kein Fels; ein Berg. Größer. Unvorstellbar gewaltig –  und dennoch passte er genau auf die kleine Fläche zwischen meiner Veranda und dem Tor, an dem die Abfalleimer standen. Furchteinfößend. Unmöglich. Vertraut.
    Ich atmete tief und vorsichtig durch. Es erfüllte mich mit Stolz, dass mein Atem nicht zitterte.
    »Darf ich annehmen«, sagte ich leise aus Respekt für die Stille,
»dass eine Lockerung der Regeln die Ursache für deine Anwesenheit ist?«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Ich fragte mich natürlich, ob ich mich geirrt hatte. Ab einem gewissen Alter bekommt man seltsame Anwandlungen. Wenn ich halluzinierte, gab es zumindest niemanden, der mich dabei erwischen konnte.
    Dann sprach er. Die gleiche Stimme, gleichmäßig und sanft. »Weniger eine Lockerung als …« Ich hörte seine Gedanken nicht, stellte mir aber vor, wie er aus einer Million Sprachen und tausend passenden Antworten das Dutzend aussuchte, das diesem Moment angemessen war. »… eine Neuordnung der Prioritäten.«
    Ich nickte und legte meine Hände auf das Geländer der Veranda, ganz leicht, damit er nicht glaubte, ich müsse mich daran festhalten. Ich ruhte nur meine Hände aus. »Der ganze Ärger mit dem Mahlstrom, richtig? Ich habe gehört, du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher