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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander
Autoren: Larry Niven
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Ihnen nicht gefallen, wenn man Sie einsperrt. Ich habe erfahren, daß We Made It die Tradition des Schuldnergefängnisses wieder eingeführt hat. Falls General Products Ihre finanzielle Lage publik macht …«
    »Halt, Augenblick mal …!«
    »Ihre Schulden belaufen sich inzwischen auf fast eine halbe Million Kredits. Wir werden Ihre Schulden begleichen, bevor Sie aufbrechen. Falls Sie zurückkehren …« Ich mußte die Aufrichtigkeit des Wesens widerwillig bewundern, weil es »falls« gesagt hatte. »… werden wir den Rest bezahlen. Möglicherweise werden Sie von Nachrichtenleuten wegen Ihrer Reise um Interviews gebeten. In diesem Fall sind noch mehr Kredits für Sie drin.«
    »Sie sagten, ich kann mir ein eigenes Schiff bauen?«
    »Selbstverständlich. Das ist keine Forschungsreise. Wir wollen, daß Sie sicher zurückkehren.«
    »Also gut, ich bin einverstanden.«
    Aber schließlich hatte der Puppenspieler auch versucht, mich zu erpressen. Was als nächstes geschah, war ganz allein seine Schuld.
     
    Sie bauten mein Schiff in genau zwei Wochen. Sie nahmen eine General-Products-Zelle #2, genau das gleiche Modell wie das des Instituts für Wissenschaften, und das Lebenserhaltungssystem war praktisch identisch mit dem der Laskins. Doch damit waren die Ähnlichkeiten auch schon zu Ende. Es gab keinerlei Instrumente zur Beobachtung von Neutronensternen. Statt dessen hatte ich einen Fusionsmotor einbauen lassen, der groß genug für ein jinxianisches Kriegsschiff gewesen wäre. In meinem Schiff, das ich auf den Namen Skydiver getauft hatte, würde er einen Schub von dreißig g produzieren und dabei das Sicherheitslimit einhalten. Die Laserkanone war groß genug, um ein Loch durch den Mond von We Made It zu schießen. Der Puppenspieler wollte, daß ich mich sicher fühlte, und das tat ich jetzt, denn ich konnte nun kämpfen und flüchten, wenn es sein mußte. Ganz besonders flüchten.
    Ich hörte die letzte Sendung der Laskins gut ein halbes Dutzend Mal. Ihr namenloses Schiff war eine Million Meilen über BVS-1 aus dem Hyperraum gefallen. Gravitationsverzerrungen hatten verhindert, daß sie im Hyperraum näher herankonnten. Während ihr Ehemann durch den Wartungsschacht gekrochen war, um die Instrumente zu überprüfen, hatte Sonya das Institut für Wissenschaften angefunkt. »… wir können ihn noch nicht sehen, jedenfalls nicht mit bloßem Auge. Aber wir können sehen, wo er ist. Jedes Mal, wenn ein Stern oder etwas Leuchtendes dahinter verschwindet, gibt es einen kleinen Ring aus Licht. Nur für einen Augenblick, dann ist er wieder verschwunden. Peter wird gleich das Teleskop einsetzen …«
    Dann hatte die Masse des Sterns die Hyperraumkommunikation unterbrochen. Niemand hatte sich Gedanken gemacht – jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt. Und später mußte der gleiche Effekt sie daran gehindert haben, vor dem, was auch immer sie angegriffen hatte, in den Hyperraum zu entkommen.
    Als vermeintliche Retter das Schiff schließlich gefunden hatten, waren lediglich Radar und Kameras noch in Betrieb. Doch wir fanden nicht viel. In der Kabine hatte es keine Kameras gegeben. Auf der nach vorn gerichteten Kamera war einen Augenblick lang ein geschwindigkeitsverzerrtes Bild des Neutronensterns zu erkennen gewesen. Eine konturlose Scheibe, die im Orange eines perfekten Barbecuefeuers leuchtete – falls Sie jemanden kennen, der es sich noch leisten kann, ein Holzkohlefeuer zu bezahlen. Dieses Objekt war schon sehr lange Zeit ein Neutronenstern.
    »Es wird nicht nötig sein, das Schiff zu bemalen«, teilte ich dem Präsidenten der General-Products-Niederlassung mit.
    »Sie sollten eine solche Reise wirklich nicht mit transparenten Wänden unternehmen«, erwiderte er. »Sie würden den Verstand verlieren.«
    »Ich bin kein Flatlander. Der Anblick des bloßen Weltraums, der mir angeblich den Verstand rauben soll, erfüllt mich mit mildem, wenngleich mattem Interesse, doch das ist auch schon alles. Ich will sicher sein, daß sich nichts von hinten an mich heranschleicht.«
     
    Am Tag vor meiner Abreise saß ich allein in der General-Products-Bar und ließ mir von dem Puppenspieler-Bartender Drinks mit dem Mund zubereiten. Er machte seine Sache gut. Überall in der Bar saßen Puppenspieler zu zweien und zu dreien, teilweise mit Menschen zusammen, doch es war noch zu früh zum Trinken. Die Bar war fast leer.
    Ich war zufrieden mit mir. Meine Schulden waren allesamt bezahlt – nicht, daß es dort, wo ich hingehen würde, eine
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