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Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft (German Edition)

Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft (German Edition)

Titel: Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft (German Edition)
Autoren: Gerd Gigerenzer
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sofort zu erfassen, während bedingte Wahrscheinlichkeiten den Verstand vernebeln. Siehe Bayes-Regel .
    Negatives Testergebnis: In der Regel eine gute Nachricht: Es wurde kein Hinweis auf eine Erkrankung gefunden.
    Null-Risiko-Illusion: Wenn bekannte Risiken mit absoluter Gewissheit verwechselt werden, handelt es sich um die Null-Risiko-Illusion.
    Positives Testergebnis: In der Regel keine gute Nachricht: Es wurde ein Hinweis auf eine mögliche Erkrankung gefunden.
    Prävalenz: Siehe Basisrate .
    Prozentsätze: Relative Häufigkeiten, mit 100 multipliziert, heißen Prozentsätze. Sie werden als Zahlen zwischen 0 und 100 ausgedrückt, Wahrscheinlichkeiten und relative Häufigkeiten hingegen als Zahlen zwischen 0 und 1. Die meisten Menschen finden den Umgang mit Prozentsätzen leichter. Nehmen Sie die Aussage: »Rund 80 Prozent der amerikanischen Frauen, die rauchen, setzen das Rauchen auch während der gesamten Schwangerschaft fort.« Vergleichen Sie das mit: »Bei amerikanischen Frauen, die rauchen, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 0,8, dass sie das Rauchen während der gesamten Schwangerschaft fortsetzen.« Die Wahrscheinlichkeitsaussage ist umständlicher und für die breite Öffentlichkeit schwerer verständlich. Deshalb wurden in diesem Buch durchgehend Prozentsätze verwendet.
    Randomisierte Studie: Ein Studiendesign zur Bestimmung des Nutzens oder Schadens einer Behandlung mittels Randomisierung als Kontrollmethode. Die Teilnehmer werden nach Zufallsauswahl entweder einer Behandlungs- oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. Nach einiger Zeit werden die beiden Gruppen hinsichtlich eines Kriteriums, etwa der Sterblichkeit, verglichen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu ermitteln. Mittels Randomisierung kontrolliert man den Einfluss anderer Variablen – wie Alter, Bildungsstand und Gesundheit –, die sonst alternative Erklärungen (neben der Behandlung) für einen zwischen den Gruppen beobachteten Unterschied liefern könnten.
    Referenzklasse: Die Klasse von Ereignissen oder Objekten, auf die sich eine relative Häufigkeit bezieht. Bei der Häufigkeitsinterpretation des Wahrscheinlichkeitsbegriffs gibt es keine Wahrscheinlichkeit ohne eine genau bezeichnete Referenzklasse. Diese Auffassung schließt die Wahrscheinlichkeiten von Einzelereignissen aus, die definitionsgemäß keine Referenzklasse bestimmen.
    Rekognitionsheuristik: »Wenn du nur eine von zwei Alternativen erkennst, die andere jedoch nicht, schließe daraus, dass die erkannte Alternative den höheren Wert in Bezug auf das Kriterium besitzt.« Diese Heuristik führt zu genauen Schlussfolgerungen, wenn zwischen Erkennen (Rekognition) und dem Kriterium (zum Beispiel die Größe einer Stadt) eine Korrelation besteht.
    Relative Häufigkeiten: Eine von drei Interpretationen der Wahrscheinlichkeit (die anderen sind Überzeugungsgrad und Design ). Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses wird als relative Häufigkeit in einer Referenzklasse definiert. Historisch geht diese Interpretation auf Sterblichkeitstabellen zurück, welche die Grundlage für die Berechnung der Lebensversicherungstarife lieferten. Relative Häufigkeiten sind auf wiederholte Ereignisse beschränkt, die in großer Zahl zu beobachten sind.
    Relative Risikoreduktion: Ein relatives Maß für den Nutzen einer Behandlung. Wenn eine Therapie beispielsweise die Zahl der Todesfälle von 6 auf 4 von 1000 verringert, beträgt die relative Risikoreduktion 33,3 Prozent. Über relative Risikoreduktion zu berichten ist beliebt, weil die Zahlen dann größer erscheinen als bei der absoluten Risikoreduktion (die im gewählten Beispiel 2 von 1000 oder 0,2 Prozentpunkte betragen würde). Relative Risiken vermitteln nicht, wie groß das Risiko absolut ist, und werden daher oft missverstanden. Wenn eine Behandlung beispielsweise die Zahl der Sterbefälle von 6 auf 4 von 10000 vermindert, ist die relative Risikoreduktion immer noch dieselbe (33,3 Prozent), obwohl die absolute Risikoreduktion auf 0,02 Prozentpunkte zurückgegangen ist.
    Risiko: Wenn sich die mit einem Ereignis assoziierte Ungewissheit anhand empirischer Beobachtungen oder kausalen Wissens (Design) quantifizieren lässt, wird die Ungewissheit als Risiko bezeichnet. Relative Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten sind Möglichkeiten, Risiken auszudrücken. Anders als bei der im allgemeinen Sprachgebrauch üblichen Verwendung des Wortes muss ein Risiko in der beschriebenen Bedeutung nicht mit Schaden verknüpft sein; es kann ein positives,
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